"Abstiegskampf nervt gewaltig"

Von Adrian Franke
Huub Stevens gab in Freiburg sein Comeback auf der Trainerbank
© getty

Wie schon im Vorjahr soll Huub Stevens den VfB Stuttgart vor dem Abstieg retten. Der Niederländer, dessen Einstand mit dem 4:1 über Freiburg blendend gelang, will den Tabellenkeller schnellstmöglich verlassen, betont aber dennoch die schönen Seiten seines Berufs. Mit Borussia Dortmund rechnet er nicht mehr lange im Abstiegskampf, zu viel Macht will er beim VfB derweil nicht haben.

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"Natürlich nervt es gewaltig, wenn du da unten stehst. Und wenn du Momente der Enttäuschung hast. Aber trotzdem musst du diesen Job genießen", so Stevens in der "Bild". Immerhin müsse den Spielern klar sein: "Das, was wir hier machen, ist das Allerallerschönste, was wir tun können. Ich selbst kann leider nicht mehr spielen, aber ich bin jeden Tag an der frischen Luft, kann mit jungen Leuten arbeiten, das hält einen selbst auch jung."

Deshalb habe er der Mannschaft gesagt: "Genießt jeden Tag. Denn es kommt eine Zeit, in der du das nicht mehr hast." Mit dem Sieg über Freiburg hat sich der VfB zumindest auf den Relegationsplatz geschoben, dass aber Schlusslicht Dortmund noch lange im Tabellenkeller stehen wird, glaubt Stevens nicht. "Aber klar müssen sie aufpassen: Spiele wie in Frankfurt zeigen, dass es gerade richtig gegen dich läuft", mahnte er dennoch.

Derartige Ausrutscher dürfen, so Stevens weiter, "nicht zu oft passieren, denn dann wird es schwer da unten raus zu kommen - denn sie sind es nicht gewohnt, gegen den Abstieg zu spielen, sie sind gewohnt, frei nach vorne zu spielen. Und plötzlich bist du in einer anderen Drucksituation, fallen die Kleinigkeiten gegen dich aus. Aber sie haben so viel Qualität, noch mehr, wenn einige Spieler nach ihren Verletzungen zurückkommen."

Stevens: "Verunsicherung nicht so groß"

Ohnehin richtet sich der Fokus des 61-Jährigen jetzt nur auf Stuttgart: "Als ich letzte Saison kam, war da vor allem große Unsicherheit. Jetzt ist zwar auch eine gewisse Verunsicherung da, aber die ist nicht so groß. Ich hoffe, dass die Jungs aus der zweiten Halbzeit in Freiburg gelernt haben, dass sie mehr Selbstvertrauen haben können."

Die Qualität in der Mannschaft sei in jedem Fall vorhanden, um den Tabellenkeller zu verlassen, wenngleich Stevens Transfers im Winter nicht ausschließen wollte: "Du machst dir tagtäglich Gedanken, führst Gespräche. Das ist ja auch normal. Aber, wenn du diesen Kader zusammenhalten kannst, dann denke ich, dass das reicht, um in der Bundesliga zu bleiben."

Allerdings ist, was Transfers angeht, nach dem Abschied von Fredi Bobic ein Vakuum zu füllen - welches Stevens nicht auf sich laden will: "Ich habe gehört, dass Armin Veh einige Manager-Aufgaben mit übernommen hat, für mich ist das nicht vorgesehen. Ich bin ein Trainer, der immer gesagt hat, dass der Verein bei Transfers entscheiden muss. Der Trainer kann mit Ideen kommen, aber am Ende muss der Verein entscheiden."

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