"Zwei Türen": Schiedsrichter Zwayer hält sich Karriereende offen

Von Chris Lugert
Felix Zwayer (M.) zog den Ärger des BVB auf sich.
© getty

Schiedsrichter Felix Zwayer hält sich nach den Vorkommnissen infolge des Bundesliga-Topspiels zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern Anfang Dezember ein Ende seiner Laufbahn explizit offen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Ich habe vor mir einen Raum, der hat zwei Türen. Der eine Weg führt mich zurück auf den Fußballplatz - und der andere führt mich in ein ganz tolles, erfülltes Privatleben ohne diese Öffentlichkeit, ohne diesen Druck, ohne diesen Stress", erklärt Zwayer in der Sky-Sendung "Meine Geschichte".

Der 40-Jährige war nach einigen strittigen Entscheidung bei der 2:3-Niederlage des BVB heftig kritisiert worden. Dortmunds Mittelfeldspieler Jude Bellingham hatte öffentlich Zwayers Verstrickung in den Manipulationsskandal um Robert Hoyzer ins Spiel gebracht. Zwayer selbst berichtete von Morddrohungen gegen seine Person.

"Ich erarbeite mir gerade den Weg, ich werde völlig frei von zeitlichem, inhaltlichem und finanziellem Druck entscheiden können. Darüber bin ich sehr froh. Ich werde mir jetzt tatsächlich alle Zeit nehmen, die ich dafür brauche", sagte der Schiedsrichter, der derzeit eine Pause einlegt.

Zudem nahm er Stellung zu seinem Gesprächsangebot an Bellingham, das von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke zurückgewiesen wurde. Watzke hatte beklagt, dass Zwayer in den Medien selbst vorgeprescht war.

Zwayer: Bellingham-Aussagen "ganz neue Eskalation"

"Wenn der Herr Zwayer mir oder Michael Zorc ein Schreiben schickt und darin ein Gespräch anregt, kann man darüber diskutieren. Aber wenn ich das gleiche dann schon eine Stunde später in den Medien lese, dann muss ich ehrlich sagen, brauche ich keine Gespräche mit irgendwem führen", meinte Watzke bei Amazon Prime.

Zwayer erklärte, warum ihm es ihm so wichtig ist, selbst mit Bellingham über dessen Kommentare zu sprechen. "Neben einer sachlichen Kritik, einem Shitstorm in den sozialen Medien, von dem mir berichtet wurde, und dem medialen Interesse war diese Aussage eine ganz neue Eskalation, die ich so auch zum ersten Mal selbst erfahren habe, weil sie einschneidend für mein Privatleben und meine Familie war", stellte er klar und verwies auf die Drohungen gegen ihn.

"Nach wie vor" sei es ihm ein "großes Anliegen, (...) mit Jude Bellingham persönlich über diese Thematik zu sprechen", stellte Zwayer klar. Von Watzkes Reaktion zeigte er sich enttäuscht. "Ich finde es schade und fühle mich falsch verstanden, wenn man es dahingehend interpretiert, dass ich ein vertrauliches Gespräch führen möchte und es selbst öffentlich zur Schau stelle", sagte er.

Artikel und Videos zum Thema