Union Berlin - Borussia Dortmund 2:0: Im Stile einer Spitzenmannschaft! FCU siegt verdient im Topspiel

Von Stefan Petri
bellingham
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Der 1. FC Union Berlin hat das Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund mit 2:0 (2:0) gewonnen und damit die Tabellenführung der Fußball-Bundesliga verteidigt. Der BVB findet sich nach einer ganz schwachen ersten Hälfte dagegen nur noch im Liga-Mittelfeld wieder.

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  • Die Tore für Union Berlin erzielte Janik Haberer, zunächst nach einem Fehler von BVB-Keeper Gregor Kobel (8.), dann mit einem fulminanten Weitschuss (21.).
  • Für Union Berlin war es der siebte Sieg im zehnten Saisonspiel.
  • In der Tabelle verteidigen die Eisernen die Tabellenspitze und haben mit jetzt 23 Zählern sieben Punkte Vorsprung auf den BVB.
  • Der findet sich nach seiner vierten Niederlage nur noch auf Rang acht wieder - und weist mit 13:14 nun ein negatives Torverhältnis auf.
  • Marco Reus feierte beim BVB sein Comeback nach fast einem Monat Verletzungspause. Im Derby gegen Schalke 04 (1:0) hatte er sich am 17. September einen Außenbandanriss im Sprunggelenk zugezogen.
  • Im DFB-Pokal trifft Union am Mittwochabend daheim auf den 1. FC Heidenheim. Der BVB muss am gleichen Tag zu Hannover 96 reisen.

Union Berlin - Borussia Dortmund: Die Analyse

Um dem Tabellenführer auswärts beizukommen, stellte Edin Terzic in der Abwehr auf Dreierkette um - erstmals in dieser Saison und zum ersten Mal überhaupt seit März 2021 gegen den FC Bayern. Ziel: In der Innenverteidigung gegen die Doppelspitze der Hausherren Überzahl herstellen.

Die Maßnahme lähmte allerdings das eigene Offensivspiel: Die Doppelsechs Emre Can und Salih Özcan war im Spielaufbau nahezu unsichtbar, Jude Bellingham hing davor komplett in der Luft. So spielte der BVB bei Ballbesitz äußerst behäbig und vor allem in die Breite.

Union zeigte an der Försterei in Halbzeit eins die altbekannten Stärken: Enorm laufstark und kompromisslos im Zweikampf präsentierten sich die Eisernen, gegen die Fehler im BVB-Passspiel folgten sofort die schnellen Umschaltmomente und die Suche nach dem Abschluss. Das änderte sich auch nach dem "geschenkten" 1:0 nicht, das 2:0 resultierte aus einem fein herausgespielten Gegenstoß nach Ballgewinn.

Terzic reagierte in der Pause auf die schwache Performance der ersten 45 Minuten, brachte gleich drei Neue und stellte auf 4-2-3-1 um: Bellingham rückte weiter nach hinten, Süle gab den Rechtsverteidiger. In der altbekannten Grundordnung kam der BVB zu flüssigeren Kombinationen und deutlich leichter ins Angriffsdrittel, es fehlten allerdings die Abschlüsse. Union griff nun etwas später an, stand in der Defensive aber weiterhin extrem sicher und blieb durch Konter gefährlich.

Erst in den letzten 20 Minuten zeigte sich hin und wieder Unordnung im Unioner Defensivverbund, auch Urs Fischer hatte zuvor mehrfach gewechselt. Dortmund drückte auf den Anschluss, die erste nennenswerte Chance gab es jedoch erst in der 75. Minute. Nach dem Einsatz am Donnerstag schwanden dem FCU zunehmend die Kräfte, Keeper Frederik Rönnow war gegen Joker Marco Reus und Youssoufa Moukoko aber mehrfach auf dem Posten.

Union Berlin - Borussia Dortmund: Die Aufstellungen

Union Berlin: Rönnow - Baumgartl, Knoche, Leite - Trimmel, Khedira, Ryerson - Schäfer (87. Pantovic), Haberer (62. Thorsby) - Becker (87. Leweling), Jordan (67. Behrens)

Borussia Dortmund: Kobel - Süle (70. Hazard), Hummels, Schlotterbeck - Meunier (46. Malen), Can (82. Reyna), Guerreiro - Bellingham, Salih Özcan (46. Reus) - Moukoko, Adeyemi (46. Brandt)

Union Berlin - Borussia Dortmund: Die Stimmen

Edin Terzic (Trainer BVB): "Es ist brutal ärgerlich und enttäuschend. Wir wollten mehr Torchancen herausspielen, es in der Offensive riskanter gestalten. Wir hatten super viel Ballbesitz, aber meistens nur um die Mittellinie herum. Das Erfolgserlebnis fehlte uns. Im Endeffekt war es zu wenig."

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Das ist Wahnsinn und absolut beeindruckend, wenn man sieht, was die Jungs schon wieder abgeliefert haben. Mit diesem körperlichen Einsatz hat man dann aber auch die Chance, jeden zu schlagen. Die erste Halbzeit war sehr gut von uns. Wir hatten den Gegner im Griff, haben nichts zugelassen und natürlich vor dem ersten Tor auch von ihrem Fehler profitiert. Hinten konnten wir uns heute auf einen sehr starken Frederik Rönnow verlassen."

Union Berlin - Borussia Dortmund: Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Haberer (8.), 2: Haberer (21.)

Der Star des Spiels: Jannik Haberer (Union Berlin)

War mit seinem Doppelpack der Matchwinner für die Eisernen. Musste zum 1:0 nur ins leere Tor schieben, machte aber davor die Extra-Meter, um Kobel überhaupt erst unter Druck zu setzen. Das 2:0 fiel unter die Kategorie "ein Schuss wie ein Strich".

Der Flop des Spiels: Gregor Kobel (BVB)

In den ersten Minuten mit dem Kopf woanders: Erst unsicher gegen Schöfer (5.), dann mit dem Blackout vor dem 0:1, als er ausrutschte (8.). Beim 0.2 chancenlos (21.). Immerhin stark gegen Baumgartl (56.).

Der Schiedsrichter: Tobias Stieler

Hatte die Partie im Griff, auch als es Mitte der ersten Hälfte ein paar Minuten etwas ruppiger wurde. Ließ sich vom VAR in Halbzeit zwei bei der Gelben Karte gegen Schlotterbeck vom VAR über den Knopf im Ohr korrigieren. Korrekt, nach Knoches Einsatz gegen Hummels in der Schlussphase nicht auf Elfmeter zu entscheiden.

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