DAZN-Experte Sandro Wagner: "BVB hat Waffen, mit denen er Bayern wehtun kann"

Von Alexander Schlüter, Jan Platte
Sandro Wagner ist ab sofort als Experte für DAZN in der Bundesliga und Champions League im Einsatz.
© DAZN

Sandro Wagner wird beim Supercup (20.30 Uhr, live auf DAZN) zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund erstmals als DAZN-Experte im Einsatz sein. Im Vorfeld erklärt der frühere Nationalspieler, wie der BVB dem Rekordmeister gefährlich werden kann.

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Außerdem spricht der ehemalige deutsche Nationalspieler im Interview mit DAZN und SPOX über die aktuellen Probleme beider Teams und mögliche Schwachpunkte, seine Diskussionen mit dem jungen Trainer Julian Nagelsmann in Hoffenheim und warum er für sein Auftreten "auf die Fresse" bekam.

Sandro Wagner über ...

... seine neue Rolle als DAZN-Experte:

"Ich freue mich darauf, vor Publikum Spiele analysieren zu können - was ich bisher eher für mich selbst getan habe. Zu Hause hört mir nämlich keiner zu. Jeder weiß um meine Affinität zu dem einen oder anderen Verein, aber mir ist extrem wichtig, dass ich objektiv bleibe. Ich möchte spieltaktisch und spieltechnisch analysieren, aber auch die Haltung und Einstellung von Spielern und Trainer mit einfließen lassen."

... sein Auftreten in der Öffentlichkeit:

"Ich gebe meine Meinung so wieder, wie ich etwas sehe. Ob es dann dem einen oder anderen oder der großen Mehrheit gefällt - das war für mich noch nie entscheidend. Natürlich musste ich auch mal Lehrgeld zahlen, natürlich hat es von der Öffentlichkeit auch mal für die eine oder andere Aussage auf die Fresse gegeben. Aber grundsätzlich finde ich wichtig, dass man am Ende des Tages in den Spiegel schauen kann und auch für seine Meinung geradesteht. Ich weiß jedoch genau so, dass das heutzutage nicht ganz einfach ist, in der Medienwelt als Fußballer oder Person des öffentlichen Lebens immer so zu agieren."

... Interviews mit Worthülsen und Phrasen:

"Grundsätzlich finde ich es nicht gut, das ist nicht mein Weg. Ich habe den Presseabteilungen immer gesagt: 'Schön und gut, ihr habt hier 20 Leute, aber ich mache mein Ding allein.' Ich brauche keinen, der mir die Hälfte rausstreicht. Ich mache mir vorher Gedanken, was ich sagen möchte, und gebe das dann so wieder. Das ist mein Weg, aber den anderen verstehe ich auch zu 100 Prozent: Dass Spieler oder öffentliche Personen sehr genau aufpassen, was sie sagen, weil sie nicht zu viel Gegenwind bekommen möchten. Es ist heutzutage ein zweischneidiges Schwert. Wir wünschen uns Leute, die ihre Meinung sagen, aber auf der anderen Seite wird draufgehauen, wenn man mal was sagt, was einem nicht passt. Dann verstehe ich, dass sich der eine oder andere zurückzieht. Das muss man akzeptieren."

Sandro Wagner: Meine Art war für Julian Nagelsmann "eine gute Schule"

... Julian Nagelsmann, mit dem er bei der TSG Hoffenheim zusammenarbeitete:

"Ich hatte ein super Verhältnis zu Julian. Mir war immer wichtig, dass man es ansprechen kann, wenn ich anderer Meinung als der Trainer oder ein Mitspieler bin. Ich finde es nicht schlimm, wenn ein Angestellter seinem Chef mal sagt: 'Hör mal zu, ich sehe das anders.' Ich wünsche mir auch später als Trainer, dass ich mündige Spieler habe. Das ist für den Trainer ein ganz großer Mehrwert. Julian ist ein intelligenter Mensch und hat das auch so gesehen, dass er gleich am Anfang seiner Karriere eine gewisse Herausforderung bekommt. Ich glaube, in Leipzig hat er nicht so viele, die ihm mal ein Widerwort geben. Ich habe ihn damit von Tag eins an gefordert und auch etwas gekitzelt. Ich denke, es war für ihn eine gute Schule. Wären wir alle gleich, gäbe es keinen Erfolg."

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