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Mainzer Höhenflug geht weiter

Daniel BörleinSPOXStefan RommelOTHER
02. Oktober 201017:35
Demba Ba (r.) erzielte das 1:1 für Hoffenheim in MainzGetty
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Der FSV Mainz 05 ist in der Bundesliga einfach nicht zu stoppen. Das Team von Trainer Thomas Tuchel feierte am 7. Spieltag den 7. Sieg und stellte damit den Bundesliga-Startrekord des FC Bayern München und vom 1. FC Kaiserslautern ein.

Beim 4:2 (1:1)-Erfolg gegen 1899 Hoffenheim am ausverkauften Mainzer Bruchweg brachte Sami Allagui (2.) die Gastgeber in Führung, ehe Demba Ba kurz vor der Pause ausgleichen konnte (41.).

Nach dem Wechsel schossen Adam Szalai (47.), Lewis Holtby (59.) und Andre Schürrle (74.) per Foulelfmeter den Sieg für die Mainzer heraus. Gylfi Sigurdsson konnte zwischenzeitlich lediglich auf 2:3 für Hoffenheim verkürzen (64.).

Zudem verlor die Elf von Trainer Ralf Rangnick Abwehrchef Josip Simunic mit Roter Karte nach einer Notbremse (72.)

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Mainz nimmt diesmal (nur) zwei Änderungen vor: Zabavnik und Schürrle rücken ins Team, Bungert und Caligiuri sitzen nur auf der Bank. Hoffenheim-Coach Rangnick bringt Mlapa für Rudy und stellt wieder auf 4-3-3 um.

2., 1:0, Allagui: Holtby im Mittelfeld nach einem schnellen Ballgewinn mit dem schnellen Ball in die Spitze. Szalai steht vielleicht einen Hauch im Abseits und geht alleine auf Starke zu. Allagui ist mitgelaufen, bekommt den Ball und schiebt aus elf Metern ins leere Tor ein.

36.: Fuchs fackelt einen Freistoß aus 30 Metern drauf. Starke sieht den Ball erst spät, ist dann aber blitzschnell unten und lenkt den Ball an den linken Pfosten. Den Abpraller krallt er sich vor Allagui.

41., 1:1, Ba: Polanski verliert den Ball im Mittelfeld an Gustavo. Der schmeißt den Turbo an. Perfektes Zuspiel zwischen Zabavnik und Noveski in die Spitze auf Ba. Der macht den Ball im Spagat mit der rechten Pieke ins kurze Eck.

47., 2:1, Szalai: Nach 87 Sekunden scheppert's. Wieder ein schneller Ballverlust, wieder das Zuspiel von Holtby in die Spitze: Wieder auf Szalai, wieder hebt Vorsah das Abseits hauchdünn auf. Zudem rückt Simunic noch raus und macht den Weg frei. Szalai schiebt den Ball aus sieben Metern ins Tor.

59., 3:1, Holtby: Caligiuri setzt sich robust gegen Eichner durch, auf Holtby. Der vernascht den taumelnden Eichner wie nichts. Seine Flanke fliegt Gustavo an die Hacke und der Ball von dort ins kurze Eck.

64., 3:2, Sigurdsson: Eben erst eingewechselt, haut der Isländer einen Freistoß aus 25 Metern über die Mauer ins linke Eck.

72., Rot für Simunic: Der Hoffenheimer foult als letzter Mann Holtby und verhindert damit eine klare Torchance. Richtige Entscheidung.

74., 4:2, Schürrle (Elfmeter): Der Youngster macht's, und er macht es gut. Schuss halbhoch ins rechte Eck, Starke fliegt nach links.

Fazit: Richtig gutes Spiel beider Mannschaften. Mainz verdient sich den Sieg durch einen Tick mehr Engagement und auch ein bisschen Glück.

Der Star des Spiels: Adam Szalai. Starker Auftritt des Ungarn. Behauptete viele Bälle gegen die körperlich starken Simunic und Vorsah. War enorm viel unterwegs. Bereitete den ersten Treffer vor, erzielte den zweiten selbst und war als Konterstürmer eine ganz gefährliche Waffe.

Die Gurke des Spiels: Josip Simunic. Wurde letzte Woche zu Pause ausgewechselt, beklagte sich anschließend und wurde von Rangnick öffentlich zurechtgewiesen. Wollte sich gegen Mainz rehabilitieren - was ordentlich in die Hose ging. Sah bei den ersten beiden Gegentreffer schlecht aus und kassierte nach einer Notbremse gegen Holtby vor dem vierten Tor der Mainzer Rot. Davor kam er auf nur 43 Prozent gewonnener Zweikämpfe.

Die Pfeife des Spiels: Deniz Aytekin. Hatte in einem schweren Spiel einige knifflige Entscheidungen zu treffen, lag häufig richtig. Aber: Bei den ersten beiden Mainzer Treffern stand Szalai womöglich knapp im Abseits. Bewies bei den Gelben Karten meist ein gutes Händchen. Auch Rot für Simunic war okay. Hätte nach Foul an Tagoe (80.) allerdings Elfmeter geben müssen.

Die Lehren des Spiels: Mainz legte mit enorm hoher Laufbereitschaft und Intensität los. Die schnelle Führung war ein Spiegelbild des Mainzer Spiels der letzten Wochen: Aggressives Spiel gegen den Ball, geschicktes Zweikampfverhalten und nach dem Ballgewinn den schnellen Ball in die Spitze.

Auch nach dem 1:0 dominierte die Tuchel-Elf den Gegner und schnürte Hoffenheim mit eindrucksvollem Pressing in deren Hälfte ein. Nach einer Viertelstunde fand Hoffenheim besser ins Spiel, besetzte die Räume im Mittelfeld besser und bekam die Begegnung dadurch in den Griff. Vorne sorgte allerdings einzig Ba für Gefahr, weil der Seneglase deutlich mehr rochierte als seine Nebenmänner Ibisevic und Mlapa.

Nach dem Wechsel schlug Mainz erneut blitzschnell zu - nach dem selben Muster wie beim 1:0. Danach stellte Tuchel im Mittelfeld auf drei Sechser um und zog Holtby hinter die beiden schnellen Spitzen Szalai und Schürrle. Ein kluger Schachzug, weil Hoffenheim immer mehr riskierte und sich so Räume zum Kontern boten.

1899 gab sich allerdings nie auf, rannte immer wieder an und war so mitverantwortlich für eines der bislang temporeichsten und intensivsten Spiele dieser Saison.

Mainz - Hoffenheim: Daten zum Spiel

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