FC Bayern: Ribery ist nicht Robben

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Florian Bogner
Kölns Keeper Mondragon hielt seinen Kasten in der Allianz Arena zum zweiten Mal in Folge sauber
© Getty
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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Van Gaal nimmt im Vergleich zum Rom-Spiel Olic raus und bringt Klose wieder als Sturmspitze. Kroos und Müller tauschen Positionen, Kroos kommt über rechts.

Eine Änderung bei Köln: Brecko verteidigt für Andrezinho hinten rechts.

29.: Ribery wechselt den Flügel, flankt von rechts. Klose kommt im Rückwärtsfallen zum Kopfball - deutlich drüber.

37.: Konterchance Bayern. Klose treibt den Ball und zieht aus 20 Metern ab - Mondragon pariert mit dem Knie.

51.: Kroos spielt Müller von rechts an. Müller zieht aus 18 Metern zentral ab: knapp drüber.

61.: Ribery steckt den Ball aus dem Zentrum durch auf Klose. Der läuft von links in den Strafraum, spielt vor dem Tor aber quer, statt selbst abzuschließen. In der Mitte steht aber niemand.

77.: Brecko macht sich rechts auf die Reise, läuft erst Contento davon und tanzt dann auch noch van Buyten aus. Schuss aus spitzem Winkel, Butt pariert.

83.: Starkes Zuspiel von Clemens links in die Gasse auf Ehret. Der legt von der Torauslinie zurück. Freis hat Zeit, sein Volleyschuss geht aber genau auf Butt.

91.: Freistoß Ribery aus 25 Metern. Mondragon lässt nach vorne prallen, Müller köpft ihm dann aus sechs Metern in die Arme.

Fazit: Langweilige Partie mit dem Ausgang, den Köln von Anfang an haben wollte. Am Ende hätten die Gäste sogar drei Punkte mitnehmen können.

Der Star des Spiels: Petit. Der Albtraum jedes Gegenspielers. Der Kölner war defensiv überall zu finden, eroberte zahlreiche Bälle und organisierte Kölns Defensive nebenbei meisterlich. Kam er mal nicht an den Ball, unterband er Bayerns Angriffe durch taktische Fouls. Insgesamt war das wenig schön anzusehen, aber unheimlich effektiv.

Die Gurke des Spiels: Franck Ribery. Der Franzose hat wieder Spaß am Fußball, sagt er. Leider bekommt man das auf dem Platz (noch?) nicht zu sehen. Riberys Spritzkeit vergangener Tage sucht man in dieser Saison vergebens. Viele Ballverluste auf dem Flügel, kaum Ideen - von Ribery erwartet man sich beim FCB sicherlich mehr.

Die Pfeife des Spiels: Felix Zwayer. Pfiff konstant ohne Linie. Mal ließ er laufen, dann wieder kleinlich und pedantisch. Verstand es zudem nicht, den Kölner Foul-Reigen durch Gelbe Karten zu unterbinden.

Analyse: Köln war nur zum Verteidigen nach München gekommen, dementsprechend mühsam war die Partie auch für die Bayern. Bei Ballbesitz der Hausherren zog Köln zwei Viererketten vor dem Strafraum auf, Petit stopfte dazwischen die Löcher und war immer dort, wo es brannte. Dazu unterband Köln das Spiel immer wieder durch taktische Fouls.

Für den FCB war es so dasselbe Geduldsspiel wie gegen Rom. Mit ungenauen Pässen und einigen Unkonzentriertheiten bei der Ballannahme machten sich die Münchner das Leben aber selbst schwer. Der Taktikkniff, Kroos auf rechts und Müller in der Mitte aufzubieten, machte sich indes kaum bezahlt: Kroos war gegen den schnellen Ehret auf dem Flügel wirkungslos.

Auf der anderen Seite setzte Ribery seine Serie von schwachen Spielen fort. Der Franzose zog kaum mal einen Sprint an und kam so fast nie an Brecko vorbei. Außerdem suchte Ribery viel zu oft den Weg in die Mitte, wo der Raum durch Kölns defensive Spielweise aber ohnehin schon begrenzt war.

Trotz knapp 80 Prozent Ballbesitz schaffte es Bayern nicht, dauerhaft Druck zu erzeugen. Das Spiel der Hausherren war zu statisch und zu eng, außerdem fehlte lange ein zweiter Stürmer. Erst in der zweiten Hälfte versuchte es der FCB vermehrt über die Außen, was aber letztlich auch nichts mehr einbrachte.

Bayern - Köln: Daten zum Spiel