1. FSV Mainz 05: Christian Heidel kehrt zurück, Martin Schmidt wird Sportdirektor, Aus für Trainer Jan-Moritz Lichte

SID
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© Sascha Steinbach/Bongarts/Getty Images

Der FSV Mainz 05 räumt auf: Trainer Jan-Moritz Lichte wurde freigestellt, Christian Heidel kehrt zurück und bringt einen Ex-Trainer mit.

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Der Trainer ist entlassen, der Retter kommt und bringt gleich einen neuen Sportdirektor mit: Der FSV Mainz 05 macht zum Jahreswechsel Tabula rasa. Trainer Jan Moritz-Lichte wurde am Montag von Rückkehrer Christian Heidel freigestellt. Der langjährige Macher der Mainzer geht die Mission Nichtabstieg als neuer Sportvorstand im Duo mit dem früheren FSV-Coach Martin Schmidt an, der Sportchef wird.

Jan Siewert, Cheftrainer des Nachwuchsleistungszentrums, übernimmt vorerst das Training, ist aber nicht als Dauerlösung vorgesehen. Vereinsnahe Medien spekulieren mit dem früheren Mainzer Profi Bo Svensson, der momentan den österreichischen Zweitligisten FC Liefering trainiert.

Mainz 05 stellt Jan-Moritz Lichte frei

Lichte jedenfalls ist gescheitert. "Er ist ein absoluter Fußballfachmann, der sich für den Verein in einer schwierigen Situation in besonderem Maße eingesetzt hat", sagte der Vereinsvorsitzende Stefan Hofmann zum Abschied: "Wir haben vereinbart, dass wir uns mit zeitlichem Abstand zusammensetzen und besprechen, inwieweit es eine zukünftige Aufgabe für ihn geben kann."

Im ersten Spiel des kommenden Jahres muss Siewert (oder ein anderer Nachfolger Lichtes) eine Herkulesaufgabe lösen: Der Tabellenvorletzte Mainz muss am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) bei Spitzenreiter Bayern München ran.

Seit Tagen wurde am Bruchweg eifrig telefoniert und konferiert. Heidel sollte davon überzeugt werden, dass er trotz anderweitiger Pläne die Nachfolge seines am Dienstag zurückgetretenen Nachfolgers Rouven Schröder antritt - es gelang.

Mit dieser Personalie will der FSV an die guten, alten Zeiten anknüpfen. Schließlich hat Heidel die Geschicke des Vereins rund ein Vierteljahrhundert erfolgreich bestimmt. Erst der mittlerweile 57-Jährige machte aus dem Provinzklub einen etablierten Erstligisten. Sein Händchen für Trainer wie Jürgen Klopp und Thomas Tuchel brachte Mainz nach oben.

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Christian Heidel kennt Martin Schmidt gut

Seit Heidels Abgang zu Schalke 04 im Jahr 2016, wo er als Sportvorstand trotz der Vize-Meisterschaft vor zweieinhalb Jahren am Ende scheiterte, konnte beim FSV niemand aus dem Schatten des früheren Machers treten. Nun wollen sich die Rheinhessen, bei denen nicht erst seit dem Spielerstreik im September und dem Rauswurf von Trainer Achim Beierlorzer permanent Unruhe herrscht, wieder hinter ihrer einstigen Galionsfigur versammeln.

Der frühere Autoverkäufer Heidel, der eigentlich nur noch im Hintergrund an der Gesamtstrategie des Vereins arbeiten wollte, soll das Heft des Handelns beim auch wirtschaftlich schwer angeschlagenen FSV in die Hand nehmen und die Entscheidungen fällen. Das hat er mit Blick auf Schmidt rasch getan. Den Schweizer kennt Heidel gut: Schließlich war der 53-Jährige bei seinem Abschied aus Mainz noch FSV-Trainer. Lichte hat aus elf Ligaspielen nur sechs Punkte geholt, dazu kam das Pokal-Aus gegen den Zweitligisten VfL Bochum.

Nach knapp drei enttäuschenden Monaten in der Verantwortung könnte der offensichtlich überforderte Lichte, der von Schröder aus der Not heraus vom Beierlorzer-Assistenten zum Chef befördert worden war, wieder ins zweite Glied rücken.