Im Prozess um den Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund hat die Verteidigung des Angeklagten Sergej W. eine Haftstrafe von deutlich unter zehn Jahren beantragt. Der Attentäter entschuldigte sich zudem in seinem letzten Wort für die Tat.
"Ich möchte mich bei allen entschuldigen!", sagte der Angeklagte am Ende der Verhandlung.
Verteidiger Carl Heydenreich hielt in seinem Schlussplädoyer eine Verurteilung wegen versuchten Mordes für ausgeschlossen, Sergej W. habe sich nur wegen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion schuldig gemacht. Das bestätigte das Landgericht Dortmund am Donnerstagmittag auf SID-Anfrage.
Sergej W. hatte während des fast elfmonatigen Prozesses vor Gericht jegliche Tötungsabsicht bestritten. Seiner Darstellung zufolge sei lediglich die Manipulation des Kurses der BVB-Aktie zum eigenen Vorteil das Ziel gewesen.
England, Chile, Luxemburg: Wo frühere BVB-Profis jetzt ihr Glück versuchen
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Dass Pierre-Emerick Aubameyang inzwischen beim FC Arsenal kickt, dürfte nicht nur den BVB-Fans bekannt sein. Doch wo treiben sich Lucas Barrios, Ciro Immobile und Co. herum? SPOX gibt einen Überblick über Ex-BVB-Profis, die jetzt im Ausland aktiv sind.
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Mikel Merino: Merino kam 2016 als Toptalent aus Spanien zur Borussia. Dort jedoch setzte er sich nie so richtig durch. Nach einer Leihe verpflichtete ihn Newcastle letztlich im Sommer 2018 fix und verkaufte ihn direkt weiter zu Real Sociedad.
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Felix Passlack: Passlack durchlief alle Jugendabteilungen des BVB seit der U16 und nach einer Leihe in Hoffenheim ging es schließlich zur nächsten Leihe zu Norwich City. Im Sommer 2019 soll's zur Borussia zurückgehen.
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Erik Durm: Der Außenverteidiger kam 2012 aus Mainz zur Borussia und spielte dort bis 2013 in der zweiten Mannschaft. Das Mitglied des 2014er-Weltmeisterkaders wurde schließlich 2018 ablösefrei zu Huddersfield Town transferiert.
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Andriy Yarmolenko: Als Sturmhoffnung aus Kiew gekommen, setzte sich der Ukrainer nie so richtig durch. Folglich ging es 2018 zu West Ham United auf die Insel.
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Pierre-Emerick Aubameyang: Der Gabuner spielte furios auf seit seiner Ankunft aus St. Etienne 2013. Nach zahlreichen Eskapaden zog er im Januar 2018 für 64 Millionen Euro zum FC Arsenal weiter.
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Sokratis: Das gleiche Ziel wie Aubameyang hatte wenige Monate später auch der Grieche, der im Sommer 2018 für 16 Millionen Euro zu den Gunners ging. IV-Kante Sokratis war 2013 aus Bremen in den Pott gewechselt.
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Henrikh Mkhitaryan: 2013 holte Dortmund den Armenier von Shakhtar Donezk. Als Leistungsträger ging er dann 2016 zu Manchester United, wo es nur bedingt für ihn lief. Mittlerweile ist auch er ein Gunner.
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Ilkay Gündogan: 2011 holte die Borussia Gündogan aus Nürnberg. In Dortmund entwickelte sich der Mittelfeldspieler dann zum Star, der 2016 dem Ruf von Pep Guardiola folgte und zu Manchester City wechselte.
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Ciro Immobile: Immobile kam als Toptorjäger der Serie A aus Torino 2015 zum BVB und kam dort nie so wirklich zurecht. Nach einer Leihe verpflichtete ihn dann Sevilla fest im Januar 2016. Mittlerweile knipst er für Lazio Rom. Fließband.
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Mitchell Langerak: 2010 kam Langerak von Melbourne Victory zum BVB, war dort aber stets Backup hinter Roman Weidenfeller. 2015 ging es dann zum VfB Stuttgart, von dort 2017 zu UD Levante. Nun spielt der Aussie bei Nagoya Grampus in Japan.
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Adnan Januzaj: 2015 lieh der BVB Januzaj von Manchester United aus. Doch schon Anfang 2016 ging es zurück ins Theater der Träume. Dort aber setzte sich der Belgier letztlich nicht durch. Seit Juli 2017 spielt er daher für Real Sociedad in San Sebastian.
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Ousmane Dembele: Aubameyang stänkerte sich zum Wechsel, doch Dembele setzte noch einen drauf: Der Franzose streikte sich 2017 zum 115-Millionen-Euro-Transfer zum FC Barcelona. Zum BVB war er erst 2016 aus Rennes gekommen.
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Emre Mor: Mor kam 2016 als Megatalent von Nordsjaelland, doch beim BVB überzeugte er nicht. 2017 wechselte er dann zu Celta Vigo.
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Marc Bartra: Bartra kam 2016 überraschend vom FC Barcelona nach Dortmund. Doch nach seiner beim Bombenanschlag auf den BVB-Bus erlittenen Verletzung und dem Schock, der damit einherging, wollte er zurück nach Spanien. Nun spielt er für Real Betis.
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Michy Batshuayi: Dortmund lieh den Belgier Anfang 2018 von Chelsea aus. Ein Kauf kam jedoch nicht zustande, sodass Batshuayi nun für Valencia spielt - ebenfalls auf Leihbasis. Dort flog der Stürmer zuletzt allerdings aus dem Kader.
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Adrian Ramos: Ramos kam 2014 aus Berlin zum BVB, richtig eingeschlagen hat er jedoch nie. Es folgte eine Leihe nach Granada und dann ein Verkauf zu Chongqing Dangdai Lifan in die Chinese Super League. Mittlerweile ist er aber wieder in Granada.
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Neven Subotic: Der sympathische Abwehrspieler kam 2008 mit Jürgen Klopp aus Mainz zum BVB. Als seine Zeit sich dort dem Ende näherte, lieh man ihn 2017 ein halbes Jahr nach Köln aus. Seit Januar 2018 spielt er für AS St. Etienne.
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Koray Günter: Seit 2008 durchlief Günter die Jugendabteilungen der Borussia, 2014 ging es dann zu Galatasaray. Seit 2018 spielt er für den FC Genua in der Serie A.
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Andre Schürrle: Mann, Mann, Mann, der Schürrle! Dortmund holte den 2014er WM-Helden 2016 von Wolfsburg. Er setzte sich nicht durch und wurde schließlich 2018 für zwei Jahre nach Fulham ausgeliehen.
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Lucas Barrios: Bevor Robert Lewandowski so richtig loslegte, war Barrios der Topstürmer des BVB. 2012 jedoch bot ihm Guangzhou Evergrande ein Wahnsinnsgehalt und er zog von dannen. Inzwischen tritt der Paraguayer bei Colo Colo in Chile gegen den Ball.
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Marc-Andre Kruska (r.): Auch Kruska war ein Eigengewächs des BVB. Bis 2009, dann ging es nach Brügge. Er kehrte dann für einige Stationen nach Deutschland zurück, landete aber im Sommer 2018 bei F91 Düdelingen in Luxemburg - und spielt Europa League!
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Damien Le Tallec: Der Franzose kam 2009 zum BVB und ging 2012 nach Nantes. Nach einer längeren Tour durch den Ostblock mit Höhepunkt Roter Stern Belgrad spielt er seit 2018 für Montpellier.
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Nelson Valdez: Valdez kam 2006 aus Bremen und blieb bis 2010 bei der Borussia. Unzähliche Stationen später ist er nun wieder in der paraguayischen Heimat und spielt für Cerro Porteno.
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Chris Löwe: Löwe kam 2011 aus Chemnitz und ging 2013 nach Kaiserslautern. Seit 2016 spielt er nun für David Wagner bei Huddersfield Town.
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Moritz Leitner: Leitner kam 2011 von 1860 München nach Dortmund. Es folgten Leihgeschäfte nach Augsburg und Stuttgart, bis dann 2016 Schluss war: Leitner ging zu Lazio. Mittlerweile spielt auch er für Norwich City.
BVB-Anschlag: Urteil wird am 27. November erwartet Am Montag hatte die Anklage vor dem Dortmunder Landgericht lebenslange Haft wegen versuchten Mordes für den Angeklagten Sergej W. beantragt. Die Anwälte des BVB und des bei der Tat verletzten Polizisten hatten sich dem Antrag der Staatsanwaltschaft angeschlossen. Das Urteil wird für den 27. November (Dienstag) ab 14 Uhr erwartet.
Der Angeklagte W. hatte am 11. April 2017 neben dem fahrenden BVB-Bus auf dem Weg zum Champions-League-Heimspiel gegen AS Monaco kurz nach der Abfahrt aus dem Mannschaftsquartier drei selbst gebaute Sprengsätze.
Der damalige BVB-Spieler Marc Bartra erlitt bei dem Anschlag einen Armbruch sowie Fremdkörpereinsprengungen, ein begleitender Polizist ein Knalltrauma. Der Beamte ist inzwischen dienstunfähig. Mehrere Dortmunder Spieler benötigten bei der Bewältigung des Ereignisses psychologische Hilfe.