Bayer 04 Leverkusen - DSC Arminia Bielefeld 1:2: SVB lässt sich auskontern - Aufsteiger überholt die Hertha

SID
Doan brachte die Arminia beim Sieg in Leverkusen in Führung.
© Getty

Bayer Leverkusen kassiert im Kampf um die Champions League einen schweren Rückschlag. Arminia Bielefeld verlässt nach dem 2:1 (1:0) die Abstiegsränge (hier geht's zu den Highlights).

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Mit verkniffenem Gesicht wartete Bayer-Coach Peter Bosz auf Frank Kramer. Doch der neue Trainer von Arminia Bielefeld herzte erst ausgiebig seine Spieler und Assistenten, ehe er die Gratulation für seinen ersten Bundesligasieg nach fast acht Jahren entgegennahm.

"Ich bin total glücklich für die Mannschaft, weil sie sich für den wahnsinnigen Aufwand belohnt hat", sagte Kramer nach dem überraschenden 2:1 (1:0) in Leverkusen in seinem dritten Spiel als Arminia-Coach bei DAZN: "Die Leidenschaft und die Kampfeslust gilt es hervorzuheben."

Bosz musste dagegen mit Bayer im Kampf um die Champions League einen neuen Rückschlag hinnehmen. Nach der siebten Saison-Niederlage bleibt die Werkself Sechster und muss um Europa bangen. Der Vorsprung auf den Siebten Union Berlin beträgt nur zwei Zähler. "Wir kriegen wieder zu einfach die Gegentore", klagte Nadiem Amiri, "wir hatten genug Chancen, das Spiel zu gewinnen."

Doch es siegte Bielefeld dank der Treffer von Ritsu Doan (17.), der den Aufsteiger nach 417 Minuten ohne Tor erlöste, und Masaya Okugawa (57.). Mit 22 Punkten schickte die Arminia Hertha BSC (21) auf den Relegationsrang. Bayer gelang durch Patrik Schick nur noch der Anschlusstreffer (85.). "Nach der ganzen Scheiße, die wir die letzten Wochen gespielt haben, ist es jetzt für einen Moment extreme Freude", sagte der überragende Torhüter Stefan Ortega.

Bayer patzt im Kampf um die Champions League

Mit der ersten Chance hätte Leverkusen in Führung gehen müssen. Nach schönem Rückpass von Moussa Diaby verzog Amiri freistehend aus elf Metern. Wie so oft in dieser Spielzeit tat sich Bayer gegen eine tief gestaffelte Defensive schwer. Es fehlten die Ideen.

Bielefeld lauerte wie erwartet auf Konter und spielte den ersten direkt mustergültig aus. Nach einem schönen öffnenden Pass aus dem Halbfeld von Manuel Prietl bediente Christian Gebauer den einlaufenden Doan perfekt am Fünfmeterraum. Der Japaner schoss den Ball wuchtig unter die Latte.

Auch nach dem Rückstand kam Leverkusen nicht in Tritt, spielte weiter zu statisch. Einzig Demarai Gray prüfte Ortega (19.). Gefährlicher wurde es auf der Gegenseite bei einem indirekten Freistoß nach einem Rückpass von Wendell auf U21-Nationaltorhüter Lennart Grill. Doans abgefälschter Schuss verfehlte das Tor nur knapp (24.). Wenn Bayer gefährlich wurde, dann nur über Neuzugang Gray. Die Direktabnahme des Engländers aus kurzer Distanz parierte Ortega überragend (37.).

Bosz wechselte in der Pause offensiv und brachte mit Leon Bailey und Lucas Alario zwei Stürmer für Gray und den schwachen Kerem Demirbay. Gefährlich wurde aber nur die Arminia: Doan zwang Grill zu einer Parade (50.). Dann schlug Okugawa nach beherzter Vorarbeit von Anderson Lucoqui eiskalt zu. Nach dem 1:2 drängte Bayer auf den Ausgleich - vergeblich.

Bayer Leverkusen - Arminia Bielefeld: Die Stimmen der Trainer

Peter Bosz (Bayer Leverkusen): "Bielefeld hat mit sehr viel Leidenschaft gespielt. Wir haben die Gegentore schlecht verteidigt. Zudem haben wir unsere Großchancen nicht genutzt. Ein Tor ist zu wenig. Das Spiel dürfen wir niemals verlieren. Deswegen bin ich sehr sauer."

Frank Kramer (Arminia Bielefeld): "Wir sind sehr happy, dass wir drei Punkte mitnehmen dürfen. Wir sind sehr glücklich über die Leistung, vor allem mit welcher Leidenschaft und Kompaktheit wir gespielt haben. Wir sind sehr stolz auf die Truppe. Die Heimreise werden wir mit einem kleinen Lächeln im Gesicht antreten."

Bayer Leverkusen - Arminia Bielefeld: Die Aufstellungen

Leverkusen: Grill - Frimpong, Tah, Tapsoba, Wendell - Aranguiz - Amiri, Demirbay (46. Alario) - Diaby (65. Wirtz), Schick, Gray (46. Bailey).

Bielefeld: Ortega - Brunner, Pieper, Nilsson, Lucoqui (76. Voglsammer) - Prietl, Arne Maier - Gebauer (88. van der Hoorn), Okugawa (81. Kunze) - Klos (81. Schipplock), Doan (88. Cordova).