Lothar Matthäus über Hertha BSC: "Felix war noch nie der Kuschelbär"

Von Philipp Schmidt
Matthäus traut Magath bei der Hertha einiges zu.
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Rekordnationalspieler Lothar Matthäus blickt positiv auf den Trainerwechsel bei Hertha BSC. Felix Magath sei der richtige Mann, um das Ruder beim krisengeschüttelten Hauptstadtklub herumzureißen - auch wenn er nicht der einfachste Charakter sei.

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"Felix war noch nie der Kuschelbär, der jeden Spieler in den Arm nimmt und ein emotionales Verhältnis zu ihnen aufbaut", schrieb Matthäus in seiner Kolumne für Sky. Da Magath dies aber selbst wisse, habe er seinen Co-Trainer Mark Fotheringham mitgebracht. "Das ist offenbar ein super Typ. Dieses Duo scheint eine sehr spannende Mischung zu sein. Der Schotte kommt - glaube ich - fantastisch bei den Hertha-Spielern an und strahlt die Energie aus, die es im Abstiegskampf braucht."

Für Magath gehe es jetzt darum, "an einer klaren Taktik" zu feilen und "seiner Linie treu" zu bleiben. "Die hat sich ja auch bewährt. Er wird die Spieler noch besser kennenlernen und versuchen, ihnen auch einen besseren Spielstil an die Hand zu geben. Er war selbst ein begnadeter Techniker und lässt gerne ansehnlichen Fußball spielen." Matthäus urteilt: "Magath ist für diese Mission der Richtige. Er hat viel Erfahrung, genießt den Respekt der Spieler. Man hat sofort gesehen, dass jetzt eine andere Mannschaft auf dem Platz steht als in den Wochen zuvor."

Hartes Training gehöre "zu seiner Philosophie dazu und die Spieler müssen sich für den Erfolg quälen. Das ist eben so, wenn man erfolgreich sein will." Sollte die Hertha in der Liga bleiben, könne sich Matthäus gut vorstellen, dass Magath dem Verein erhalten bleibt. "Es kommt aber darauf an, welche Vorstellungen Fredi hat."

Matthäus würde es sehr bedauern, "wenn es den Berlinern so gehen würde wie Bremen, Hamburg oder Schalke. Es ist der Hauptstadtklub, er hat Strahlkraft." Deshalb zählen "jetzt nur die Ergebnisse und dafür muss der neue Trainer die Mannschaft im Griff haben und das Umfeld sollte sich zurücknehmen".

Nach dem Sieg gegen Hoffenheim stehen die Berliner auf dem Relegationsplatz, punktgleich mit den davor platzierten Teams aus Stuttgart und Augsburg. Der Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz (Bielefeld) beträgt allerdings nur einen Zähler.