"Es könnte perspektivisch vielleicht eine vermittelnde Lösung sein, zwei Spiele sonntags um 18.00 Uhr anzupfeifen. Laufende TV-Verträge in diese Richtung anzupassen, ist aber rechtlich schwierig", sagte Grindel der Bild am Sonntag.
Dass Eintracht Frankfurt zuletzt eine sehr liberale Strategie im Umgang mit den Protesten wählte und vor der Partie gegen RB Leipzig (2:1) sogar Demonstrationen am Spielfeldrand ermöglichte, beurteilt der 56-Jährige kritisch. "Ich finde es richtig, wenn man sich im Vorfeld um Deeskalation bemüht", sagte Grindel: "Aber ich halte es schon für sehr risikoreich, dass man, während die Spieler auf dem Platz sind, eine große Anzahl Fans in den Innenraum lässt. Ich bin froh, dass dort nichts passiert ist."
Reagieren wird der Verband derweil auf die Fan-Kritik bezüglich der zunehmenden Kommerzialisierung des Rahmenprogramms beim DFB-Pokal-Finale in Berlin. So werde es künftig weder einen Show-Act in der Halbzeit wie zuletzt Helene Fischer geben noch eine prominente "Pokal-Lady", die vor dem Spiel die Trophäe auf den Rasen trägt, erläuterte Grindel: "Wir haben aufgenommen, was an Kritik an den Abläufen des letzten Finals geäußert worden ist. Wir werden ausschließlich den Fußball in den Mittelpunkt des Pokal-Finals stellen."
Darüber hinaus setzt Grindel im Umgang mit den Fußball-Fans auf eine Fortsetzung des Dialogs. "Ich glaube, wir konnten durch die Gespräche gegenseitige Vorurteile abbauen. Die Fan-Vertreter haben gemerkt, dass wir großes Interesse an einem emotionalen Stadionerlebnis haben", sagte Grindel und kündigte weitere Maßnahmen ähnlich der Aussetzung der Kollektivstrafen an, mit denen auf die Bedürfnisse und Anliegen der Anhänger reagiert werden soll.