Dutt: Mannschaft braucht Zeit

Von Adrian Bohrdt
Robin Dutt ist mit Werder Bremen in der ersten Runde des DFB-Pokals gescheitert
© getty

Nach dem erneuten Erstrunden-Aus im DFB-Pokal für Werder Bremen hat der neue Trainer Robin Dutt Geduld gefordert. Den aktuellen Kader hält er für vielversprechend, das Ausscheiden im Pokal will er nicht überbewerten. Außerdem sprach er über sein Verhältnis zu Marko Arnautovic.

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Man dürfe nicht vergessen, so Dutt in der "Kreiszeitung" angesichts der 1:3-Niederlage beim FC Saarbrücken am Wochenende, dass gleich vier Bundesligisten in der ersten Runde ausgeschieden seien: "Jeder Bundesligist muss sich vorwerfen lassen, wie er ausgeschieden ist. Die unterklassige Mannschaft hat ihre Kontertaktik durchgebracht. Bei Werder kommt hinzu, dass es das dritte Jahr in Folge so war."

Natürlich sei das Ausscheiden für Werder ein Rückschlag. "Es erschwert die Situation, weil die Mannschaft immer noch auf ihren ersten Sieg seit Februar wartet. Aber es bringt mich nicht von meinem grundsätzlichen Plan ab. Und der Plan braucht seine Zeit", betonte der 48-Jährige.

Mindestens ein Jahr, so Dutt weiter, brauche der Aufbaue einer Mannschaft: "Vielleicht wäre es einigen in Bremen lieber, man würde kurz fünf, sechs Spieler kaufen und damit den Prozess beschleunigen. Aber wäre das wirklich Werder? Nein - und es wäre schon gar nicht das Werder von heute."

"Finde, dass wir Qualität im Kader haben"

Dabei sieht der ehemalige Trainer von Bayer Leverkusen und dem SC Freiburg auch in seinem aktuellen Team Potential: "Ich finde, dass wir eine Qualität in dem Kader haben. Ich kann Ihnen aber nicht sagen, wer von diesen Spielern in drei, vier Jahren, wenn wir uns eine erfolgreichere Mannschaft in anderen Sphären vorstellen, noch dabei ist. Dieser Kader gibt vieles her, um die nächsten Schritte zu machen."

Letztlich sei die Aufgabe eines Trainers allerdings Entwicklungsarbeit, weshalb Dutt betonte: "Ich muss einfach um das werben, das mit dafür verantwortlich war, dass ich hier in Bremen bin: Wenn du zu Werder gehst, bekommst du Zeit. Das fordere ich für die Mannschaft ein. Das ist kein Krankheitsbild, bei dem ein Mittel verabreicht wird und dann ist alles gut. Das ist eine ganz junge Mannschaft, mit der wir viel arbeiten müssen."

Deshalb will Dutt Druck von der Mannschaft nehmen. Es werde, kündigte er an, nicht jedes oder jedes zweite Wochenende einen Bundesliga-Sieg für Werder geben. Dennoch bleibt er optimistisch: "Ich bin als Hoffnungsträger geholt worden, der den Club zu neuen Ufern führt. Da kann ich mich doch nicht nach sechs Wochen hinsetzen, ein trauriges Gesicht machen und jammern: 'Ich brauche neue Spieler, sonst klappt es nicht.'"

"Hatte schon schwierigere Typen als Arnautovic"

Darüber hinaus äußerte sich der Bremer Coach auch zu Marko Arnautovic, der in der vergangenen Saison nach einer nächtlichen Spritztour suspendiert worden war und im Pokalspiel zunächst auf der Bank saß: "Er beschwert sich nicht, dass er nicht in der Startelf steht, und er gibt Gas, wenn er reinkommt. Glauben Sie mir: Ich hatte schon schwierigere Typen als ihn."

Nach der Enttäuschung in der ersten Pokalrunde hat Werder am Samstag die Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Dann müssend die Bremer am Abend (18.30 Uhr) bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig antreten. Zum ersten Heimspiel empfängt Werder eine Woche später den FC Augsburg.

Robin Dutt im Steckbrief