Niko Kovac lobt Manuel Neuer für Verhalten vor dem 0:1: "Genau die richtige Entscheidung"

Manuel Neuer sah beim 0:1 unglücklich aus.
© getty

Sadio Manes Treffer zum zwischenzeitlichen 0:1 für den FC Liverpool war der erste Schock für den FC Bayern und der Anfang vom Ende dieser Champions-League-Saison. Manuel Neuer machte dabei nicht die beste Figur. Etwas überraschend verteidigten er selbst und Trainer Niko Kovac nach dem Spiel sein Verhalten bei dem Gegentor.

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"Na gut", sagte Neuer in der Mixed Zone nach dem Spiel und überlegte, wie er das nun erklären solle. Virgil van Dijk hatte einen langen Ball aus der eigenen Hälfte nach vorne geschlagen, Mane hatte ihn exzellent angenommen, Rafinha somit aussteigen lassen, den herausgeeilten Neuer mit einer Drehung umkurvt und dann eben zum 0:1 eingeschossen.

"Na gut", sagte also Neuer. "Mane hat die innere Linie und läuft auf mich zu. Ich bin davon ausgegangen, dass ich ihn stellen kann. Bei einer normalen Ballannahme bekomme ich den Ball, aber er macht eine Weltklasse-Ballannahme, sodass der Ball direkt vor seinen Füßen liegt. Dann macht er eine Körpertäuschung, geht nach Außen und chippt den Ball ins Tor." Wäre er im Tor geblieben, beteuerte Neuer, "wäre Mane ins Eins-gegen-eins gegen mich gekommen und hätte eine klare Torchance gehabt."

Kovac sah das ähnlich: "Ein Torhüter muss in diesem Moment rauskommen, um letzten Endes den dann vielleicht durchlaufenden Stürmer aufzuhalten. Die Entscheidung von Manuel war genau die richtige." Neuers Kollege Mats Hummels fand, dass man "in der Situation nicht von einem riesigen Bock sprechen kann". Ansichten, die nicht jeder teilt. Ansichten, die zumindest diskussionswürdig sind.

Neuer kämpft mit ter Stegen um das DFB-Tor

Nicht mehr geklärt wurde an diesem Abend, wie Bundestrainer Joachim Löw - der das Spiel von der Tribüne aus verfolgte - diese Situation beurteilt. Seit der jüngsten Triple-Ausbootung von Neuers FC-Bayern-Kollegen Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller wird zunehmend auch Neuers Zukunft in der Nationalmannschaft diskutiert. Ist er Löws nächster Streichkandidat?

Gemeinsam mit Toni Kroos von Real Madrid ist Neuer der letzte verbliebene Spieler im DFB-Kader, der beim Weltmeistertitel 2014 eine entscheidende Rolle spielte. In wenigen Tagen wird Neuer 33 Jahre alt und ist somit älter als seine drei ausgebooteten Kollegen. "Man weiß natürlich, dass die Zeit nicht unbegrenzt ist", sagte Neuer bei der Pressekonferenz vor dem Spiel. "Aber ich habe keine Angst, aussortiert zu werden."

Wenn Löw am Freitag seinen Kader für die anstehenden Länderspiele bekanntgibt, wird Neuers Name sicherlich erscheinen. Sein DFB-Ersatzmann Marc-Andre ter Stegen vom FC Barcelona scheint jedoch immer weiter aufzuholen. Bereits Anfang März sagte Löw bei DAZN: "Ich habe im vergangenen Jahr gesagt, dass Manuel Neuer momentan die Nummer eins ist. Aber in diesem Jahr haben wir einen kleinen Neubeginn. Marc wird seine Chance bekommen und auf jeden Fall ein paar Spiele machen."

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