Hertha BSC: Windhorst kündigte wohl Bruch mit Präsident Gegenbauer an

Von Tim Ursinus
Hertha-Präsident Werner Gegenbauer und Investor Lars Windhorst.
© imago images

Hertha-Investor Lars Windhorst hat den Bruch mit Präsident Werner Gegenbauer offenbar intern angekündigt, bevor er dessen Rücktritt bei einer Live-Übertragung forderte. Das berichtet die Sport Bild.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Demnach habe sich Windhorst und Berlins Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic heimlich getroffen und ihm verraten, dass er nicht mehr mit Gegenbauer zusammenarbeiten werde. Außerdem versprach er, bis zum Erreichen des Klassenerhalts in der Öffentlichkeit keine negativen Äußerungen zu tätigen. Dieses Versprechen habe er kurz darauf bei Bild-TV gebrochen.

"Mir ist nach wenigen Monaten klar geworden, dass es unter der Führung von Herrn Gegenbauer sehr schwierig ist, als Team zu arbeiten. Ihm geht es nicht darum, den sportlichen Erfolg des Vereins herbeizuführen, sondern um Machterhalt. Da gibt es Seilschaften und Klüngelei", sagte Windhorst am vergangenen Sonntag und forderte: "Es muss etwas passieren, denn sonst geht noch mehr Geld verloren und es gibt noch mehr Probleme und Abstiegskämpfe."

Zudem kündigte Windhorst an, dass es ein neues Investment der Tennor Group erst geben werde, "wenn wieder gute Leute in der Vereinsspitze sind".

Hertha BSC: Windhorst bestreitet Bericht

Dieser Darstellung jedoch widersprach Windhorst am Mittwoch entschieden. Auf seinem Twitter-Account schrieb der Investor: "Die Behauptung, ich hätte bei einem Treffen mit Fredi Bobic zugesagt, mich bis Mai nicht mehr öffentlich zu Hertha zu äußern, ist erfunden und gelogen. Ich kann und würde eine solche Zusage nie geben. Denn ich bin für Transparenz, Offenheit und gegen Hinterzimmer."

Was seinen TV-Auftritt betrifft, erklärte Windhorst zudem, dass zum "Zeitpunkt des Bobic-Treffens das Interview mit Bild TV bereits vereinbart" gewesen war, "und ich wusste natürlich, dass es um Hertha gehen würde", schrieb Windhorst weiter.

Gegenbauer verzichtete seinerseits auf eine scharfe Reaktion. "Unser Verein darf auch diese Aussagen von Herrn Windhorst zurzeit nur zur Kenntnis nehmen", sagte der Hertha-Präsident auf SID-Anfrage: "Sobald der Klassenerhalt endgültig gesichert ist, werde ich unsere Sichtweise deutlich darlegen, und wir werden uns faktisch über den Verlauf und das Umfeld des Investments bei Hertha BSC äußern."

Hertha BSC: Gegenbauer soll im Mai gestürzt werden

Auf einer Mitgliederversammlung im Mai, auf der eigentlich nur der neue Aufsichtsrat gewählt wird, plant Windhorst dem Bericht zufolge, Gegenbauer von seinem Amt loszueisen. Dafür müsste ein Abwahlantrag gestellt werden, dem drei Viertel der Stimmberichtigten zustimmen müssten.

Sollte Hertha, derzeit auf dem Relegationsplatz, absteigen, würde Gegenbauer wohl ohnehin zurücktreten. "Einen weiteren Aufstieg wird es mit mir nicht geben", hatte er 2014 betont, nachdem Berlin 2010 und 2012 in die Zweitklassigkeit abgerutscht war.

Neben Gegenbauer fordert Windhorst auch den Rücktritt von dessen "Gefolgschaft". Dazu gehört unter anderem Vize-Präsident Thorsten Manske, gegen den laut Bild ebenfalls ein Abwahlantrag erwartet wird.

Artikel und Videos zum Thema