DFB-Team - News: Lothar Matthäus kritisiert Özil: "Keine Freude, kein Herz"

Von SPOX
Mesut Özil debütierte im Februar 2009 für das deutsche Nationalteam.
© getty

Das DFB-Team sieht sich nach der 0:1-Niederlage gegen Mexiko weiterer Kritik ausgesetzt. Mesut Özil und Mats Hummels müssen einstecken, Oliver Bierhoff bleibt aber zuversichtlich.

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Matthäus: "Mesut Özil fühlt sich nicht wohl im DFB-Trikot"

Lothar Matthäus hat in der Bild Kritik an Deutschlands Spielmacher Mesut Özil geäußert: "Özil hat nicht kapiert, warum es in Deutschland solch große Diskussionen um ihn gibt. Er ist sich nicht bewusst, was die Menschen in Deutschland von einem Nationalspieler erwarten."

Nicht nur das öffentliche Schweigen des Spielers nach dem Treffen mit Tayyip Erdogan, auch die sportlichen Leistungen lassen Matthäus schlussfolgern: "Er ist ohne Freude im Spiel. Ich habe bei Özil auf dem Platz oft das Gefühl, dass er sich im DFB-Trikot nicht wohlfühlt, nicht frei ist, ja fast: als ob er gar nicht mitspielen möchte."

Der ehemalige Weltfußballer erklärte: "Da ist kein Herz, keine Freude, keine Leidenschaft. Nach den letzten Eindrücken ist es für mich nicht ausgeschlossen, dass er nach der WM aus der Nationalmannschaft zurücktritt." Matthäus ist zudem der Meinung, Özil solle ein Anführer sein. Tatsächlich aber würde er "sich ergeben", sobald es schwer werde.

Hector gegen Schweden vor Rückkehr

Linksverteidiger Jonas Hector steht gegen Schweden vor der Rückkehr ins deutsche Team. Nach Angaben des DFB befinde sich der Kölner Abwehrspieler nach seiner Grippe wieder auf dem Weg der Besserung und reist mit dem restlichen Team am Dienstagnachmittag nach Sotschi. Die Partie gegen Mexiko hatte Hector aufgrund seiner Erkrankung noch verpasst.

Bierhoff: "Gut, dass Unzufriedenheit da ist"

Oliver Bierhoff hat sich nach der 0:1-Pleite gegen Mexiko zum aktuellen Gemütszustand im deutschen Lager geäußert. In der ARD sagte der DFB-Manager: "Es ist gut, dass diese Unzufriedenheit da ist und dass diskutiert wird. Bei so einer Unzufriedenheit kommen natürlich immer viele Punkte zusammen."

Die Mannschaft hätte nach der Niederlage noch lange zusammen gesessen und über die kommenden Aufgaben gesprochen. Bierhoff erkennt den Willen der Spieler, die Dinge zu verstehen und zu ändern: "Dinge können mal angesprochen werden, ich mag es auch, wenn dann ein wenig Reibung da ist. Das ist besser als wenn jeder auf sein Zimmer gehen würde."

Vor dem zweiten Gruppenspiel gegen die Schweden ist Bierhoff zuversichtlich: "Die Qualität haben wir, wir haben auch genug Spieler, die im Verein schwierige Situationen durchgestanden haben." Dass die Spieler nach dem Auftakt "enttäuscht" wirkten, wertet er als gutes Zeichen.

WM 2018: Deutschlands Gruppe F

PlatzTeamSpieleToreTordifferenzPunkte
1Schweden11:013
2Mexiko11:013
3Südkorea10:1-10
4Deutschland10:1-10

DFB-Pressekonferenz: Manuel Neuer nimmt Team in die Pflicht

Vor dem Abflug nach Sotschi hat Manuel Neuer auf der Pressekonferenz am Dienstag die Ursachen für die Niederlage gegen Mexiko zu erklären versucht. In den Augen des DFB-Kapitäns habe vor allem bei den erfahrenen Führungsspielern die Leistungsbereitschaft zum Auftakt in die WM gefehlt.

Für die zweite Partie gegen Schweden am Samstag gibt sich Neuer aber optimistisch, denn vor allem die Weltmeister hätten schon hinlänglich nachgewiesen, dass sie "ihre Leistung abrufen und Verantwortung übernehmen können in solchen Spielen." Hier findet ihr die gesamte Pressekonferenz zum Nachlesen.

DFB-Team: Effenberg mit Rüffel für Mats Hummels

Nach der 0:1-Pleite gegen Mexiko fand Mats Hummels im TV-Interview klare Worte. Das hat Stefan Effenberg durchaus imponiert, wenngleich der Ex-Spieler nicht voll zufriedengestellt war. "Seine Aussagen deuten allerdings darauf hin, dass der ein oder andere nicht richtig zugehört hat in der Vergangenheit", sagte Effenberg bei T-Online.

Er ist der Meinung, dass "ein Führungsspieler wie Hummels schon während des Spiels auf dem Platz irgendwie Einfluss nehmen" muss. Die klare Meinung nach der Partie sei gut, allerdings auch zu spät: "Er muss mit seinen Mitspielern und mit dem Trainer reden, wenn ihm Mängel auffallen. Ich weiß nicht, ob das hinreichend geschehen ist."

An der spielerischen Leistung des Innenverteidigers wollte Effenberg aber nicht zu viel Kritik üben. Er sieht das gesamte Team in der Pflicht: "Entweder du schaffst es, gegenzupressen - oder du lässt dich im höchsten Tempo fallen. Die Balance haben sie einfach nicht hinbekommen."

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