1. FSV Mainz 05 - Arminia Bielefeld 4:0: Drei Elfer für Mainz - Bielefeld weiter tief im Tabellenkeller

Von SID
Mainz 05 hat einen klaren Heimsieg über Arminia Bielefeld gefeiert.
© getty

Arminia Bielefeld ist mit der vierten Pleite in Folge auf einen direkten Abstiegsrang in der Bundesliga abgerutscht. Beim FSV Mainz 05 verloren die Ostwestfalen 0:4 (0:1).

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Frank Kramer war sichtlich bedient. Einmal atmete er tief durch und verschwand anschließend mit den Händen in den Jackentaschen im Spielertunnel. Vier Pleiten in Folge und das Abrutschen auf einen direkten Abstiegsplatz erhöhte den Druck auf den Trainer und das Team von Arminia Bielefeld nach dem 27. Spieltag.

Die 0:4 (0:1)-Pleite beim FSV Mainz 05 mit dem Bundesliga-Novum von drei Strafstößen, die von drei verschiedenen Spielern in der zweiten Halbzeit verwandelt wurden, offenbarten die großen Schwächen bei den Arminen.

Schon nach 27 Sekunden schlug der Mainzer Jonathan Burkardt zu. Moussa Niakhate (65.), erneut Burkardt (75.) und Marcus Ingvartsen (79.) jeweils per Foulelfmeter sorgten für die Entscheidung.

Die Arminia blieb zum vierten Mal nacheinander ohne eigenen Treffer - und stellte den Vereins-Negativrekord aus der Vorsaison ein. Die Mainzer verwandelten hingegen ihre Elfmeter 34, 35 und 36 in Serie und feierten nach dem Abpfiff mit den Fans eine große Party. Ausgelassen bestiegen die FSV-Profis den Zaun und zelebrierten ausgiebig den Kantersieg.

Mainz - Bielefeld: Drei Elfmeter innerhalb von 14 Minuten

"Wir haben wirklich gute Leistung abgeliefert. Dieser Sieg tut gut", resümierte der gesperrte Anton Stach bei Sky, der von Bundestrainer Hansi Flick erstmals in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen wurde: "Darüber freue mich auch, aber das stelle ich hintenan."

Für Aufsehen sorgte in der Partie ein Fehler der Torlinientechnik bei einem vermeintlichen FSV-Treffer in der ersten Halbzeit, der von Schiedsrichter Felix Zwayer aber korrigiert wurde.

Bei beiden Teams hatte sich die Corona-Situation vor der Partie entspannt. Bielefelds Trainer Kramer saß nach überstandener Infektion wieder auf der Bank, FSV-Coach Bo Svensson konnte fast aus dem Vollen schöpfen.

Angesichts der Offensivflaute hatte Kramer "mehr Zug zum Tor" gefordert, doch das blieb ein frommer Wunsch. Den Angriffsschwung entwickelte vor 25.000 Fans der FSV, als Burkardt nach Vorarbeit von Silvan Widmer nach 27 Sekunden zuschlug und erstmals seit elf Spielen wieder traf. Auch danach blieb Mainz gegen erschreckend schwache Gäste die klar bessere Mannschaft.

Mainz - Bielefeld: Torlinientechnik versagt

Es folgte eine kuriose Szene. Nach einem Kopfball von Moussa Niakhate zeigte die Torlinientechnik offenbar an, dass der Ball die Linie passiert hatte (15.). Zwayer gab das Tor, korrigierte dies aber nach einem Hinweis des Video-Assistenten und Ansicht der Bilder richtigerweise.

Doch vom ordentlichen Auftritt in Dortmund (0:1) zuletzt war bei den Ostwestfalen danach weiter nichts zu sehen. Bei einem Kopfball von Dominik Kohr (20.) ans Aluminium hatte Kramers Elf ebenso Glück wie bei zahlreichen schnellen Mainzer Angriffen. Bielefeld kam nur einmal durch Patrick Wimmer (43.) gefährlich nach vorne.

Mainzer besaß durch Burkardts Lattentreffer (49.) noch eine weitere Chance zur Resultatserhöhung. Eine Reaktion von Bielefeld blieb aus. Stattdessen verpasste Karim Onisiwo (60.) erneut, ehe der eingewechselte Manuel Prietl den Mainzer Leandro Barreiro ungestüm foulte - Niakhate verwandelte sicher. Nach einem Foul von Andres Andrade erneut an Barreiro traf Burkardt für die Mainzer, und Ingvartsen setzte vom Punkt noch einen drauf.

Laut opta ist Mainz erst das dritte Bundesliga-Team, dem in einem Spiel drei Elfmeter-Tore gelingen (Stuttgart 1985/86 und Bayern 2011/12). Die 05er sind jedoch das erste Team mit drei verschiedenen Torschützen vom Punkt.

FSV Mainz 05 - Arminia Bielefeld: Die Aufstellungen

Mainz: Zentner - Bell, Alexander Hack, Niakhate - Kohr (82. Stöger), Boetius (82. Nebel) - Widmer, Martin (82. Lucoqui) - Lee (55. Barreiro) - Burkardt (76. Ingvartsen), Onisiwo. - Trainer: Svensson

Bielefeld: Ortega - de Medina, Pieper, Andrade, Bello - Schöpf, Vasiliadis (46. Prietl) - Wimmer, Okugawa (72. Krüger), Robin Hack - Lasme (46. Klos). - Trainer: Kramer

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