FC Bayern München: Kimmich-Debatte? SPD-Vize Kühnert: "Wie viel Kalkül steckt hinter 'We kick Corona'?"

Von SPOX
Joshua Kimmich steht seit seinem Geständnis, sich nicht gegen Corona geimpft zu haben, im Kreuzfeuer der Kritik.
© imago images

SPD-Vize Kevin Kühnert (32) hat sich in die Debatte um den Impfstatus von Nationalspieler Joshua Kimmich eingeschaltet. Der Politiker hält die Kritik für gerechtfertigt - brachte aber auch ein mögliches Kalkül hinter der Benefiz-Aktion "We kick Corona" ins Spiel.

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"Wer als Nationalspieler wie Kimmich letztes Jahr eine Anti-Corona-Initiative gründet, exponiert sich in der Frage und muss sich ein Jahr später durchaus fragen lassen, warum er in der Impffrage so offensiv Zweifel sät", sagte Kühnert im FAZ-Interview. Ihm fehle in dieser Hinsicht die "Konsistenz von Argumentation", betonte er.

Das Fortschreiten der Pandemie hänge nicht "von der Impfung bei Joshua Kimmich ab", betonte Kühnert. Aber: "Ein Nationalspieler, ein Profi dieser Kategorie ist ja quasi ein mittleres Unternehmen heutzutage, und da interessiert mich schon die Frage: Wie viel Kalkül steckte hinter so einer Initiative wie 'We kick Corona' von Kimmich?"

Mit der Initiative, die Kimmich gemeinsam mit Teamkollege Leon Goretzka im März 2020 gegründet hatte, wurden mittlerweile über sechs Millionen Euro für wohltätige Zwecke gesammelt.

"Wenn das eher so ein Show-Ding war nach dem Motto: Ich mache hier mal gute Stimmung mit der gesellschaftlichen Mehrheit weil ich als gut verdienender Fußballer gelegentlich der Kritik ausgesetzt bin, dass ich zu viel verdienen würde, und kumpele ein bisschen mit den Pflegekräften in Deutschland rum, die anscheinend gerade ein Problem haben", sagte Kühnert. "Aber wenn es darum geht, dass man sich impfen lassen und konkret etwas gegen die Pandemie unternehmen kann, setze ich eine Bedenkenmiene auf. Das finde ich nicht schlüssig, und damit muss er sich sofort konfrontieren lassen."

Joshua Kimmich: Rückendeckung von Bundestrainer Hansi Flick

Bundestrainer Hansi Flick hatte sich seinerseits in der Impfdebatte hinter seinen Mittelfeldspieler gestellt. "Er gehört nicht an den Pranger", sagte der Bundestrainer der FAZ: "Ich finde es bedauerlich, dass diese Diskussion nun auf seinem Rücken ausgetragen wird, spurlos ist das nicht an ihm vorübergegangen. Was mit ihm in der Diskussion aktuell geschieht, ist falsch und unfair."

Sportphilosoph Volker Schürmann, Professor der Deutschen Sporthochschule Köln, bezeichnete die Debatte als "absurd": "Ich verstehe die Aufregung um den Impfstatus von Joshua Kimmich nicht und halte sie für sehr unangemessen", sagte er dem Münchner Merkur und der TZ.

 

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