Christian Pulisics Vater Mark hat die zuletzt aufgekommenen Gerüchte über einen Wechsel seines Sohnes von Borussia Dortmund in die englische Premier League zu Tottenham Hotspur, Liverpool oder Manchester United als "Schwachsinn" bezeichnet.
"Er wird jede Woche mit einem anderen Klub in Verbindung gebracht. Jetzt ist es Tottenham, letzte Woche war es Liverpool, davor Manchester United - es ist Schwachsinn", sagte der Vater des BVB-Angreifers gegenüber Sky Sport .
Bei der Planung der Zukunft seines Sohnes sei der BVB der erste Ansprechpartner, sagte Mark Pulisic: "Wir werden uns mit Dortmund zusammensetzen. Wir möchten hören, welche Pläne der BVB mit Christian hat. Stand jetzt spielt er für Dortmund und es ist unser Plan, dass er auch nächste Saison dort spielt."
Borussia Dortmund in der Bundesligasaison 2017/2018: Das Jahreszeugnis für die BVB-Spieler
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Der BVB quälte sich mit Müh und Not in die Champions League, flog dort hochkant hinaus und blamierte sich in der Europa League - Dortmunds Saison verlief alles andere als berauschend. SPOX hat ein Jahreszeugnis für die BVB-Spieler erstellt.
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TORHÜTER - Roman Bürki: Beging vier von elf individuellen BVB-Fehlern. Erwischte zwischenzeitlich eine Krise, bekam eine Vertragsverlängerung, legte sich mit dem Publikum an und hielt mehrere Male sehr gut. Muss sich aber gehörig steigern. Note: 4
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Roman Weidenfeller: Kam zu zwei Einsätzen - beim 4:4 gegen S04 und für die letzten Sekunden am letzten Spieltag. Sein Abschied gehört zu den wenigen positiven Bildern, die von dieser BVB-Saison in Erinnerung bleiben werden. Keine Bewertung.
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ABWEHR - Sokratis: Spielte seine schwächste und wohl auch letzte Saison im BVB-Dress. Ging nie als Führungsspieler voran, hatte gerade unter dem Bosz-Ansatz stark zu kämpfen. Zwischenzeitlich allenfalls solide, aber mit untypisch vielen Patzern. Note: 4,5
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Ömer Toprak: Zum Sündenbock unter Bosz auserkoren, dann bei Stöger gesetzter Stammspieler und um ein Vielfaches besser. Trotzdem bei beiden Trainern alles andere als fehlerfrei. Wenig Licht, viel Schatten in seiner ersten BVB-Saison. Note: 4,5
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Manuel Akanji: Kam erst im Winter und dann noch auf elf Pflichtspiele, kürzlich sogar erstmals als Linksverteidiger. Ihm gehört die Zukunft, die Ansätze waren bereits vielversprechend. Wird im neuen Jahr ein wichtiger Baustein. Note: 3
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Marc Bartra: Unter Bosz Stammspieler, allerdings fehlte ihm die Konstanz. Als Stöger kam, war Bartra komplett außen vor und flüchtete nach Sevilla. Ein Wechsel, der wohl unumgänglich war. Note: 4
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Neven Subotic: Musste unter Bosz als Notnagel herhalten, nachdem schon alles den Bach hinunter ging. Löste diese Aufgaben ordentlich, unter Stöger dann außen vor. Wechselte im Winter nach Frankreich. Keine Bewertung.
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Dan-Axel Zagadou: Kam in der BL nur unter Bosz zum Einsatz und half als Linksverteidiger aus. Zeigte dort, dass er ein Innenverteidiger ist. Gute Anlagen und stark im Zweikampf, aber nicht sehr schnell. Könnte in Zukunft noch wichtig werden. Note: 4.
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Marcel Schmelzer: Hatte zu Saisonbeginn mit zwei Verletzungen Pech. Fand danach nie in den Rhythmus, die Konstanz ging ihm ab. Die Degradierung unter Stöger rundete seine schwache Saison ab. Note: 5.
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Jeremy Toljan: Stieß spät zum BVB und durfte sich unter beiden Trainern zeigen, überzeugte dabei aber kaum. Schoss ein wichtiges Tor gegen Freiburg, ansonsten besonders defensiv sehr anfällig. Ist ein möglicher Wechselkandidat. Note: 4,5.
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Lukasz Piszczek: Als er verletzt fehlte, ging es mit dem Bosz-BVB rapide bergab. Nach seiner Rückkehr unter Stöger solide, aber weit von seiner Bestform entfernt. Note: 3,5.
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Raphael Guerreiro: Kam verletzungsbedingt nur auf 15 Pflichtspiele. Konnte die positiven Ansätze der letzten Saison nicht bestätigen und wirkte bisweilen gar lustlos. Ihm fehlte jedoch auch jeder Rhythmus. Note: 4,5.
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Julian Weigl: Fremdelte unter Bosz stark mit seiner offensiveren Rolle und saß häufig nur auf der Bank. Unter Stöger dann besser, aber längst nicht mehr der Faktor, der er unter Tuchel war. Note: 4,5.
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Mahmoud Dahoud: Kam häufig nur als Einwechselspieler zum Einsatz, einige Male zeigte er dann ordentliche Leistungen. Zwischenzeitlich auch in der Startelf und einer der besseren Dortmunder. Lief jedoch auch häufig nur mit. Note: 4.
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Nuri Sahin: Unter Bosz Stammspieler und mit guten Leistungen, danach meist außen vor und in den wenigen Einsätzen nicht überzeugend. Konnte auch als Anführer auf dem Platz keine entscheidenden Impulse geben. Zukunft ungewiss. Note: 4,5.
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Gonzalo Castro: Bei Bosz noch regelmäßig in der Anfangsformation, fand aber nie wirklich zu seiner Top-Form und beging gerade unter Stöger leichte Fehler. Nach dem 0:6 in München ohne jede weitere Spielminute. Note: 5.
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Mario Götze: Stark unter Bosz und auch in der Krise noch einer der besseren Dortmunder. Die Rückrunde verlief dann holprig, den Unterschied konnte er nur selten machen. Muss um die WM-Teilnahme zittern. Note: 3,5.
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Shinji Kagawa: Unter Bosz mit wechselhaften Leistungen. Erst unter Stöger wieder stark in Form, danach mit Knöchelverletzung lange raus. Kam nur auf 27 Pflichtspiele. Note: 4.
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Sergio Gomez: Kam im Winter aus Barcelona und half auch in der A-Jugend aus. In der Bundesliga gab ihm Stöger zwei Kurzeinsätze. Deutete dort sein Potential an und sollte bald eine größere Rolle spielen. Keine Bewertung.
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Christian Pulisic: Bärenstark in der ersten Saisonphase unter Bosz, wirkte anschließend überspielt und fand dann nie mehr richtig zu seiner Form. Gehörte dank seines Einsatzes und guter Dribblings dennoch zu den besseren Spielern. Note: 3,5.
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Jadon Sancho: Bosz ließ ihn zweimal kurz ran, doch erst unter Stöger bekam er regelmäßige Spielzeit - und nutzte sie teils eindrucksvoll. Stark im Eins-gegen-eins, hohes Tempo und torgefährlich. Wird kommende Saison wichtiger Bestandteil werden. Note: 2.
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Maximilian Philipp: Für einen Neuzugang in einer schwierigen Saison mit starken Statistiken (20 BL-Spiele, 9 Tore). Super zum Saisonauftakt, dann lange verletzt raus. Nach seinem Comeback gleich wieder torgefährlich. Note: 2.
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Andre Schürrle: Auch in seinem zweiten BVB-Jahr eine Enttäuschung. Erzielte lediglich drei Pflichtspieltreffer. Fand zwischenzeitlich zu besserer Form, blieb aber häufig sehr ineffektiv oder tauchte ganz ab. Note: 4,5.
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Andrey Yarmolenko: Startete nach seinem Wechsel beeindruckend und war auch in der Bosz-Krise nicht der Schlechteste. Defensiv jedoch ohne Bindung, offensiv dann immer harmloser. Anschließend lange verletzt. Note: 3,5.
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Marco Reus: Feierte erst am 22. Spieltag sein Comeback nach Kreuzbandanriss. Seitdem mit sieben (wichtigen) Toren in elf Bundesligaspielen. Ohne ihn hätte der BVB die Champions League wohl verpasst. Note: 2.
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Alexander Isak: Die nächste Saison zum Vergessen für den Schweden. Viermal in der Bundesliga eingewechselt, dazu ein Startelfeinsatz. Als sich Batshuayi verletzte, vertraute ihm Stöger nicht. Dürfte den BVB bald verlassen. Note: 4.
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Pierre-Emerick Aubameyang: Anfangs richtig stark unter Bosz und Dortmunds Torgarant, gegen Ende der Hinrunde allerdings mit schwachen Leistungen. Streikte sich dann im Winter nach England. Note: 2,5.
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Michy Batshuayi: Kam im Winter per Leihe als Aubameyang-Ersatz und netzte sofort. Schoss in der Europa League gegen Bergamo zwei wichtige Tore. Sein taktisches Geschick ist jedoch ausbaufähig. Vorzeitiges Saisonende nach Verletzung. Note: 2.
Pulisic: Abgang vom BVB eine Option - aber "nichts Konkretes" Nichtsdestotrotz sei auch ein Wechsel eine Option: "Sein Berater arbeitet gerade und schaut sich um, in enger Abstimmung mit uns. Wir überlegen, was der beste nächste Entwicklungsschritt für ihn ist." Derzeit gebe es jedenfalls "nichts Konkretes" über die Zukunft seines Sohnes zu vermelden.
Im "verrückten Fußball" könne man nicht vorhersehen, wie sich die Karriere eines jungen Spielers entwickeln werde, sagte der Vater des 19-Jährigen: "Es gibt keine magische Formel. Ist es richtig, in Dortmund zu bleiben? Ist es richtig, zu wechseln? Wer weiß."
Pulisic: Wenige Spieler bleiben ihre gesamte Laufbahn bei einem Klub Dass sein Sohn über dessen komplette Karriere beim BVB bleiben werde, bezweifelte Mark Pulisic: "Heutzutage gibt es nur sehr wenige Spieler, die ihre gesamte Laufbahn bei einem Klub bleiben. Die Wahrscheinlichkeit, dass er zu anderen Klubs und in andere Ligen wechseln wird, ist sehr hoch."
Vor allem habe sein Sohn "immer danach gestrebt", eines Tages in der englischen Premier League zu spielen.
Mark Pulisic kam 2015 mit seinem damals 16 Jahre alten Sohn aus den USA nach Dortmund, wo er als Trainer im Nachwuchsbereich arbeitete. Anfang 2017 zog er wieder in die USA, wo er mittlerweile als Assistenztrainer bei den Pittsburgh Riverhounds tätig ist.
Christian Pulisic: Statistiken beim BVB Wettbewerb Spiele Tore Bundesliga 70 9 Champions League 15 1 Europa League 6 0 DFB-Pokal 5 1 Supercup 1 1