FC Bayern München: Karl-Heinz Rummenigge spricht über Alaba-Poker und Thiago-Abschied

Von SPOX
Karl-Heinz Rummenigge hat sich zum emotionalen Abschied von Thiago geäußert.
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Karl-Heinz Rummenigge hat am Sonntag bei Sky90 versucht, die Wogen im Vertragspoker mit David Alaba zu glätten. Außerdem sprach der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern über den Abgang von Thiago zum FC Liverpool.

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Karl-Heinz Rummenigge über ...

... Alabas Berater Pini Zahavi, den Uli Hoeneß zuletzt als "geldgierigen Piranha" bezeichnet hatte:

"Ich bin da emotionslos. Er ist ja auch Berater von Robert Lewandowski. Wir wurden damals ein wenig vor Pini Zahavi gewarnt. Aber wir haben in Sachen Lewandowksi in partnerschaftlicher Art und Weise eine Einigung erzielt. Alle beim FC Bayern haben ein Interesse: Dass David Alaba beim FC Bayern bleibt. Er hat eine Persönlichkeitsentwicklung hinter sich, die uns als Mannschaft weitergebracht hat."

... Zahavi als harten Verhandlungspartner:

"Im Beratergeschäft gibt es wenige Koi-Karpfen. Das ist auch klar. Aber man sollte solche Verhandlungen seriös abwickeln."

David Alaba soll beim FC Bayern bleiben, aber nicht um jeden Preis.
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David Alaba soll beim FC Bayern bleiben, aber nicht um jeden Preis.

... Thiagos Reaktion auf die Wechsel-Freigabe des FC Bayern:

"Er hat dort gewartet, wo ich immer parke. Dann hat er mich fünf Minuten in den Arm genommen und geweint. Und er hat sich dafür bedankt, dass wir ihm den Wechsel gestattet haben. Mir sind auch die Tränen gekommen. Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis, fast schon familiär. Er wohnt wie ich in Grünwald, da lernt man sich über die Jahre schon besser kennen."

... mögliche Neuzugänge, etwa Sergino Dest von Ajax Amsterdam:

"Es gibt noch keine Einigung. Es ist bekannt, dass Hansi einen Backup für die rechte Verteidigerposition möchte, aber eine Einigung gibt es noch lange nicht."

... den Trainerwechsel von Niko Kovac zu Hansi Flick:

"Wir hatten das Gefühl, dass die Mannschaft underperformt, weswegen wir uns auch von Niko Kovac getrennt haben. Dass das dann mit Hansi Flick so gut funktioniert, war optimal."

... Trainer Hansi Flick:

"Ich wünsche Hansi und dem FC Bayern, dass diese Ehe lange anhält, dass wir diesen Status konservieren können."

... einen möglichen Verbleib von Thomas Müller über seine aktive Karriere hinaus:

"Thomas ist ein intelligenter Bursche, der sehr sprachgewandt ist. Den kannst du vor jede Kamera stellen. Es herrscht Einigkeit im Klub über Müller. Nämlich, dass er ein toller Bursche ist. Ob er dem FC Bayern nach seiner aktiven Karriere in anderer Funktion erhalten bleibt, darüber kann ich nicht urteilen, mein Vertrag läuft bis 2021."

... Joshua Kimmichs Rolle beim FC Bayern:

"Ich finde, er ist auf dem Platz speziell, er geht mit einer unglaublichen Winner-Mentalität auf den Platz. Aber er ist auch menschlich ein ganz spezieller Bursche, der sich auch abseits des Platzes Gedanken über das Leben macht."

... das Tor-Debüt von Youngster Jamal Musiala (17) gegen Schalke:

"Es war immer das Ziel des FC Bayern, nicht nur eine Säule zu haben: Stars mit absoluter Top-Qualität. Sondern auch eine zweite Säule: die Schweinsteigers, Lahms und Alabas - junge Talente mit Star-Potenzial."

... den ärgsten Konkurrenten in der Bundesliga, Borussia Dortmund:

"Die Mannschaft ist spannend, gut, hat viele interessante Spieler. Dortmund ist sicher Konkurrent Nummer eins um die Titelvergabe."

... die aktuelle Bayern-Mannschaft:

"Vorstandsvorsitzender des FC Bayern zu sein, ist aktuell ein sehr angenehmer Job. Wir haben eine tolle Mannschaft und mit Hansi Flick einen ganz spannenden und tollen Trainer. Dieser Spaß, den der FC Bayern vermittelt, habe ich bei einer Mannschaft selten erlebt. Ich glaube, die Mannschaft hat diesen alten Sepp-Herberger-Spruch wiederbelebt: Einer für alle, alle für Einen."

... den FC Bayern der 70er Jahre im Vergleich zur aktuellen Mannschaft:

"Die Bayern-Mannschaft der 70er Jahre war satt. Nur wenn das Flutlicht im Europapokal anging, war die Motivation plötzlich wieder da. Das war auch eine Qualität, die ich so auch nicht mehr erlebt habe."

... die "Rudelbildung" der Bayern-Bosse auf der Tribüne beim 8:0-Sieg gegen Schalke:

"Wir sind uns alle einig, dass das Bild nicht unbedingt vorbildlich war und dass wir das im nächsten Spiel ändern müssen und werden. Dann werden wir wieder den notwendigen Abstand halten, wenn es gewünscht ist."

... den UEFA-Supercup, der im Corona-Risikogebiet Budapest stattfindet:

"Wenn das RKI das zum Risikogebiet erklärt, wird es ein Risikogebiet sein. Die UEFA hat sich diese Entscheidung durchaus sehr schwer gemacht. Sie wollte zielbewusst einen ersten Schritt in Richtung Normalität gehen. Grundsätzlich halten wir das für möglich und nachvollziehbar. Wir haben kein Interesse daran, dass Leute corona-infiziert nach München zurückkehren und hier nicht erkannt werden. Deshalb bieten wir den mitreisenden Fans vor und nach dem Trip kostenlose Tests an. Aktuell haben wir rund 2100 Fans, die mit uns zu diesem Spiel reisen wollen."

... die Spiele ohne bzw. mit nur wenigen Fans:

"Mir macht große Sorge, dass wir die Fußballkultur verlieren. Je länger die Zeit ohne Zuschauer dauert, desto kritischer wird es."