Karl-Heinz Rummenigge kündigt harte Gangart an: "Fans sind nicht bereit, dem Fußball zu dienen"

SID
Karl-Heinz Rummenigge scheut sich nicht vor einer Konfrontation mit den Bayern-Fans.
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Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat als Reaktion auf den Skandal von Sinsheim die Gründung einer "Anti-Hass-Kommission" angekündigt. Zudem kritisierte er die Ultra-Gruppen des Vereins scharf: Diese seien nicht an einer Lösung interessiert.

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"Wir können da nicht zur Tagesordnung übergehen. Diese Kommission wird die Vorkommnisse aufarbeiten, dabei auch eng mit der Sonderkommission der Polizei in Mannheim zusammenarbeiten - aber sich auch damit beschäftigen, wie wir in der Zukunft mit dem Thema umgehen", sagte der Bayern-Boss bei Bild.

Die Täter müssten "natürlich damit rechnen", so Rummenigge, "dass sie nachhaltig von Bayern München bestraft werden. Wir wollen dieses hässliche Gesicht vom FC Bayern nicht mehr wiedersehen."

Ein Dialog mit den Fans habe bisher nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht, betonte Rummenigge: "Ich bin ein Freund des Dialogs, aber der Dialog hat nicht dazu geführt, dass wir irgendeine Lösung haben, die von Ultras bisher akzeptiert worden ist." Es handle sich in seinen Augen vielmehr um eine "Einbahnstraße", in der die Clubs nur geben müssen und die Fans nur nehmen wollen, aber nicht bereit sind, ihr eigenes Verhalten in irgendeiner Art und Weise zu korrigieren und dementsprechend dem Fußball zu dienen."

Schalke 04 drohte vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale am Dienstag gegen die Bayern gleich beim ersten Vorfall mit einem Abbruch. "Eine konsequente Haltung von Schalke. Wir werden uns mit Schalke abstimmen, wie wir im Zweifel damit umgehen", sagte Rummenigge dazu.

Bayern-Präsident Herbert Hainer hatte nach den Schmähungen gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp am Samstag von einem "absoluten Tiefpunkt" gesprochen. Es ist höchste Zeit, jetzt entschlossen zu handeln. Rassismus, Ausgrenzung, Beleidigungen und Diskriminierungen jeglicher Art und egal gegen wen, damit muss nun Schluss sein." Die Bayern, so Hainer, "werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um gegen diejenigen konsequent vorzugehen, die den FC Bayern und den gesamten deutschen Fußball in Misskredit gebracht und unsere Werte mit Füßen getreten haben".

 

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