Real kann kommen! Bayern düpiert BVB

Franck Ribery brachte die Bayern früh in Führung
© Getty

Der FC Bayern München hat den nächsten großen Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht. Gegen Borussia Dortmund siegte der Rekordmeister am 28. Spieltag der Bundesliga 4:1 (2:1).

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Vor 75.000 Zuschauern in der Allianz Arena brachte Franck Ribery die Bayern bereits in der 4. Minute in Führung. Es war schon sein 110. Pflichtspieltor für den FC Bayern, womit er mit Uli Hoeneß gleichzog. Nur zehn Spieler erzielten seit dem Bundesliga-Aufstieg 1965 mehr Pflichtspieltore für den FCB.

Robert Lewandowski erhöhte nur sechs Minuten später auf 2:0 - sein 18. Treffer in den letzten 16 Bundesliga-Spielen. Raphael Guerreiro verkürzte in der 20. Minute. Arjen Robben stellte den alten Vorsprung nach der Pause wieder her (49.), Lewandowski erzielte per Elfmeter das 4:1 (68.). Mit seinem 26. Saisontor führt er die Torjägerliste nun wieder alleine an.

Damit sind die Bayern, die nur eins der letzten neun Pflichtspiel-Duelle mit dem BVB verloren, in der Allianz Arena seit 30 Pflichtspielen unbesiegt. Der Vorsprung auf Dortmund (Platz vier) in der Tabelle beträgt nun schon 18 Punkte.

Lewandowski und Marc Bartra sahen jeweils ihre fünfte Gelbe Karte der Saison und fehlen damit am nächsten Spieltag. Marcel Schmelzer zog mit seinem 310. Pflichtspiel für den BVB an Mats Hummels (309) vorbei. Nur neun Spieler bestritten mehr Spiele für Borussia Dortmund im Profifußball.

Reaktionen:

Carlo Ancelotti (Trainer Bayern München): "Wir sind bereit für Real. Wir haben gut gespielt, alles war in Ordnung. Ich hoffe, dass Robert Lewandowski am Mittwoch gegen Real spielen kann."

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Wir hatten eine unglaubliche Ausgangslage. Wir bräuchten unsere Topverfassung und die komplette Besetzung, um in diesem Spiel zu bestehen und daran zu wachsen. Die Ausgabe ist so zu schwer. Wir können das Spiel sofort abhaken. Es war am Schluss nicht möglich, etwas zu holen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Vier Änderungen bei den Bayern im Vergleich zum 0:1 in Hoffenheim: Thiago, Ribery, Boateng und Lahm spielen für Coman, Rafinha, Hummels (alle Bank) und Sanches (nicht im Kader). Mit exakt 30 Jahren und 38 Tagen ist es die viertälteste Startelf in der Bundesliga-Historie der Bayern.

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Beim BVB gibt es ebenfalls vier Wechsel nach dem 3:0 gegen Hamburg: Sokratis, Schmelzer, Passlack und Pulisic spielen für Mor, Piszczek (beide Bank), Kagawa und Weigl (beide nicht im Kader).

4., 1:0, Ribery: Thiago chippt den Ball lässig rechts raus zu Lahm, der den Ball schnell verarbeitet und zurück an die Sechzehnerkante zu Ribery spielt. Der zieht direkt ab - die Kugel halblinks ein!

10., 2:0, Lewandowski: Was ein Auftakt! Ribery wird 20 Meter zentral vor dem Tor gefoult, Lewandowski schnappt sich die Kugel und haut den Freistoß ins linke Eck! Dembele duckt sich dabei in der Mauer weg.

13.: Robben zieht von rechts in den Strafraum und schlenzt den Ball aus spitzem Winkel ganz knapp am langen Pfosten vorbei.

20., 2:1, Guerreiro: Eine abgefälschte Hereingabe von Passlack klärt Vidal, der den Ball nicht richtig trifft, direkt vor die Füße von Guerreiro. Der Portugiese haut aus 17 Metern voll drauf und jagt die Kugel in den linken Winkel.

39.: Bayern kombiniert sich über Ribery schnell nach vorne, dann kommt der Ball zu Robben. Der fackelt am rechten Strafraumeck nicht lange und haut voll drauf. Bürki muss sich strecken und holt den Ball aus dem Winkel.

49., 3:1, Robben: Batra rückt ins Mittelfeld, gewinnt aber den Ball nicht. Ribery schaltet am schnellsten und schickt Robben rechts. Der geht einen langen Weg, zieht am Strafraum nach innen und schlenzt den Ball ins linke Eck.

67.: Aubameyang wird steil geschickt und ist auf und davon. Martinez stört ihn noch beim Abschluss, Boateng klärt einen Meter vor der Linie.

68., 4:1, Lewandowski (FE): Lewandowski legt sich im Strafraum den Ball vorbei an Bürki, der den Stürmer zu Fall bringt. Fritz entscheidet zurecht auf Gelb und Elfmeter. Der Gefoulte verwandelt links unten.

Fazit: Hochverdienter Bayern-Sieg gegen einen BVB, der vorne zwar immer für ein Tor gut war, hinten aber keinerlei Ordnung zustande brachte.

Der Star des Spiels: Robert Lewandowski. Warf sich in jeden Zweikampf (wovon er mehr als die Hälfte gewann) und war vorne immer in Bewegung. Traf doppelt und holte seinen Elfmeter durch eine starke Einzelaktion selbst raus. Hätte womöglich noch häufiger getroffen, wenn Robben ihn das eine oder andere Mal gesehen hätte.

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Der Flop des Spiels: Ousmane Dembele. Agierte nicht nur offensiv sehr glücklos, wo er mehrfach Flanken verzog und früh die große Möglichkeit zur Führung vergab. Rückte gegen den Ball nicht konsequent genug zurück und verpasste es so, Passlack zu entlasten. Duckte sich beim 2:0 in der Mauer zudem entscheidend vom Ball weg.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz. Sehr kleinliche Linie des Unparteiischen, in die sich auch ein paar Fehlentscheidungen einschlichen. Die Gelbe Karte gegen Lewandowski in der ersten Hälfte war überzogen. Zudem übersah Fritz ein klares Handspiel von Ginter. Erkannte jedoch richtig, dass Vidal den Ball vor der Pause im Liegen im Strafraum nicht mit der Hand spielte. Gelb vor dem Elfmeter war korrekt, weil Bürki zwar eine klare Torchance verhinderte, es aber ein Zweikampf um den Ball war.

Das fiel auf:

  • Der Aufstellung entsprechend begann der BVB sehr offensiv. Die Gäste schoben die Bayern hoch in der FCB-Hälfte zu. Ancelottis Team befreite sich aber ganz souverän spielerisch vom Pressing des BVB und kombinierte dann mit wenigen Kontakten schnell nach vorne.
  • Das bereitete dem BVB große Probleme - vor allem auf den defensiven Außenbahnen, die Dortmund nicht gedeckt bekam. Die Bayern überlagerten diese Räume immer wieder mit Ribery/Alaba beziehungsweise Robben/Lahm. Passlack und Schmlezer waren in den ersten 20 Minuten überfordert, da Dembele und Pulisic nicht konsequent mit nach hinten arbeiteten.
  • Bis zum 2:1 bauten die Bayern so immer mehr Druck auf. Mit dem Anschluss schaffte es der BVB jedoch, etwas Tempo aus Bayerns Bemühungen zu nehmen und die Räume kleiner zu halten. Aus der rasanten Anfangsphase entwickelte sich so ein abwartenderes Ballbesitzspiel der Bayern mit einem diszipliniert verschiebenden BVB, der auf Konter lauerte. Alonso bemängelte immer wieder fehlende Bewegung im Bayern-Spiel.
  • Robben war anzumerken, dass er unbedingt ein Tor erzielen wollte. Der Niederländer marschierte in vielen Aktionen sehr zielstrebig Richtung Tor, übersah dabei aber auch einige Male den besser postierten Mitspieler. Direkt nach der Pause zahlte sich seine Beharrlichkeit aus.
  • Das schnelle 3:1 nach der Pause spielte den Bayern extrem in die Karten. Die Gastgeber kontrollierten anschließend das Tempo und erspielten sich kontrolliert weitere Chancen. Insgesamt wirkte der FCB entschlossener (56 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 15:7 Torschüsse) und gefestigter als der BVB.

Bayern - Dortmund: Die Statistik zum Spiel