50+1-Regel: Martin Kinds Antrag von der DFL abgelehnt - Hannover 96 will klagen

Von SPOX
Martin Kind kämpft seit Jahren für die Abschaffung der 50+1-Regel im deutschen Fußball.
© getty

Die DFL hat den Antrag von Hannovers Klubpräsident Martin Kind auf eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel einstimmig abgelehnt. Ein Ende im Streit um die Klub-Übernahme von Kind ist allerdings dennoch nicht in Sicht.

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Das Präsidium der Deutschen Fußball Liga begründete am Mittwoch in einer Stellungnahme ihre Entscheidung damit, dass das Kriterium der "erheblichen Förderung" binnen der vergangenen 20 Jahre von Kind nicht erfüllt gewesen sei.

"Das Präsidium hat sich die Entscheidung alles andere als leicht gemacht. Mit Blick auf den Gleichbehandlungsgrundsatz hat das Präsidium als zuständiges Gremium konsequent die Satzung angewendet", erklärte DFL-Präsident Reinhard Rauball.

50+1-Regel: Hannover 96 kündigt Klage an

In einer Stellungnahme kündigte der Verein Hannover 96 die Einleitung "aller notwendigen und rechtlichen Schritte" an. Die Entscheidung sei unverständlich und offensichtlich rechtsirrig, "wir bedauern, dass es zu der Ablehnung gekommen ist".

Nach der Ablehnung besteht für die Niedersachsen die Möglichkeit zur Anrufung des Ständigen Schiedsgerichts der Lizenzligen, wahrscheinlicher scheint aber der direkte Gang vor ein ordentliches Gericht.

Hannovers Präsident Kind kämpft seit langem für die Abschaffung der 50+1-Regel, die verhindert, dass sich Investoren die Stimmenmehrheit bei einem Verein sichern und als Alleinherrscher schalten und walten können.

Hannover 96 unter Martin Kind: Zerwürfnis mit den Fans

Seit 2011 ist in den Statuten der DFL allerdings festgehalten, dass die Regel dann entfällt, wenn ein Unternehmen oder eine Privatperson den Verein mehr als 20 Jahre ununterbrochen und erheblich gefördert habe. Kind feierte 2017 sein 20-jähriges Jubiläum als 96-Präsident und sieht sich daher gegenüber der DFL im Recht.

Doch sein Antrag auf Ausnahmegenehmigung sorgte bereits in der vergangenen Saison für reichlich Misstöne beim niedersächsischen Klub und seinen Anhängern, die regelmäßig ihre Wut über die geplante Übernahme mit Stimmungsboykotten oder "Kind muss weg"-Sprechchören Ausdruck verliehen.

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