Mit Ballack - aber ohne Adler

Von SPOX
Neue Hierarchie im DFB-Tor: Tim Wiese (r.) hat Rene Adler als Nummer zwei abgelöst
© Getty

Bundestrainer Joachim Löw hat den Kader für das erste WM-Qualifikationsspiel der DFB-Auswahl nach der Sommerpause bekanntgegeben - und dabei erste Zeichen in punkto Torhüterfrage gesetzt. Gegner wird am kommenden Mittwoch in Baku die von Ex-Bundestrainer Berti Vogts trainierte Elf von Aserbaidschan sein.

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Ohne die beiden Torhüter Rene Adler und Manuel Neuer, dafür mit Robert Enke und Tim Wiese, startet die deutsche Nationalmannschaft in die Saison 2009/10.

"Neuer und Adler sind ohne Frage überaus talentierte Torhüter und haben sich zuletzt in den Fokus gespielt, doch Robert Enke hat in drei der letzten fünf Länderspiele im Tor gestanden und zuletzt gegen China überragend gehalten", erklärte Bundestrainer Joachim Löw seine Entscheidung.

Löw setzt Zeichen

"Tim Wiese hat in der Rückrunde der vergangenen Bundesliga-Saison konstant gute Leistungen gebracht. Deshalb genießen die beiden für das Spiel in Aserbaidschan unser volles Vertrauen", sagte Löw.

Der Bundestrainer stellte aber gleichzeitig klar, dass das letzte Wort in Sachen Torhüterfrage noch nicht gesprochen ist: "Das ist aber keine endgültige Entscheidung für die nächsten Begegnungen. Wir haben derzeit vier sehr gute Torhüter zur Auswahl, und schon bei den Länderspielen im September gegen Südafrika und Aserbaidschan kann es eine andere Konstellation geben."

Nichtsdestotrotz setzt Löw mit der Entscheidung ein Zeichen - vor allem in Richtung Adler. Vor der Nominierung hatte Löw mehrmals betont, dass er das Spiel in Aserbaidschan ernst nehmen und daher keine Experimente im Kader wagen würde. Gemessen an den Äußerungen hat Wiese also Adler in der Torwart-Hierarchie überholt.

Ballack ist fit

Neben dem Wolfsburger Christian Gentner und dem Stuttgarter Cacau, die bei der Asien-Reise im Mai ihr Debüt im DFB-Trikot feierten, gehört auch Michael Ballack wieder zum DFB-Kader.

Der Kapitän hat seine Zehenverletzung überstanden und ist für die Partie gegen die Aserbaidschaner einsatzbereit.

Khedira und Özil dabei

Einziger Akteur ohne A-Länderspiel ist Sami Khedira vom VfB Stuttgart. Der U-21-Europameister wurde bereits mehrfach in das A-Team berufen, konnte allerdings verletzungsbedingt nie eingesetzt werden.

Neben Khedira darf sich mit Bremens Mesut Özil ein weiterer Europameister über eine Nominierung freuen.

Rückstand bei Beck und Rolfes

Nicht berücksichtigt wurden dagegen Andreas Beck (1899 Hoffenheim), Simon Rolfes (Bayer Leverkusen) und Torsten Frings (Werder Bremen).

"Andreas Beck ist ein Spieler, dem die Zukunft gehört, aber er hat im Sommer die U-21-Europameisterschaft gespielt, die ihn eine Menge Kraft gekostet hat. Derzeit ist er deshalb noch nicht bei hundert Prozent", sagte Löw.

Hitzlsperger hat die Nase vorn

Im Fall Frings sieht Löws Begründung anders aus: "Ich habe mit ihm gesprochen und ihm mitgeteilt, dass ich einen Platz in der Startelf derzeit nicht garantieren kann, weil Thomas Hitzlsperger auf seiner Position bei mir momentan die Nase vorne hat."

Der Bundestrainer hoffe, dass Frings in dieser Saison verletzungsfrei bleibt. Dann sei der Bremer weiterhin ein wichtiger Spieler für die Nationalmannschaft.

Der Kader im Überblick:

Tor: Robert Enke (Hannover 96), Tim Wiese (Werder Bremen)

Abwehr: Arne Friedrich (Hertha BSC),  Philipp Lahm (Bayern München), Per Mertesacker (Werder Bremen), Marcel Schäfer (VfL Wolfsburg), Serdar Tasci (VfB Stuttgart), Heiko Westermann (FC Schalke 04)

Mittelfeld: Michael Ballack (FC Chelsea), Christian Gentner (VfL Wolfsburg), Thomas Hitzlsperger (VfB Stuttgart), Marcell Jansen (Hamburger SV), Sami Khedira (VfB Stuttgart), Mesut Özil (Werder Bremen), Bastian Schweinsteiger (Bayern München), Piotr Trochowski (Hamburger SV)

Angriff: Cacau (VfB Stuttgart), Mario Gomez, Miroslav Klose (beide Bayern München), Lukas Podolski (1. FC Köln)

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