Neids zweiter Anzug soll passen

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Bundestrainerin Silvia Neid (l.) will gegen Island auch mit dem Reserve-Team siegen
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Bundestrainerin Silvia Neid wird im bedeutungslosen dritten EM-Gruppenspiel gegen Island die Spielerinnen aufs Feld schicken, die bislang noch nicht so viel Einsatzzeit hatten.

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Heute schlägt die Stunde der Reservisten: Das bedeutungslose letzte Vorrundenspiel der deutschen Fußballerinnen bei der EM in Finnland gegen Island wird zum Schaulaufen der zweiten Garnitur.

Der vorzeitige Einzug ins Viertelfinale nach den beiden Siegen gegen Norwegen (4:0) und Frankreich (5:1) ermöglicht DFB-Trainerin Silvia Neid einen Testlauf der B-Elf unter Wettkampfbedingungen.

Island Gruppenletzter

"Wir haben sehr viele gute Spielerinnen, die einen Einsatz verdient haben. Und wir können uns den Luxus leisten, nicht gewinnen zu müssen", erklärte Neid, deren Team als Sieger der Gruppe B bereits feststeht und in der Runde der besten Acht am kommenden Freitag in Lahti gegen den Zweiten der Gruppe C antreten muss, die geplante Rotation.

Die Deutschen können im letzten Gruppenspiel auch deshalb bedenkenlos mit der zweiten Garnitur antreten, weil Island nach zwei Niederlagen (1:3 gegen Frankreich und 0:1 gegen Norwegen) als Gruppenletzter feststeht.

Der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung kann somit nicht aufkommen.

"Die Spielerinnen wissen, was zu tun ist"

Aufkommen könnte dagegen die Meinung, dass sich der zweimalige Welt- und sechsmalige Europameister durch die Schonung der Stammkräfte selbst schadet und aus dem Rhythmus bringt.

Daran glaubt Neid aber nicht. "Ich habe da gar keine Bedenken. Wir haben auch in der Vorbereitung viel ausprobiert. Die Spielerinnen wissen, was zu tun ist", sagte die 45-Jährige.

Genau das haben die deutschen Fußballerinnen in den ersten beiden Spielen in der Tat unter Beweis gestellt.

Jones begeistert

Auch Steffi Jones ist von den bisherigen Leistungen begeistert. "Es ist beeindruckend zu sehen, wie souverän sich das deutsche Team gegen zwei starke Gegner wie Norwegen und Frankreich durchgesetzt hat", meinte die Präsidentin des Organisationskomitees (OK) der WM 2011 in Deutschland.

Die Dominanz der Deutschen, die zuletzt viermal in Folge bei der Europameisterschaft triumphierten und die seit mittlerweile 22 EM-Spielen ungeschlagen sind, hat bereits die Frage aufgeworfen, wer den Titelverteidiger in Finnland überhaupt schlagen soll.

Von einem Nimbus der Unbesiegbarkeit will Neid allerdings nichts wissen: "Es gibt ganz viele, die uns schlagen können, wenn wir nicht weiter so konzentriert wie bisher bleiben. Wir können zwar zufrieden und stolz auf die bisherigen Leistungen sein, aber wir sollten den Ball flach halten."

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