Hansi Flick hat sich nach dem DFB-Pokalsieg mit dem FC Bayern zu den sich hinziehenden Vertragsverhandlungen mit David Alaba und Thiago geäußert. "Ich werde mich dafür einsetzen und versuche alles, dass wir zwei solche Qualitätsspieler halten können", sagte der Erfolgscoach nach dem 4:2-Sieg über Bayer Leverkusen.
Sowohl der Vertrag von Alaba als auch der Vertrag von Thiago läuft 2021 aus.
Bei Alaba, der bei mehreren ausländischen Klubs gehandelt wird, sei er hinsichtlich einer Verlängerung "zuversichtlich", meinte Flick. "David ist hier zu einem außergewöhnlichen Spieler gereift. Er tut uns nicht nur auf dem Platz gut. Er weiß, dass er im Verein eine riesengroße Wertschätzung hat. Es wäre etwas ganz Besonderes, wenn er seine Karriere hier bei uns beendet."
Bei Thiago, der vor allem mit dem FC Liverpool in Verbindung gebracht wird, sei es hingegen "schwieriger". Mit 29 darüber nachzudenken, sich noch einmal in einer anderen Top-Liga zu beweisen, sei schließlich "normal und menschlich". Flick gab jedoch zu verstehen: "Ich sehe die Dinge positiv und habe immer Hoffnung."
Bayer Leverkusen - FC Bayern: Noten und Einzelkritiken zum DFB-Pokalfinale
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Der FC Bayern hat sich zum 20. Mal zum DFB-Pokalsieger gekrönt. Beim 4:2-Sieg im Endspiel gegen Bayer Leverkusen überzeugte vor allem ein Mittelfeldspieler. Beim Gegner schwächelte die Defensive. Die Noten und Einzelkritiken.
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LUKAS HRADECKY: Sah beim 0:2 durch Gnabry schon nicht sonderlich gut aus, das slapstickhafte 0:3 ging dann gänzlich auf seine Kappe. Ein gebrauchter Abend für den endspielerfahrenen Finnen. Note: 5.
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LARS BENDER (bis 82.): Verteidigte auf der rechten Seite und hatte Coman über weite Strecken des Spiels im Griff. Mit einer Bilanz von nahezu 60 Prozent der zweikampfstärkste Leverkusener. Note: 3,5.
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SVEN BENDER: Auch der normalerweise sehr zuverlässige Innenverteidiger war beim 0:3 nicht auf der Höhe. Dafür traf er auf der anderen Seite zum 1:3 aus Bayer-Sicht. Note: 4.
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EDMOND TAPSOBA: Provozierte das unnötige Foulspiel, welches Alaba eiskalt per Freistoß ausnutzte. Auch ansonsten war der Youngster mit der starken Bayern-Offensive überfordert und leistete sich immer wieder Flüchtigkeitsfehler. Note: 5.
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WENDELL: War mitverantwortlich dafür, dass Gegenspieler Gnabry zum 2:0 einschieben konnte und wirkte insgesamt etwas hektisch. Gewann nur 38 Prozent seiner direkten Duelle. Note: 4.
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CHARLES ARANGUIZ: Der Chilene war bemüht, Struktur ins Spiel zu bringen und zählte definitiv zu den besseren Spielern aufseiten der Werkself. Note: 3,5.
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JULIAN BAUMGARTLINGER (bis 45.): Der Österreicher fand im defensiven Mittelfeld keinen Zugriff und gewann nur 25 Prozent seiner Zweikämpfe. Bei seiner Auswechslung zur Halbzeit hatte er lediglich 21 Ballaktionen verbucht. Note: 4,5.
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MOUSSA DIABY: Im ersten Durchgang noch mit wenig Durchschlagskraft gegen Davies, nach dem Seitenwechsel mit einigen guten Aktionen. Eine starke Vorarbeit hätte Volland eigentlich veredeln müssen. Note: 3,5.
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NADIEM AMIRI (bis 45.): Sollte als Zehner für die kreativen Momente sorgen. Diese blieben allerdings weitestgehend aus. Wurde in der Pause durch Volland ersetzt. Note: 4.
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LEON BAILEY (bis 76.): Der auffälligste Offensivakteur bei Bayer. Bailey traute sich gegen Pavard häufig ins Eins-gegen-Eins und zeichnete für die eine oder andere gefährliche Aktion verantwortlich. Etwas Zählbares sprang jedoch nicht heraus. Note: 3,5.
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KAI HAVERTZ: Zunächst als Neuner aufgeboten, fand Havertz in den ersten 45 Minuten kaum statt. Auch er steigerte sich in Halbzeit zwei etwas, allerdings leistete er sich ungewöhnlich viele Ballverluste (17). Am Ende noch mit einem Elfmetertor. NOTE: 4.
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KEREM DEMIRBAY (ab 46.): Mit ihm kam deutlich mehr Schwung ins Spiel. Demirbay war nach seiner Einwechslung sofort präsent und sicherte sich viele Bälle (43 Ballaktionen). Außerdem bereitete er das zwischenzeitliche 1:3 vor. Note: 3.
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KEVIN VOLLAND (ab 46.): Kam zur Halbzeit ins Spiel und hätte beinahe auf 1:2 verkürzt. Nach mustergültiger Hereingabe von Diaby semmelte der Angreifer aber über die Kugel. Zog in jedem seiner Zweikämpfe den Kürzeren. Note: 4,5.
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KARIM BELLARABI (ab 76.): Hatte in der Schluss-Viertelstunde noch ein paar gute Aktionen und hätte sich vermutlich in die Torschützenliste eingetragen. Diaby brachte einen Querpass jedoch nicht an den Mann. Keine Bewertung.
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MITCHELL WEISER (ab 82.): Trat nicht in Erscheinung. Keine Bewertung.
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MANUEL NEUER: Verlebte eine entspannte erste Hälfte, in der die Leverkusener keinen einzigen Schuss auf sein Tor abgaben. Bekam nach der Pause mehr zu tun, war beim Gegentor aber machtlos. Sammelte beim Lewandowski-Treffer einen Assist. Note: 2,5.
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BENJAMIN PAVARD: War trotz leichter Geschwindigkeitsdefizite im Duell mit Bailey meist zur Stelle, wenn er zur Stelle sein musste. Investierte wenig im Spiel nach vorne. Souveräner Auftritt - nicht mehr, nicht weniger. Note: 3,5.
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JEROME BOATENG (bis 69.): Zeigte wieder einmal einen bärenstarken Auftritt im Abwehrzentrum, den er mit seiner Rettungsaktion in der 63. Minute veredelte. Bei dieser Grätsche verletzte sich Boateng und musste vom Feld. Note: 2.
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DAVID ALABA: Löffelte die überlegenen Bayern mit seinem herrlichen Freistoß schon früh auf Siegkurs und war auch defensiv auf der Hut - bis zur 63. Minute, als er unmotiviert ins Luftduell mit Bender ging und Leverkusen noch einmal herankam. Note: 3.
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ALPHONSO DAVIES: Eroberte die mit Abstand meisten Bälle (19) aufseiten der Flick-Elf. Hielt sich mit Offensivaktionen aber zurück - auch, weil er den schnellen Diaby als Gegenspieler hatte. Verschuldete in der Nachspielzeit einen Elfmeter. Note: 3,5.
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JOSHUA KIMMICH: Rechtfertigte eindrucksvoll, warum er seinen Trainern jahrelang mit dem Wunsch in den Ohren lag, ihn von der rechten Abwehrseite ins Mittelfeld zu beordern. Schmiss sich in jeden Zweikampf und bereitete das 2:0 vor. Note: 1,5.
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LEON GORETZKA: Überragte mit einer starken Passquote von 87,5 Prozent und kreierte viele Offensivaktionen, präsentierte sich aber glücklos im Abschluss. Defensiv überwiegend solide und gewohnt kampfstark. Note: 3.
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SERGE GNABRY: Aktivposten auf der rechten Offensivseite des FCB. War an zahlreichen gefährlichen Angriffen beteiligt und belohnte sich selbst mit seinem Treffer zum 2:0. Note: 2,5.
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THOMAS MÜLLER: Arbeitete stark gegen den Ball, verlor aber auch die meisten Bälle (22) aller Bayern-Spielern. Blieb offensiv bis auf einen eher zufällig zustande gekommenen Abschluss in der 22. Minute blass. Note: 3,5.
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KINGSLEY COMAN (bis 64.): Agierte auf dem linken Flügel zunächst auffällig, machte aber zu wenig aus den ihm sich bietenden Chancen wie in der 10. Minute, als er Hradecky aus guter Position in die Arme schoss. In Hälfte zwei kein Faktor. Note: 4.
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ROBERT LEWANOWSKI: Traf erst mit kräftiger Unterstützung von Hradecky und schnürte in den Schlussminuten auch noch per Lupfer den Doppelpack. Ein normaler Lewandowski eben. Note: 1,5.
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IVAN PERISIC (ab 64.): Ersetzte Coman und prüfte Hradecky wenig später mit einem satten Schuss. Bereitete in der Schlussphase das 4:1 durch Lewandowski stark vor und wurde so seinem Ruf als Edeljoker wieder einmal gerecht. Note: 2.
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LUCAS HERNANDEZ (ab 69.): Kam für den angeschlagenen Boateng und rückte auf die halblinke Innenverteidigerposition von Alaba. Machte seine Sache sehr souverän. Note: 3.
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PHILIPPE COUTINHO (ab 87.): Ersetzte Gnabry kurz vor Ende. Ein taktischer Wechsel. Keine Bewertung.
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THIAGO (ab 87.): Durfte wie Coutinho noch ein paar Minuten anstelle von Müller mitwirken. Keine Bewertung.
Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hatte bereits vor der Partie bei Sky erklärt, dass dem Klub kein Angebot für Thiago vorliege. "Er hat bei uns angedeutet, dass er möglicherweise noch mal was Neues machen will. Wenn das der Fall ist, müssen wir das akzeptieren. Wir werden uns damit auseinandersetzen, wenn ein Klub auf uns zukommt."