VfL Bochum - SC Freiburg 2:1: Pantovic! Nächster Fernschuss-Irrsinn bringt Bochum den Sieg

SID
Er hat es schon wieder getan: Nach seinem 62-Meter-Tor gegen Hoffenheim trifft Milos Pantovic (r.) gegen Freiburg aus rund 45 Metern
© Getty

Der SC Freiburg hat beim Jubiläum von Trainer Christian Streich die dritte Niederlage in Folge kassiert. Beim 1:2 (0:0) beim VfL Bochum sorgte ein Traumtor von Milos Pantovic für die Entscheidung.

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Christian Streich ruderte mit den Armen, diskutierte mit dem Linienrichter, trieb seine Spieler nach vorne - doch es half alles nichts. Beim Schlusspfiff nach seinem 300. Bundesligaspiel an der Seitenlinie des SC Freiburg stand der Kulttrainer mit leeren Händen da und verschwand nach dem 1:2 (0:0) beim Aufsteiger VfL Bochum ganz schnell im Kabinengang. Die stark gestarteten Breisgauer bleiben vorerst Tabellendritter, sind aber mit drei Pleiten in Folge aus dem Tritt geraten.

"Ich bin enttäuscht, wir hätten nicht verlieren dürfen, weil wir klar die bessere Mannschaft waren", sagte Vincenzo Grifo bei Sky. Nach der SC-Führung durch Philipp Lienhart (51.) und dem prompten Ausgleich von Sebastian Polter (54.) sorgte ein Traumtor von Milos Pantovic (82.) für die Entscheidung.

Der Joker traf fast von der Mittellinie. "Das ist einfach Instinkt. Ich hatte sofort das Gefühl, dass er reingeht", sagte Pantovic, dem dieses Kunststück schon beim Sieg gegen Hoffenheim gelungen war. Für Bundesliga-Rückkehrer Bochum war es der vierte Pflichtspielsieg in Serie im heimischen Ruhrstadion.

"Wenn wir gewinnen, könnte es ein cooler Tag werden", hatte Jubilar Streich vor dem Spiel gesagt. Der 56-Jährige ist erst der sechste Trainer in der Bundesligageschichte, der 300 oder mehr Spiele bei einem Klub auf der Bank gesessen hat. Eigentlich war die Partie in Bochum seine 302. als Chefcoach, doch in der Saison 2018/19 hatte er sich zweimal wegen eines Bandscheiben-Vorfalls vertreten lassen müssen.

SC Freiburg geht verdient in Führung - Polter dreht das Spiel

Freiburg begann zur Feier des Tages offensiv: Nico Schlotterbeck verpasste mit einem Kopfball knapp das Ziel (6.). Bochums Keeper Manuel Riemann, der seine muskulären Probleme rechtzeitig überwunden hatte, musste zunächst deutlich häufiger eingreifen als sein Gegenüber Mark Flekken. Der SC war oft einen Schritt schneller, Streich trieb sein Team gewohnt gestenreich und engagiert nach vorne. Das einzige Problem: Es fiel kein Tor.

Die größte Chance hatte zunächst Lucas Höler, der zwar zweimal innerhalb von Sekunden den Ball an Riemann vorbei brachte, doch Vassilios Lampropoulos und Erhan Masovic retteten für ihren Torhüter (22.). Kurz vor der Pause lenkte Riemann den Ball nach einem Schuss von Schlotterbeck an den Pfosten (45.).

Bochum gelang dagegen in der Offensive wenig, die Freiburger Viererkette hatte kaum Probleme. Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild zunächst nicht. Die Gäste belohnten sich nach Vincenzo Grifos Freistoß mit der verdienten Führung.

Doch fast im Gegenzug glich Polter nach Balleroberung von Anthony Losilla und Pass von Gerrit Holtmann aus. Mit einer Glanzparade verhinderte Riemann gegen Höler einen erneuten Rückstand (62.). Der VfL-Keeper stand nun wieder deutlich mehr im Blickpunkt als sein Gegenüber Flekken, doch das Tor erzielten die Gastgeber.

VfL Bochum gegen SC Freiburg: Die Stimmen

Thomas Reis (Trainer VfL Bochum): "Auch wenn Christian sich nichts dafür kaufen kann, Glückwünsche für das 300. Spiel. Heute hatten wir das nötige Glück, natürlich auch mit einem sehr guten Torwart. Die Mannschaft hat sich gefestigt, wir sind nach dem Rückstand nicht auseinandergebrochen. Wir sind froh, gegen eine tolle Freiburger Mannschaft einen glücklichen Sieg mitgenommen haben."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Ich bin ein Stück weit konsterniert. Meine Mannschaft hat ein richtig gutes Spiel gemacht, wir hatten Torchancen ohne Ende, sind aber an einem sehr guten Torhüter gescheitert. Dafür brauche ich erstmal zwei, drei Tage. Dass wir das Spiel verlieren, ist unglaublich."

VfL Bochum gegen SC Freiburg: Die Aufstellungen

Bochum: Riemann - Stafylidis, Masovic, Lampropoulos, Soares - Losilla, Löwen, Rexhbecaj (85. Leitsch) - Asano (85. Antwi-Adjei), Holtmann (65. Pantovic), Polter (75. Ganvoula)

Freiburg: Flekken - Kübler, Lienhart, N. Schlotterbeck, Günter - Höfler, Eggestein (65. Keitel) - Schade (75. Sallai), Grifo, Jeong (65. Demirovic) - Höler