VAR-Ärger bei Gladbach gegen Bayern: "Wenn wir einen Videobeweis haben, ist es schon gerecht"

Von Jochen Tittmar
fritz-gladbach-1200
© getty

Es waren die beiden großen Aufreger des Bundesliga-Auftaktspiels zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München (1:1): die Zweikämpfe zwischen Marcus Thuram und Dayot Upamecano in der Schlussphase. Die Stimmen der Beteiligten.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der neue NFL-Newsletter von SPOX-Experte Adrian Franke pünktlich zum Super Bowl - jetzt anmelden!

In der 81. Minute ging der eingewechselte Thuram im Strafraum zu Boden, als er von hinten von Upamecano gestoßen wurde. Schiedsrichter Marco Fritz ließ weiterlaufen, dann griff der Videoschiedsrichter in Person von Video-Assistent Christian Dingert ein und checkte die Szene. Fritz jedoch schaute sich die entsprechenden Bilder nicht an - und ließ zum Entsetzen der Hausherren überraschend weiterspielen.

"Da können wir uns nicht beschweren, wenn gepfiffen wird", sagte Bayerns Leon Goretzka nach der Partie bei DAZN. Auch Gladbachs Trainer Adi Hütter fand: "Den kann man geben. Er kreuzt ihn und trifft ihn hinten."

Nur zwei Minuten später kam es zur nächsten höchst strittigen Szene. Wieder war es Thuram, der seinen Körper vor Upamecano brachte und nach einem Kontakt zu Fall gebracht wurde. Diesmal gab es keinen VAR-Check, Fritz gab ein weiteres Mal nicht den fälligen Strafstoß.

"Der ist fast hundertprozentig, für mich ist das der klarere Elfmeter", echauffierte sich Hütter. "Er hat ihm super den Ball abgenommen, geht vor ihn rein und dann wird er von hinten gestoßen." Goretzka hatte in dem Fall eine andere Meinung: "Den zweiten würde ich nicht pfeifen."

VAR-Ärger: "Ein Anzeichen, dass man sie geben kann"

Der Ärger der Gladbacher hielt sich nach Spielschluss vor den Mikrofonen jedoch einigermaßen in Grenzen. Kapitäns Lars Stindl sagte bei DAZN zur ersten Szene: "Das ist ein Elfmeter für mich. Er zieht ihn oben. Er trifft ihn unten. Ja, Wahnsinn."

Mehr wollte Stindl nicht dazu sagen, sondern blickte eher voraus: "Das Thema machen wir jetzt nicht auf. Es ist total ärgerlich, aber es ist so, es wird so entschieden. Wir wollen jetzt nicht groß darauf herumhacken. Vielleicht haben wir in der einen oder anderen Situation im Laufe der Saison ein bisschen mehr Glück."

Julian Nagelsmann, der als Bayern-Trainer weiter ohne Sieg bleibt, äußerte sich auf der Pressekonferenz zu den strittigen Szenen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sie aber noch nicht im Fernsehen gesehen. "Es waren zwei sehr intensive Aktionen mit zwei sehr, sehr robusten Typen", sagte der 33-Jährige. Und weiter: "Wenn so viel darüber diskutiert wird, ist es oft ein Anzeichen, dass man sie geben kann."

Kritik am Videoschiedsrichter wollte er jedoch nicht gelten lassen. "Ich glaube, wenn wir einen Videobeweis haben, ist es schon gerecht. Durch die Zuschauer ist die subjektive Wahrnehmung noch ein bisschen extremer", sagte Nagelsmann.