Gomez-Doppelpack und böser Horn-Patzer! VfB dreht Partie gegen starken 1. FC Köln

Der VfB Stuttgart hat den 1. FC Köln besiegt.
© Getty

Der VfB Stuttgart hat seine Erfolgsserie unter Tayfun Korkut fortgesetzt und den vierten Sieg in Serie gefeiert. Am 25. Spieltag gewannen die Schwaben nach Rückstand dank eines Doppelpacks von Mario Gomez und eines dicken Patzers von Timo Horn beim 1. FC Köln mit 3:2 (2:1). Mit nun 33 Punkten hat der VfB nur noch zwei Punkte Rückstand auf Platz sieben, der womöglich für die Qualifikation zur Europa League genügen könnte. Köln verpasste die Möglichkeit, Tabellenplatz 18 zu verlassen.

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Köln strahlte von Anfang an großes Selbstvertrauen aus und war deutlich engagierter in den Zweikämpfen. Die Stuttgarter wirkten fahrig und leisteten sich beim ersten Kontakt viele Ballverluste gegen die aggressiv pressenden Hausherren. Aus einer solchen Situation ging der Effzeh durch Pizarro früh in Führung. Später resultierte auch die Großchance von Terodde aus einem Ballgewinn von Koziello gegen Badstuber.

Auch spielerisch war das Tabellenschlusslicht überlegen. Immer wieder gelang es den Kölnern, entweder Badstuber oder Ascacibar aus dem Zentrum zu ziehen und sich dann mit schnellem Direktspiel durch die entstandenen Räume nach vorne zu kombinieren. Die Hausherren erspielten sich gute Gelegenheiten, die Führung auszubauen - ließen diese jedoch teilweise fahrlässig liegen.

Nach einer halben Stunde korrigierte Korkut sein System. Badstuber rückte aus dem defensiven Mittelfeld nach hinten, aus der Vierer- wurde eine Fünferkette. Dadurch wurde die Defensive der Schwaben merklich stabiler. Offensiv fand der VfB aber weiterhin überhaupt nicht statt. Entsprechend kam der Ausgleichstreffer durch Gomez aus dem Nichts. Gerade einmal zwei Minuten später traf der Nationalspieler mit einem eigentlich harmlosen Schuss, den Köln Keeper Horn durch die Finger rutschen ließ, direkt noch einmal und stellte so den Spielverlauf der ersten Halbzeit auf den Kopf.

Der Doppelschlag vor der Pause wirkte sich positiv auf die Spielanlage des VfB aus. Im zweiten Durchgang lief der Ball deutlich flüssiger bei den Gästen, die Kölner hatten nicht mehr die Spielkontrolle der ersten 44 Minuten. Spätestens mit dem 3:1, bei dem Horn erneut unglücklich aussah, war die Partie entschieden. In der Folge kam nicht mehr viel vom Effzeh, der Anschlusstreffer durch einen direkt verwandelten Freistoß von Jojic kam zu spät.

Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Pizarro (7.), 1:1 Gomez (45.), 1:2 Gomez (45.+2), 1:3 Beck (57.), 2:3 Jojic (86.)

  • Pizarro traf in jedem der 20 Jahre, die er in der Bundesliga aktiv ist (seit 1999), mindestens einmal! Klaus Fischer gelang das Gleiche von 1968 bis 1987. Durch seinen Treffer ist der Peruaner darüber hinaus der viertälteste Torschütze der Bundesligageschichte.
  • Der VfB trifft im fünften Bundesliga-Spiel in Folge. Eine solche Serie gab es für die Schwaben zuletzt zwischen Dezember 2015 und Februar 2016 als die Stuttgarter in sieben Spielen in Folge trafen.
  • Nach elf Monaten traf Mario Gomez wieder doppelt in der Bundesliga, Anfang März 2017 gelangen ihm sogar alle drei Treffer beim Wolfsburger 3:3 in Leverkusen.
  • Erik Thommy ist erst der zweite Stuttgarter seit Datenerfassung 2004/05 der in einem Bundesliga-Spiel drei Assists gab. 2004/05 beim 6:0 gegen Bremen gelang das auch Ciprian Marica.

Der Star des Spiels: Erik Thommy

War in der ersten Hälfte lange kein Faktor, später jedoch das Gesicht der Wende: Schlug starke Standards und bereitete alle drei Stuttgarter Tore vor.

Der Flop des Spiels: Timo Horn

In den letzten Monaten häufig der große Hoffnungsträger im Kampf um das Wunder, diesmal mit einem schwarzen Tag. Erlaubte sich einen fatalen Patzer, als Gomez' Schuss beim 1:2 durch die Finger rutschen ließ. Sah auch bei Becks Tor sehr unglücklich aus, wenngleich er den Ball in dieser Situation erst spät sehen konnte.

Der Schiedsrichter: Sören Storks

Ließ angenehm viel laufen und pfiff Zweikämpfe beider Teams nicht unnötig früh ab. Lag richtig mit der Entscheidung, das vermeintliche 2:0 durch Osako abzupfeifen, weil Zieler die Hand auf dem Ball hatte, als Koziello ihn weiterspielte.

Die Reaktionen der Trainer

Stefan Ruthenbeck (Trainer Köln): "Es tut weh. Aber die Art und Weise macht mir Mut für die nächsten Aufgaben. Wir geben nicht auf. So einen Ballbesitz- und Kombinationsfußball als Tabellenletzter zu spielen, ist nicht normal. Bis zur 40. Minute war es ein gutes Spiel von uns, wir hätten 2:0 führen müssen. Die Gegentreffer haben wir zu einfach bekommen, und das 3:2 kam zu spät. Wäre es zehn Minuten früher gefallen, hätten wir einen Punkt geholt."

Tayfun Korkut (Trainer Stuttgart): "Ein Riesenkompliment an die Mannschaft - mit Ausnahme der ersten 30 Minuten. Da haben wir es uns selbst schwer gemacht, und Köln war richtig gut. In der zweiten Halbzeit hat sich die Mannschaft in die Partie reingebissen. Letztlich haben wir ein Tor mehr geschossen als der Gegner und deshalb das Spiel gewonnen."

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