Schalke lässt Hapoel keine Chance

Von Daniel Börlein / Thomas Jahn
Schalke feierte gegen Hapoel den zweiten Sieg in dieser CL-Saison
© Getty

Der FC Schalke 04 darf weiter vom Achtelfinaleinzug in der Champions League träumen. Das Team von Trainer Felix Magath bezwang Hapoel Tel Aviv am 3. Spieltag der Gruppe B mit 3:1 (1:0).

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In der ausverkauften Schalker Arena brachte Raul die Gastgeber bereits in der 3. Minute in Führung und besorgte schließlich auch den zweiten Treffer für die Knappen (58.). In der ewigen Europapokal-Torschützenliste ist der Spanier mit 68 Toren nun alleiniger Führender vor Gerd Müller (66).

Jose Manuel Jurado erzielte in 68. Minute das 3:0. Etey Shechter gelang in der Nachspielzeit lediglich Ergebniskosmetik (90.+3). Mit sechs Punkten aus drei Spielen liegt Schalke nun auf Platz zwei der Tabelle vor Benfica Lissabon (3) und Hapoel (0). Olympique Lyon führt die Gruppe mit neun Zählern an.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Magath hat sein Team im Vergleich zum Stuttgart-Spiel auf zwei Positionen verändert: Jones und Farfan spielen für Matip und Edu.

3., 1:0, Raul: Jurado spielt Huntelaar zentral vor dem Sechzehner an. Der Holländer lässt die Kugel gewitzt auf Raul durch. Der Spanier hat viel Platz, behält die Ruhe und schiebt die Kugel aus 14 Metern überlegt ins rechte Eck.

26.: Riesenchance für Huntelaar! Wieder packt Jurado einen cleveren Steilpass aus und schickt den Holländer halblinks allein auf die Reise. Enyeama ist jedoch schon weit herausgeeilt und blockt den Versuch des Torjägers im letzten Moment ab.

57.: Nach einem Freistoß von Rakitic köpft Huntelaar den Ball zweimal an die Latte. Nach den beiden Aluminium-Treffern bekommt der Niederländer den Ball zwei Meter vor dem Kasten erneut auf dem Fuß und schiebt ihn links vorbei. Unglaubliche Szene!

58., 2:0, Raul: Rakitic und Huntelaar hebeln die Hapoel-Defensive mit einem traumhaften Doppelpass aus. Raul steht zentral dort, wo ein Stürmer stehen muss, und bekommt den Ball von Rakitic perfekt aufgelegt. Der Spanier schiebt aus kurzer Distanz locker zum 2:0 ein.

68., 3:0, Jurado: Jurado nimmt den Ball in aller Seelenruhe im halblinken Teil des Sechzehners an und zirkelt ihn von dort wundervoll in den rechten Winkel. Enyeama kann dem Leder nur noch hinterherschauen. Traumtor!

90.+3, 3:1, Shechter: In der Nachspielzeit noch ein Slapstick-Treffer für die Israelis. Ein Freistoß aus dem Halbfeld landet direkt auf Shechters Fuß. Neuer stürmt heraus, doch irgendwie stolpert der Angreifer das Ding am Schalker Keeper vorbei ins Netz.

Fazit: Völlig verdienter Sieg einer starken Schalker Mannschaft gegen enttäuschende Israelis.

Der Star des Spiels: Jose Manuel Jurado. Der beste Auftritt des Neuzugangs im Schalker Trikot. Der Spanier war Dreh- und Angelpunkt im Schalker Offensivspiel. Begeisterte mit tollen Anspielen in die Spitze, bereitete Rauls ersten Treffer vor und traf selbst per Traumtor.

Die Gurke des Spiels: Toto Tamuz. Einzig durch seine Rückennummer 99 machte der Hapoel-Angreifer auf sich aufmerksam. Ansonsten quasi unsichtbar im Spiel der Israelis. Konnte vorne keinen Ball behaupten, stand gegen Höwedes und Metzelder auf verlorenem Posten und wurde folgerichtig nach 58 Minuten ausgewechselt.

Die Pfeife des Spiels: William Collum. Der Schotte hatte die eine oder andere knifflige Entscheidung zu treffen, lag dabei aber fast immer richtig. Machte klare Ansagen und griff und kompromisslos rechtzeitig durch.

Analyse: Anders als in der Bundesliga löste Schalke in der Champions League auch die zweite Pflichtaufgabe souverän. Nach dem Heimsieg gegen Benfica Lissabon ließ die Magath-Elf gegen Hapoel defensiv nichts anbrennen. Nach der schnellen Führung durch Raul diktierten die Knappen die Partie und konnten phasenweise auch spielerisch überzeugen.

Immer wieder versuchte Schalke den Ball flach und über viele Stationen nach vorne zu tragen. Auf lange Bälle aus der Abwehr wurde verzichtet. Raul ließ sich häufig als zentrale Anspielstation hinter Huntelaar fallen und Jurado wich auf die linke Offensivseite aus, wo der Spanier das Spiel mit Unterstützung von Linksverteidiger Schmitz ankurbelte.

In der Rückwärtsbewegung präsentierten sich die Schalker äußerst aufmerksam. Moritz und Jones liefen bereits im Mittelfeld viele Bälle ab und waren dadurch mitverantwortlich dafür, dass die Gastgeber Hapoel stets weit vom Tor weghalten konnte.

Der schönste Angriff des Abends über Huntelaar, Rakitic und Raul brachte schließlich die Entscheidung und lässt Schalke vom Achtelfinale träumen. Am Ende spielte die Magath-Elf mit Hapoel fast nach Belieben und hätte sogar noch deutlich höher gewinnen können.

Schalke 04 - Hapoel Tel Aviv: Daten zum Spiel