DFB-PK: Kroos lächelt Dieseltraktor-Kritik weg - Gnabry und Sane einsatzfähig

Von SPOX
Toni Kroos sprach über die Kritik an seiner Person und seinem Spielstil.
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Toni Kroos hat auf der DFB-Pressekonferenz die "Dieseltraktor-Kritik" an seiner Person weggelächelt. Joachim Löw schwärmte zudem vom Mittelfeldspieler von Real Madrid. Einen Tag vor dem Auftakt in die EM-Qualifikation 2020 gegen die Niederlande (So., 20.45 Uhr im LIVETICKER) gab der Bundestrainer auch Entwarnung bei Leroy Sane und Serge Gnabry.

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"Das ist doch normal. Wenn man so lange Erfolg hatte wie es persönlich bei mir oder bei Real Madrid war, findet man als Presse oder Ähnliches kaum negative Sachen. In solchen Momenten wie jetzt kann man dann eben losfeuern", sagte Kroos zur Kritik von Bernd Schuster.

Der hatte bei Onda Cero über die Leistung von Kroos im Clasico gegen den FC Barcelona (0:3) hergezogen: "Über meinen Landsmann spreche ich schon gar nicht mehr. Kroos ist in diesem Moment ein Dieseltraktor, er trabt nur vor sich her und macht nichts."

Für Kroos war das "keine Kritik", sondern "einfach nur Quatsch". Schusters Kritik habe "keinen Inhalt": "Meine Spielart war immer die gleiche. Ich war nie der, der 90 Minuten über den Platz gesprintet ist oder 28 Grätschen gemacht hat." Er sei zwar durchaus offen für konstruktive Kritik. "Es wird aber keiner mehr in meinem Fußball-Leben hinbekommen, dass ich Selbstzweifel bekomme", proklamierte Kroos.

Joachim Löw stärkt Toni Kroos den Rücken

Rückendeckung erhielt der Mittelfeldspieler nur wenige Minuten später vom Bundestrainer. Löw schwärmte von Kroos: "Toni ist für eine Mannschaft ein unheimlicher Gewinn, mit seiner Ballkontrolle, seiner Fähigkeit, ein Spiel zu lenken, seiner Übersicht, das ist einmalig. Daher ist er für uns unverzichtbar."

Das Formtief habe Kroos mittlerweile überwunden. Er mache einen guten Eindruck im Training. "Ich habe das Gefühl, dass er sich wieder etwas gefangen hat. Vielleicht hat der Trainerwechsel in Madrid auch etwas dazu beigetragen", vermutet Löw.

Joachim Löw gibt Entwarnung bei Leroy Sane und Serge Gnabry

Entwarnung gab der Bundestrainer derweil bei Leroy Sane und Serge Gnabry: "Leroy gab am nächsten Morgen direkt Entwarnung. Der Fuß war vielleicht ein bisschen geschwollen. Aber er konnte die Einheit gestern bei voller Belastung mitmachen. Und auch Serge ist nach seiner Erkältung einsatzfähig."

Sane musste im Spiel gegen Serbien in der Nachspielzeit angeschlagen vom Platz. Zuvor hatte ihn Serbiens Milan Pavkov übel umgegrätscht und dabei am Knöchel erwischt.

DFB-PK mit Löw und Kroos zum Nachlesen

Löw zur taktischen Ausrichtung - Dreier- oder Viererkette: "Ich glaube, wir können beides. Ich möchte mich noch nicht festlegen."

Löw über Sane und Gnabry: "Beide sind soweit eigentlich fit. Leroy gab am nächsten Morgen direkt Entwarnung. Der Fuß war vielleicht ein bisschen geschwollen. Aber er konnte die Einheit gestern bei voller Belastung mitmachen. Und auch Serge ist nach seiner Erkältung einsatzfähig."

Löw über Neuer: "Ich glaube, er was immer so professionell. Auch in der Zeit, in der er unangefochten war. Er hat seine Konzentration immer hochgehalten. Ich glaube nicht, dass er die jetzt schärfen muss. Ich glaube, er kann mit dieser Situation sehr gut umgehen. Er ist sehr fokussiert und klar. Es braucht bei ihm keinen Konkurrenzkampf, um seine Konzentration hochzuhalten."

Löw über Virgil van Dijk: "Er ist ein überragender Kopfballspieler. Er ist nicht nur groß, sondern geht auch mit wahnsinniger Wucht in die Standards. Wir hatten in den letzten Spielen auch immer etwas Probleme bei Standards. Das wird nochmal ein größeres Thema, wir haben auch schon viele Gespräche geführt, da müssen wir ein paar Änderungen vornehmen."

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Joachim Löw schwärmt von Toni Kroos: "Für uns unverzichtbar"

Löw zur Kritik an Kroos: "Toni Kroos hat über viele Jahre eine unglaubliche Konstanz an den Tag gelegt. Er hat unheimlich viel gespielt. Ich habe das Gefühl, dass er sich wieder etwas gefangen hat. Er macht im Training einen guten Eindruck. Vielleicht hat der Trainerwechsel in Madrid auch etwas dazu beigetragen. Toni ist für eine Mannschaft ein unheimlicher Gewinn, mit seiner Ballkontrolle, seiner Fähigkeit, ein Spiel zu lenken, seiner Übersicht, das ist einmalig. Daher ist er für uns unverzichtbar."

Löw zum Duell mit Holland: "An eine Niederlage denken wir nicht. Unsere Mannschaft ist allemal in der Lage, hier ein sehr gutes Spiel zu machen, und das wird sie auch."

Löw zu taktischen Trainingseinheiten: "Das war bisher aus zeitlichen Gründen nicht wirklich möglich. Viele Spieler haben am Sonntag noch in ihrer Liga gespielt. Die Einheit gestern haben wir dafür genutzt, es gab am Abend auch noch mal eine Sitzung. Vieles spielt sich jetzt auch über Gespräche und Video-Sequenzen ab. Recht viel mehr Möglichkeiten hatten wir nicht. Zwei Einheiten auf dem Platz machen wegen der Belastung wenig Sinn."

Löw zur Aufstellung: "Manuel Neuer spielt von Beginn an. Das ist sicher. Auch Toni Kroos wird in der Startelf spielen. Er wollte schon gegen Serbien spielen, aber ich habe ihm ganz bewusst diese Pause gegeben, damit er nach den vielen Spielen auch einmal eine normale Trainingswoche hat."

Löw über das 0:3 gegen Holland: "Das spielt eigentlich keine Rolle. Wir haben das im Hotel kurz angesprochen, aber wir haben kein mulmiges Gefühl. Inzwischen haben wir eine ganz andere Situation. Wir haben zwischendurch nochmal auf Schalke gespielt. Deswegen habe ich kein mulmiges Gefühl."

Fliegender Wechsel: Joachim Löw übernimmt.

Toni Kroos über die Ausbootung von Hummels, Müller und Boateng

Kroos über die Ausbootung des Bayern-Trios: "Ich glaube nicht, dass es eine Entscheidung wegen des Alters war. Es war eine sportliche Entscheidung. Keiner von uns kann wirklich darüber urteilen, wie es abgelaufen ist, weil weder Sie noch ich dabei waren. Ich gehe davon aus, dass es sehr respektvolle Gespräche waren. Das haben die Spieler auch verdient. Was mir im Allgemeinen bei der Diskussion ein wenig zu kurz kommt ist, dass nicht die sportliche Konsequenz diskutiert wird, sondern das Drumherum. Das ist dann immer wichtiger. Das sehe ich nicht so. Sportlich muss man die Entscheidung am Ende einfach akzeptieren."

Kroos über die T-Frage: "Es ist natürlich als Ersatztorwart schwieriger, an Minuten zu kommen. Marc macht das in Barcelona sehr gut. Aber wir brauchen auch über Manu nicht diskutieren. Da kann es keine falsche Entscheidung geben."

Kroos über Kimmich als seinen Partner im defensiven Mittelfeld: "Ich glaube, dass wir in der Formation schon gute Spiele gemacht haben. Auch wenn sich dass noch nicht unbedingt in Ergebnissen umgeschlagen hat. Aber ich denke, mit Joshua auf der Sechs ist das eine gute Konstellation. Wir ergänzen uns gut - das ist eine Option für die Zukunft."

Kroos über die Taktik: "Im Heimspiel gegen die Niederlande auf Schalke haben wir es gut gemacht. Da kann man sich ein, zwei Aspekte gut herausziehen. Der Bundestrainer wird da gleich sicher noch mehr ins Detail gehen."

Kroos über das schnellere Spiel: "Ich finde, wir haben es zum Beispiel gegen Frankreich schon gut gemacht. Für mich als Mittelfeldspieler ist es natürlich gut, Optionen, schnelle Spieler zu haben, die den Weg in die Tiefe suchen. Das hat zuletzt schon gut geklappt."

Kroos über die 0:3-Pleite gegen Holland in der Nations League: "Ich denke erstmal nicht daran, wie es wäre, wenn wir verlieren. Wir sind eine Mannschaft, die auf jeden Fall etwas mitnehmen kann. Wenn es so sein sollte, können wir im Nachhinein nochmal darüber reden."

Kroos über das System in der Defensive: "Es kommt immer ein wenig auf den Gegner an. Ich fühle mich vor beiden Ketten wohl, ob Dreier- oder Viererkette."

Kroos über seine Pausen: "Mein Ziel sowie das der Trainer ist es, dass ich bei der EM 2020 auf absolutem Top-Niveau spiele. Es sind auch in dieser Saison wieder sehr viele Spiele."

Kroos lächelt Dieseltraktor-Kritik weg: "Das war einfach nur Quatsch"

Kroos zur "Dieseltraktor"-Kritik: "Das ist doch normal. Wenn man so lange Erfolg hatte wie es persönlich bei mir oder bei Real Madrid war, findet man als Presse oder Ähnliches kaum negative Sachen. In solchen Momenten wie jetzt kann man dann eben losfeuern. Ich bin der letzte, der mit Kritik ein Problem hat, ich habe nichts gegen konstruktive Kritik. Aber gerade diese Kritik, die sie ansprechen, hat ja keinen Inhalt. Meine Spielart war immer die gleiche. Ich war nie der, der 90 Minuten über den Platz gesprintet ist oder 28 Grätschen gemacht hat. Das ist auch heute nicht so. Klar, wenn die Resultate fehlen, es mal nicht so gut läuft, ist Kritik okay. Aber die Kritik hat nichts mit Kritik zu tun. Ich glaube, ich hatte in dem Spiel die meisten Ballaktionen. Deswegen: 'Der macht nichts' ist keine Kritik. Das war einfach nur Quatsch. Es wird keiner mehr in meinem Fußball-Leben hinbekommen, dass ich Selbstzweifel bekomme. Solche Phasen gehören eben dazu."

Kroos zur veränderten Nationalmannschaft: "Wir haben nach wie vor eine gute Mannschaft. Daran hat sich nichts geändert. Im Vergleich zu den letzten Nations-League-Spielen fehlt nur Mats. So dramatisch wie es oft dargestellt wurde, ist es jetzt auch nicht. Viele Spieler haben schon Erfahrungen in der ersten Mannschaft gesammelt.

Kroos über Verantwortung: "Ich hatte immer das Vertrauen des Trainers, auf dem Platz voranzugehen. Natürlich ist es so, dass von einzelnen Spielern ein paar Punkte mehr verlangt werden. Die Leidenschaft der drei Spieler sowie das Sprechen zur Presse, was vor allem Thomas immer gern gemacht hat, das müssen jetzt andere Spieler übernehmen."

Beginn: Toni Kroos nimmt zuerst Platz auf dem Podium. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid über das Spiel gegen die Niederlande: "Man kann es sich nicht aussuchen, wann man gegen wen spielt. Das ist zweitrangig. Wir wollen gewinnen."

Vor Beginn: Los geht es um 16.45 Uhr. Wird Löw Details zu seiner Aufstellung gegen Oranje bekanntgeben? Hier erfahrt ihr es!

Vor Beginn: Nachdem das DFB-Aufgebot zum Testspiel gegen Serbien (1:1) zunächst in Wolfsburg Halt gemacht hat, ist es mittlerweile in Amsterdam angekommen. Hier wird nicht nur die PK, sondern auch das Duell mit dem ewigen Rivalen aus Holland stattfinden.

Vor Beginn: Am Freitag waren mit Marco Reus und Leon Goretzka zwei Spieler des DFB-Teams bei der offiziellen Pressekonferenz zu Gast, am Samstag gibt Jogi Löw letzte Informationen vor dem Spiel gegen die Niederlande bekannt.

Serge Gnabry "traurig" wegen Rassismus-Eklat

Nachdem sich während des Deutschland-Spiels gegen Serbien mehrere Zuschauer rassistisch über Leroy Sane und Ilkay Gündogan geäußert und damit für einen Eklat gesorgt haben, hat nun Serge Gnabry zugegeben, dass ihn der Vorfall "einfach traurig" mache. "Weil ich die gleiche Hautfarbe habe wie Leroy", sagte er der Bild.

Niederlande - Deutschland: Voraussichtliche Aufstellungen

Niederlande: Cillessen - Dumfries, de Ligt, van Dijk, Blind - de Roon, de Jong, Wijnaldum - Promes, Depay, Babel

Deutschland: Neuer - Ginter, Süle, Rüdiger - Kehrer, Kimmich, Kroos, Schulz - Werner, Reus, Sane

Der DFB-Kader für die Spiele gegen Serbien und Holland

  • Tor: Manuel Neuer, Marc-Andre ter Stegen, Kevin Trapp
  • Abwehr: Matthias Ginter, Thilo Kehrer, Matthias Ginter, Thilo Kehrer, Antonio Rüdiger, Nico Schulz, Niklas Süle, Jonathan Tah, Niklas Stark, Marcel Halstenberg
  • Mittelfeld/Sturm: Julian Brandt, Maximilian Eggestein, Serge Gnabry, Leon Goretzka, Ilkay Gündogan, Kai Havertz, Joshua Kimmich, Toni Kroos, Marco Reus, Leroy Sane, Timo Werner

Nächste Spiele der deutschen Nationalmannschaft

WettbewerbDatumUhrzeitOrtGegner
EM-Qualifikation24. März20.45 UhrANiederlande
EM-Qualifikation8. Juni20.45 UhrAWeißrussland
EM-Qualifikation11. Juni20.45 UhrHEstland
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