FC Bayern: Die "weltweite Nummer eins" will nicht lockerlassen

SID
Robert Lewandowski und der FC Bayern drehten gegen Mainz erneut einen Rückstand.
© getty

Trainingsauftakt beim FC Bayern: Die Münchner blicken auf ein Jahr der Superlative zurück. Es soll freilich nicht das letzte dieser Art gewesen sein.

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Die Pause dauerte genau: neun Tage. Und schon ist Bayern München zurück im Hamsterrad. Coronatests und ein Cybertraining am Dienstag, die ersten Übungseinheiten auf dem Rasen am Mittwoch, Punktspiel gegen Mainz 05 dann am Sonntag. "Wir werden fleißig weiterarbeiten", hatte Thomas Müller vor dem kurzen Weihnachtsurlaub versprochen, schließlich soll dem Jahr der Superlative ein weiteres folgen.

"Es geht immer weiter", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Hedinz Rummenigge vor dem Jahresabschluss und betonte: "Wir sind jetzt in allen Bereichen weltweit die Nummer eins, und diese Position wollen wir verteidigen und ausbauen. Unsere Spieler werden nicht lockerlassen." Und er selbst, ergänzte Rummenigge, werde das "natürlich auch nicht" in den letzten zwölf Monaten seiner Zeit als Klubchef.

Das Jahr 2020 wiederholen, gar verbessern zu wollen, ist in höchstem Maße ambitioniert. In 48 Pflichtspielen gelangen der Mannschaft von Trainer Hansi Flick 42 Siege, lediglich einmal verloren die Münchner. Im Vereinsmuseum wird der Platz langsam knapp: Meister, Pokalsieger sowie Champions-League-Gewinner, dazu europäischer und deutscher Supercup-Sieger - im Februar soll verspätet noch der Titel bei der Klub-WM folgen.

FC Bayern sammelt zahlreiche Auszeichnungen

Dazu gab es reihenweise persönliche Auszeichnungen, vor allem für Torjäger Robert Lewandowski, der im zu Ende gehenden Jahr zum besten Spieler weltweit gekürt wurde, zuletzt in Dubai bei den "Globe Soccer Awards": Der Pole flog dafür in das Emirat, selbstverständlich Corona-konform. Flick nahm die Auszeichnung als bester Trainer der Welt virtuell entgegen. Für die Bayern gab es selbstverständlich den Titel: "Klub des Jahres."

"Wenn das gehen würde", sagte Rummenigge, "müssten wir uns 2020 eigentlich einrahmen lassen - mit Goldrand!" Doch dazu bleibt wohl keine Zeit. Von Sonntag bis zum 29. Mai (Endspiel Champions League) könnten die Münchner neben den 21 Spielen in der Bundesliga und den zweien bei der Klub-WM auf fünf Partien im DFB-Pokal, sieben in der Champions League und drei für ihre jeweiligen Nationalmannschaften kommen.

Um die Belastung weiter gut steuern zu können, würde Flick gerne auch auf vier Spieler setzen, die sehr spät verpflichtet wurden: Douglas Costa, Eric Maxim Choupo-Moting, Marc Roca und Bourna Sarr. Sie alle offenbarten Nachholbedarf hinsichtlich ihres Spielverständnisses und ihrer Fitness, waren aber an den freien Tagen fleißig. In den sozialen Medien posteten Costa, Choupo-Moting und Roca entsprechende Bilder.

FC Bayern unter Flick noch nicht fertig

Bereits im letzten Bundesliga vor der kurzen Pause hatte Flick freilich eine Option mehr für seine Mannschaft: Joshua Kimmich gab ein Comeback nach seiner Knieverletzung - und war beim 2:1 bei Bayer Leverkusen gleich der mitentscheidende Mann. Bei der Verwirklichung der hochtrabenden Pläne scheint der ehrgeizige Nationalspieler unverzichtbar. "Kimmich", sagt Flick, "ist auf dem besten Weg, ein Spieler zu sein, der diesen Verein prägt."

Bereits über Jahrzehnte geprägt hat den FC Bayern Rummenigge, der am Jahresende Platz machen wird für Oliver Kahn. Für die verbleibenden zwölf Monate hat er klare Vorstellungen: "Ich möchte auch 2021 wieder alles erreichen." Das dürfte eher auf die Mannschaft projiziert sein, doch da muss sich Rummenigge angeblich keine Gedanken machen. "Hansi", sagte Oliver Kahn neulich in Sportbild über Flick, "ist noch nicht fertig mit der Entwicklung der Mannschaft."

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