Zentrum, aufwachen!

Arturo Vidal und Thiago wird gegen PSV wieder eine wichtige Rolle zukommen
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Nach zuletzt drei sieglosen Spielen in Folge - darunter das 0:1 bei Atletico Madrid - steht der FC Bayern München am 3. Spieltag der Champions League gegen PSV Eindhoven (20.45 Uhr im LIVETICKER) unter Zugzwang. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Fußballmanagement analysiert SPOX, in welchen Bereichen der niederländische Meister eine Gefahr darstellt und wie Bayern zurück in die Erfolgsspur findet.

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Defensive: Das muss Bayern beachten

Womit Bayern in den letzten Partien immer wieder Probleme hatte, war die defensive Ordnung. Gegen Frankfurt stimmten selten Raumaufteilung und Zuordnung im Mittelfeld und auf den Außenpositionen, sodass der Gegner immer wieder einfache Möglichkeiten fand, in die Tiefe zu spielen.

Das wird auch Eindhoven versuchen. PSV zielt in seiner Spielweise darauf ab, möglichst schnell zum Abschluss zu kommen, indem man umgehend und meistens mit hohen Bällen vertikal spielt. Die Flügelspieler suchen die freien Räume und starten immer wieder mit Tempo in die Tiefe.

"Dieses Tempo muss von Bayerns Defensivspielern sofort mit aufgenommen werden. Sollte Eindhoven zu Schüssen aus der zweiten Reihe kommen, gilt es vor allem, Davy Pröpper in der Mittelfeldzentrale im Fokus zu behalten. Er hat einen starken Abschluss aus der Distanz", erklärt Alexander Schmalhofer, Leiter des Fachbereichs Spiel- und Taktikanalyse des Instituts für Fußballmanagement.

Zielspieler in Eindhovens System ist Luuk de Jong. Besagte lange Bälle gelten meist dem körperlich extrem robusten, aber auch technisch sehr versierten Stürmer. "Er ist der gefährlichste Spieler für Bayern. Auf ihn ist das Spiel der Holländer ausgelegt, weil er eine starke Qualität als sogenannter Wandspieler hat", so Schmalhofer.

De Jong kann die Bälle auch unter Druck festmachen, in die Tiefe verlängern oder auf einen nachrückenden Spieler ablegen - wie beim 1:1 in Rostov. "Damit die Bälle von Eindhoven das Ziel nicht finden, kann der FCB schon mit einem hohen Mittelfeldpressing oder situativen Angriffspressing die kontrollierten, hohen Zuspiele zu unterbinden versuchen", sieht Schmalhofer schon in Bayerns vorderen Reihen ein probates Lösungsmittel gegen die Niederländer.

PSV: Weite Spieleröffnung auf de Jong

Für dieses frühe Stören des Gegners spielt Robert Lewandowski eine zentrale Rolle. "Er läuft in der Regel den ballführenden Innenverteidiger, manchmal sogar den Torwart an", erklärt der Institutsleiter. Lewandowski lenkt den gegnerischen Keeper oft auf eine Seite, um das Aufbauspiel in eine bestimmte Spielfeldzone zu lenken: "Dort kann dann sofort gepresst werden und idealerweise wird so der Ball gewonnen."

Trotzdem werden sich hohe Bälle nicht immer verhindern lassen, wo die Bayern wieder bei der Ordnungs-Problematik wären: "Es ist wichtig, dass der Sechser und die Achter, also möglicherweise Alonso, Vidal und Thiago, den Kontakt zur eigenen Abwehrkette halten, um im Kampf um die zweiten Bälle im Vorteil zu sein." Schaffen sie es, dieses Übergewicht in den Zweikämpfen wieder herzustellen, wird es PSV deutlich schwerer als Köln und Frankfurt haben, zum Abschluss zu kommen. Dazu muss aber das Zentrum wieder aufwachen.

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