Nach Moukoko, Musiala und Co.: Das sind die Bundesliga-Talente, über die (noch) keiner spricht

Neben Moukoko, Musiala und Co. machen weitere Talente in der Bundesliga auf sich aufmerksam.

Youssoufa Moukoko, Florian Wirtz oder Jamal Musiala - diese Jungspunde kennt mittlerweile jeder Fan der Bundesliga. Das könnte man in Zukunft auch von neun hochkarätigen Talenten behaupten, die bei ihren Klubs hoch im Kurs stehen. Ein Überblick.

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Maximilian Beier (TSG 1899 Hoffenheim)

  • Alter: 18 Jahre
  • Position: Stürmer
  • Profi-Pflichtspiele: 10 (2 Tore, 1 Assist)

Beier kam 2018 aus Cottbus in den Kraichgau und wurde ein Jahr später Torschützenkönig der B-Junioren-Bundesliga mit 18 Treffern. Nach 30 Buden in 43 Pflichtspielen für die U17 und U19 Hoffenheims ließ man ihn bereits im Vorjahr erstmals Profierfahrung schnuppern (7 Einsätze).

Bei seinem Debüt beim 0:1 in Freiburg am 21. Spieltag der Saison 2019/20 löste er mit 17 Jahren, 3 Monaten und 23 Tagen Niklas Süle als jüngsten Hoffenheimer Bundesligaspieler ab. Nebenbei kickt er derzeit auch in der zweiten Mannschaft in der viertklassigen Regionalliga Südwest.

Als Belohnung für seine gute Entwicklung erhielt Beier im Oktober seinen ersten bis 2024 datierten Profivertrag. "Maxi ist ein extrem talentierter junger Spieler, dem wir in der Zukunft sehr viel zutrauen. Er verfügt über großes Potenzial und wird von uns die notwendige Zeit erhalten, um sich in Ruhe zu entwickeln", sagte TSG-Direktor Profifußball Alexander Rosen.

In der laufenden Saison kam er bislang nur in der Europa League zum Einsatz, glänzte dort zuletzt aber mit zwei Toren und einer tollen Vorlage beim 4:1 gegen Gent. "Bislang war er mit Ball eher durchschnittlich, jetzt hat er mal richtig den Stempel aufgedrückt", sagte Trainer Sebastian Hoeneß. "Er hat sich jetzt mal gezeigt, den Arm hochgestreckt und im übertragenen Sinne gesagt: Hier bin ich!"

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Melayro Bogarde (TSG 1899 Hoffenheim)

  • Alter: 18
  • Position: Innenverteidiger
  • Profi-Pflichtspiele: 7 (1 Assist)

Ein Niederländer mit Nachnamen Bogarde? Da müsste es bei den Älteren unter uns klingeln. Winston Bogarde, dessen Neffe Hoffenheims Melayro ist, war einst ein veritabler Profi und gewann 1995 mit Ajax Amsterdam Champions League sowie Weltpokal. Anders als Winston wurde Melayro jedoch bei Feyenoord Rotterdam ausgebildet.

Im Sommer 2018 verließ der Innenverteidiger nach neun Jahren bei Feyenoord seine Heimatstadt Rotterdam und schloss sich im Alter von 16 Jahren der Nachwuchsakademie der TSG an, wo er einen Vertrag bis Juni 2021 unterschrieb. Schon damals interessierten sich auch Vereine aus der Premier League für Bogarde.

Ein Jahr nach seinem Wechsel feierte er seinen ersten größeren Titel. Mit der U17 der Niederlande wurde er Europameister, dabei absolvierte er alle Spiele. Auch in Hoffenheim lief es schnell gut für ihn. Nach einer Halbserie bei der U17 wurde er zur Rückrunde in den Kader der A-Junioren berufen.

Dort mauserte sich der 1,84 Meter große Bogarde zur Stammkraft und zog mit der TSG in die Endrundenspiele der UEFA Youth League ein, wo man im Halbfinale am späteren Sieger FC Porto scheiterte.

Ende Mai 2020, am 29. Spieltag der Vorsaison, folgte schließlich nach zuvor vier Kadernominierungen sein Profidebüt - gegen Mainz stand er als rechter Verteidiger direkt in der Startelf. Eine Woche später kamen fünf weitere Spielminuten gegen Schalke hinzu.

Nachdem bereits im Sommer über ein Interesse von Borussia Dortmund, RB Leipzig und Ajax spekuliert wurde, kamen erst vor rund drei Wochen erneute Gerüchte bezüglich eines ablösefreien Abgangs nach Saisonende auf. Angeblich seien der FC Barcelona und der AC Milan an Bogarde interessiert. Der Niederländer wurde von Trainer Hoeneß bislang in zwei Pflichtspielen der laufenden Spielzeit eingesetzt.

Bogarde sammelte bereits erste Bundesliga-Erfahrung bei der TSG.
© imago images / Just Pictures
Bogarde sammelte bereits erste Bundesliga-Erfahrung bei der TSG.

Nick Woltemade (SV Werder Bremen)

  • Alter: 18 Jahre
  • Position: Stürmer
  • Profi-Pflichtspiele: 13 (1 Assist)

Der gebürtige Bremer kickte zunächst beim Stadtteilverein TS Woltmershausen und spielte damals auch Handball. Vor zehn Jahren ging er dann aber doch zur E-Jugend des SVW und spielte dort in den diversen Jugendteams beständig eine gute Rolle.

Nach 38 Buden in 53 Pflichtspielen für die U17 und U19 nahm ihn Coach Florian Kohfeldt Ende Oktober 2019 erstmals in den Spieltagskader der Profis auf. Nachdem er im vergangenen Wintertrainingslager auf Mallorca mittun durfte, dauerte es schließlich bis zum 20. Spieltag der Vorsaison, ehe Woltemade sein Profidebüt gab - ohne zuvor ein einziges Mal für die U23 aufgelaufen zu sein.

In Augsburg stellte Kohfeldt den 1,98 Meter großen Stürmer gar direkt in die Startelf, der Angreifer löste daher mit 17 Jahren und 352 Tagen Thomas Schaaf als jüngsten Werder-Spieler ab, der sein Debüt 1979 gab und damals einen Tag älter als Woltemade war. In der laufenden Saison wurde er an elf Spieltagen viermal eingewechselt und stand einmal in der Startelf.

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Woltemades Zukunft ist allerdings ungewiss, auch wenn es wohl sein Hauptanliegen ist, bei seinem Ausbildungsklub zu bleiben. Bislang ist er noch kein Profi, sein Vertrag als Nachwuchsspieler läuft im Sommer aus. "Nach wie vor gilt, dass wir sehr, sehr großes Interesse daran haben, den Vertrag mit Nick zu verlängern. In welche Richtung es am Ende geht, kann ich aber nicht einschätzen. Das wäre spekulativ", sagte Sportchef Frank Baumann.

Die Gespräche laufen und werden in den kommenden Tagen weiter intensiviert. Die Bild schrieb schon vom Interesse gleich mehrerer Klubs aus Spanien und England. "Es ist schon so, dass es für ihn einen Markt gibt", sagte Baumann: "Wir sind im Austausch mit Nick und seinem Beraterteam und versuchen, eine Lösung zu finden."