Alleskönner Reus ist zu wenig

Von Haruka Gruber
Der umtriebige Marco Reus war selbst von zwei Bayern-Spielern nur sehr schwer zu stoppen
© getty

Borussia Dortmund hat das Finale der Champions League gegen den FC Bayern mit 1:2 verloren. Entscheidend dafür: Der Leistungsabfall von Leistungsträgern wie Lewandowski und Piszczek in der zweiten Halbzeit. Roman Weidenfellers nächste Sternstunde und der ähnlich starke Marco Reus reichen am Ende nicht.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Dortmunder in der Einzelkritik

Roman Weidenfeller: Die nächste Sternstunde des vielleicht meist unterschätzten Torwarts in Europa. In der ersten Hälfte mit drei starken Paraden. Nach der Pause bei Bayerns 1:0 und 2:1 ohne Chance, dafür aber mit weiteren Glanztaten gegen Alaba (76.) und Schweinsteiger (88.). Note: 1,5

Lukasz Piszczek: Ließ Ribery anfangs nie aus den Augen. Nahezu perfekte Abstimmung mit Vordermann Kuba, so dass Bayerns linke Seite wirkungslos blieb. Allerdings selbst in der Offensive ähnlich ungefährlich. Baute in der zweiten Hälfte ab und zeigte sich weniger aufmerksam und verlor den entscheidenden Zweikampf gegen Ribery vor dem 1:2. Note: 4

Neven Subotic: Wesentlich stabiler als Hummels. Wusste bei Ballbesitz dem ihn gestatteten Raum nicht zu nutzen und beschränkte sich auf Sicherheitspässe. Dafür aber im Zweikampf sicher und mit einer unfassbaren Rettungstat, als er vor Robben den Ball kurz von der Linie weggrätschte (72.). Note: 3

Mats Hummels: Durchwachsene Vorstellung: Defensiv wacklig, stellvertretend die 43. Minute, als er nicht energisch zum Ball ging und Robben eine Großchance ermöglichte. Versuchte sich bei Ballbesitz als Spielmacher, doch ihm fehlte die Präzision bei den häufig missratenen Diagonalpässen. In der zweiten Halbzeit jedoch mit einer deutlichen Steigerung, kam aber bei Robbens Siegtor zu spät. Note: 4

Marcel Schmelzer: Begann stark, stand extrem hoch und setzte Robben zu. Als die Bayern-Offensivreihe jedoch rochierte und die Positionen tauschte, zeigte sich Schmelzer zu oft desorientiert. Note 4

Sven Bender: Solide Leistung. Nach vorne mit einer gelungenen Aktion, als er überraschend im Bayern-Strafraum auftauchte und zum Torschuss kam (22.). Defensiv weitestgehend fehlerfrei, verlor allerdings Mitte der ersten Hälfte zwei Kopfballduelle gegen Madzukic und Martinez, die beinahe zu Toren führten. Note: 3

Ilkay Gündogan: Typisch riskante Spielweise, die sich nicht immer auszahlte. Konnte das Tempo der Partie nicht so kontrollieren wie so oft in der Champions-League-Saison. Zeigte sich aber beim Elfmeter zum Ausgleich nervenstark. Note: 3

Jakub Blaszczykowski: Entschied das Duell gegen Alaba für sich: Zweikampfstark, offensiv umtriebig, taktisch clever, mit dem richtigen Maß zwischen Risiko und Sicherheit. Beschränkte sich in der zweiten Hälfte mehr aufs Verteidigen, um Hintermann Piszczek zu helfen. Note: 2

Marco Reus: Neben Weidenfeller bester Dortmunder: Lief vor allem in den ersten 15 Minuten die Bayern-Innenverteidiger perfekt an, so dass diese mit dem Ball am Fuß nichts anzufangen wussten. Bei eigenem Ballbesitz der Alleskönner: Bestimmte die Geschwindigkeit, setzte Lewandowski ein, kam selbst zu Torschüssen - und holte den Elfmeter zum Ausgleich heraus. Note: 1,5

Kevin Großkreutz: Im Vergleich zum Rückspiel in Madrid wie verwandelt: Selbstbewusst, aggressiv und sogar mit spielerischen Höhepunkten wie der Durchstecker zu Reus (19.). Hatte jedoch wie Schmelzer mit der Positionsrochade des offensiven Bayern-Mittelfeldtrios Probleme und ließ Robben vor dessen Großchance aus den Augen (30.). Note: 3

Robert Lewandowski: Fing stark an, ließ jedoch zunehmend nach und war in der zweiten Halbzeit ohne eine nennenswerte Aktion. Note: 4

Julian Schieber: Ohne Bewertung

Nuri Sahin: Ohne Bewertung

Borussia Dortmund - Bayern München: Daten zum Spiel