Sadio Mane wechselt zum FC Bayern: Der Transfer aus drei Perspektiven

Von Justin Kraft
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FC Liverpool: Der Transfer aus der Perspektive der Reds

Wenn einer der besten Spieler der Welt geht, hinterlässt er ein großes Loch. Das sollte man als Beobachterin oder Beobachter zumindest annehmen. Beim FC Liverpool ist der Fall aber ein wenig anders gelagert. Dass sie nicht bereit waren, Mane ein Grundgehalt jenseits der 20 Millionen Euro zu bezahlen, hatte wohl mehrere Gründe.

Zunächst ist der Spieler mit 30 Jahren gerade auf seinem Höhepunkt des Schaffens. "Er ist in der Form seines Lebens. Es macht Spaß, ihm zuzusehen", sagte Jürgen Klopp noch vor dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid. Klingt zunächst wie ein Argument dafür, mit Mane zu verlängern. Liverpool ist trotz seines emotionalen Images aber ein sehr rational geführter Klub geworden. In den vergangenen Jahren haben die Reds ihren Umgang mit Daten beispielsweise intensiviert und konsequent weiterentwickelt.

Auch in der Transferpolitik spielen objektive Faktoren eine wesentliche Rolle. Wie wahrscheinlich ist es, dass Mane dieses Level noch über mehrere Jahre halten kann? Welche Alternativen gibt es auf dem Transfermarkt, um den Spieler bei einem Abgang zu ersetzen? Wann ist der beste Zeitpunkt, um ihn gegen einen oder mehrere Spieler auszutauschen? Sowohl wirtschaftlich als auch sportlich macht der Klub sich viele Gedanken, was sich in einer in der jüngeren Vergangenheit sehr klugen Transferpolitik widerspiegelt.

Jürgen Klopp betonte zuletzt mehrfach, wie wichtig Mane für ihn sei. Dennoch ergibt ein Wechsel für den FC Liverpool Sinn.
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Jürgen Klopp betonte zuletzt mehrfach, wie wichtig Mane für ihn sei. Dennoch ergibt ein Wechsel für den FC Liverpool Sinn.

FC Liverpool: Abgang von Sadio Mane Teil des großen Plans?

Bei Mane kämpften die Reds nicht sonderlich gegen einen Wechsel an. Die letzte Chance, den 30-Jährigen mit einer hoch dotierten Ablösesumme zu verkaufen und dieses Geld sofort zu reinvestieren, wurde ergriffen. Mit Darwin Nunez kommt ein 22-jähriger Stürmer von Benfica, der rein analytisch betrachtet gut zur Spielweise von Jürgen Klopp passt - und mit seiner Physis sogar nochmal Fähigkeiten mitbringt, die dem Liverpool-Angriff zuletzt häufig fehlten. Durch den Mane-Abgang kann die hohe Ablösesumme von mindestens 75 Millionen Euro aufgefangen werden.

Nunez ist schnell, sehr athletisch, technisch begabt und abschlussstark. Auf dem Papier kommen beide Transfers exakt zum richtigen Zeitpunkt. In der Praxis muss sich das zwar erst noch als strategisch klug beweisen, nur ist es nicht unwahrscheinlich, dass Liverpool abermals einen Volltreffer gelandet hat.

Es spricht für die Reds, dass sie keine Angst davor haben, selbst auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Andere Klubs wären wohl überraschter gewesen, wenn einer ihrer wichtigsten Spieler so öffentlich mit einem Wechsel liebäugelt. Der Klub hat eine derart schnelle Lösung präsentiert, dass es zumindest für den Moment so wirkt, als wäre der vermeintliche Mane-Verlust sogar ein Gewinn.

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