Littbarski darf vorerst weiterarbeiten

SID
Auch Pierre Littbarski konnte den Abwärtstrend des VfL Wolfsburg noch nicht stoppen
© Getty

Die Talfahrt des VfL Wolfsburg hat sich auch beim 1:2 beim SC Freiburg fortgesetzt. Trotz der zweiten Niederlage im zweiten Spiele darf Trainer Pierre Littbarski weiterarbeiten.

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Nach dem Abpfiff ging Pierre Littbarski an der Seitenlinie in die Knie, den üblichen Mechanismen des Geschäfts muss sich der Trainer des VfL Wolfsburg aber vorerst wohl noch nicht beugen.

"Sie haben doch das Spiel gesehen", antwortete Manager Dieter Hoeneß nach dem 1:2 (1:1) am 23. Spieltag der Bundesliga beim SC Freiburg spürbar gereizt auf die Frage nach der Verantwortung Littbarski für die vierte Pleite in Folge und stapfte kopfschüttelnd davon.

Für Hoeneß war offensichtlich klar, dass Littbarski die zweite Niederlage im zweiten Spiel unter seiner Regie nicht zu verantworten hatte.

"Ich habe eine kämpfende und spielerisch gute Mannschaft gesehen. Das sah nach Fußball aus", lobte Hoeneß den Auftritt der Wolfsburger, deren Talfahrt in Richtung 2. Liga allerdings trotz der ansprechenden Leistung im Breisgau weitergeht.

Kellerduell gegen Gladbach

Der Meister von 2009, der lediglich eine der vergangenen 13 Partien gewinnen konnte, liegt nur aufgrund der besseren Tordifferenz nicht auf dem Relegationsplatz und ist am kommenden Freitag im Kellerduell gegen den Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach zum Siegen verdammt.

Auch Hoeneß kann die Tabelle lesen. "Nur mit gutem Fußball schaffen wir es nicht - wir müssen einfach punkten", sagte der zuletzt nicht mehr unumstrittene Manager. Sollten die Wölfe diese Vorgabe auch in den kommenden Spielen nicht erfülllen, dürfte es um Littbarski geschehen sein.

Dann könnte Hans Meyer als erprobter Feuerwehrmann für den Weltmeister von 1990 übernehmen. Spätestens nach Saisonende wird Littbarski seinen Platz wahrscheinlich für Ralf Rangnick räumen müssen. Hoeneß bestätigte bereits Kontakte zum Ex-Coach von 1899 Hoffenheim.

Einen Zweitligisten wird Rangnick allerdings ganz sicher nicht übernehmen. Nach Ansicht von Spielmacher Diego, der nach seiner Suspendierung für das vorangegangene Spiel gegen den Hamburger SV (0:1) eine starke Leistung zeigte, wird es soweit aber nicht kommen.

Diego: "Die Situation wird sich ändern"

"Wenn wir so weiterspielen, wird sich die Situation ändern. Wir dürfen nicht in Panik verfallen, das hilft uns nicht weiter", erklärte der Brasilianer.

In der Tat dürfen die Wolfsburger trotz der unglücklichen Niederlage vor lediglich 19.200 Zuschauern wieder Hoffnung schöpfen. Der VfL hätte zumindest einen Punkt verdient gehabt, scheiterte aber an Freiburgs überragendem Torwart Oliver Baumann, der Latte und Schiedsrichter Robert Hartmann.

Der Unparteiische übersah bei seiner Bundesliga-Premiere ein Handspiel des Freiburgers Anton Putsila vor dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch den zwei Minuten zuvor eingewechselten Stefan Reisinger (43.).

"Der Ausgleich hat uns aus dem Konzept gebracht. Es war aber ganz eindeutig Hand. Das ist ärgerlich. Ich glaube nicht, dass Freiburg in dieser Phase zurückgekommen wäre", kommentierte Hoeneß die Szene.

Helmes sorgt für die Führung

Zuvor hatte Neuzugang Patrick Helmes die Mannschaft Littbarskis, der Alexander Madlung und Thomas Kahlenberg unter der Woche aus dem Kader geworfen hatte, mit seinem ersten Tor im VfL-Trikot in Führung gebracht (28.).

Der Treffer reichte aber nicht zu einem Punktgewinn, weil Freiburgs Torjäger Papiss Cisse seinen 16. Saisontreffer erzielte (69.), Baumann die Wolfsburger in der Schlussphase zum Verzweifeln brachte und der Brasilianer Cicero in der letzten Spielminute nur die Latte traf. "Der Ball wollte einfach nicht rein", sagte Littbarski, dessen Klub in seiner Erstliga-Historie noch nie in Freiburg gewinnen konnten.

Freiburg - Wolfsburg: Daten zum Spiel