FC Bayern: Präsident Hainer will Mitglieder-Meinung "noch intensiver einholen"

Von SPOX/sid
Herbert Hainer ist seit 2019 Präsident des FC Bayern.
© getty

Präsident Herbert Hainer vom deutschen Rekordmeister Bayern München hat nach dem Chaos auf der Jahreshauptversammlung Fehler zugegeben, seinen allgemeinen Kurs will er aber nicht ändern. "Wir dürfen uns nach einem solchen Abend insgesamt nicht von unserem Weg abbringen lassen. Ich bin mit Leib und Seele Bayern-Fan, mit voller Leidenschaft bei dieser Aufgabe dabei", sagte der 67-Jährige im Interview mit der Sport-Bild.

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Hainer gestand aber auch einen Fehler ein. "Mit dem jetzigen Wissen" würde er die Jahreshauptversammlung "nicht mehr vorzeitig beenden", sagte er: "Ich wollte den Mitgliedern auch nicht das Wort abschneiden, habe es in dem Moment aber so empfunden, dass kein sachlicher Dialog mehr möglich gewesen wäre."

Ihm sei klar geworden, dass eine Mitgliederversammlung bei einem Fußballklub "viel emotionaler als eine Hauptversammlung bei einer Aktiengesellschaft" verlaufe. Die "Hainer raus"-Rufe und die aufgeheizte Stimmung hätten ihm "persönlich natürlich wehgetan", verriet der frühere Adidas-Boss: "Es war keine angenehme Sache."

Als Konsequenz wolle er die Meinung der Mitglieder bei strittigen Fragen wie dem Katar-Sponsoring "in der Zukunft noch intensiver einholen".

Ob der 2023 auslaufende Vertrag mit Qatar Airways verlängert wird oder nicht, wollte Hainer nicht prophezeien. "Dieses Thema ist komplex und muss insgesamt differenzierter betrachtet werden", sagte er. Es sei aber "keine leichte Aufgabe, der Erwartungshaltung unserer Fans auf der ganzen Welt gerecht zu werden, dass ihr FC Bayern international immer oben mitspielt - und gleichzeitig unserer gesellschaftlichen Verantwortung."

FC Bayern: Hainer unterstützt Kahn

Außerdem stärkte Hainer Vorstandsboss Oliver Kahn den Rücken, der unter anderem aufgrund seiner passiven Rolle auf der Jahreshauptversammlung beim Thema Katar kritisiert worden war. Kahn habe "viele Dinge angestoßen, und jetzt geht es in einem nächsten Schritt darum, sie umzusetzen. Oliver hat große Ambitionen, er will wie als Spieler die höchsten Ziele erreichen".

Dabei drücke er sich "vielleicht anders aus als vor 20 Jahren. Aber er steht weiter für Mut und Hingabe." Kahn überlege sich "sehr genau, wo er wann etwas sagt. Dieses Recht sollte man ihm zugestehen". Hainer kommt folglich zum Fazit: "Wir wollten jemanden haben, der für den FC Bayern steht und große Ziele hat. Er macht das sehr gut."

Neben Kahn soll auch Robert Lewandowski in der Zukunft des FCB eine große Rolle spielen. "Ich würde mich sehr freuen, wenn Robert seine Karriere bei uns beenden würde. Eines ist klar: Wir alle hier beim FC Bayern schätzen Robert über die Maßen!", sagte Hainer. Es sei ein "unheimlich gutes Gefühl, Robert Lewandowski in den eigenen Reihen zu haben - wie wir jetzt gerade wieder im Spiel gegen Dortmund gesehen haben - und zu wissen, dass man nicht agieren muss auf dieser Position".