"Heynckes bekommt viel zu wenig Anerkennung"

Von SPOX
Matthias Sammer (r.) würde sich wünschen, dass die Position seines Trainers stärker wäre
© Getty

Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer hat sich in der Talkrunde "Sky 90" zur Position von Jupp Heynckes geäußert. Kernaussage: Der Trainer bekommt zu wenig Anerkennung. Außerdem: Sammers Meinung zur aktuellen Tabellensituation, zum Konkurrenten Schalke und den Personalien Arjen Robben und Mario Gomez.

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Matthias Sammer über...

...die aktuelle Stärke der Bayern: "Es ist bis hierher ein Produkt von konsequenter Arbeit. Von einer Vorbereitung, die nicht leicht war wegen der Vizetitel und der Europameisterschaft. Man darf nicht vergessen, dass wir immer wieder Rückschläge hatten. Der große Kader stand uns noch nie zur Verfügung. Es geht nicht allein darum, die ersten zehn, elf oder zwölf zu integrieren. Wenn ich schaue: Tom Starke, Anatolij Timoschtschuk, Rafinha - das Geheimnis eines Teams ist, einen guten Geist zu verbreiten, auch wenn nicht alle in so einer guten Situation sind."

...die Position von Jupp Heynckes: "Wir brauchen einen starken Trainer, der für die sportliche Entwicklung ganz allein entscheidend ist. Das müssen wir versuchen, weiter herauszuarbeiten. Jupp Heynckes bekommt viel zu wenig Anerkennung. Als ich kam, hat sich fast alles um mich gedreht und das ist nicht in Ordnung. Es vermischen sich ein paar Kompetenzen, aber es muss eines klar herausgestellt werden: Dass der Trainer für diese Mannschaft verantwortlich ist und sonst niemand. Ich werde eines nicht tun: Für die Öffentlichkeit kein Training mehr anschauen, damit es nicht so aussieht, als würde ich Trainerarbeit machen."

...das Verhältnis zu Heynckes: "Ich an meiner Stelle hätte jeden Tag die pure Freude, wenn ich mich mit jemandem austauschen kann, der Fußballverstand hat und etwas von dem versteht, was er tut. Unser Verhältnis ist traumhaft. Dadurch werde ich ja nur besser. Und ich kann Ihnen sagen: Jupp Heynckes macht das jeden Tag. Wenn es Probleme gibt, soll er mir das sagen, weil ich auch in diesem Job neu bin und auch noch Fehler machen kann."

...die Möglichkeit, dass er Bayern-Trainer werden könnte: "Ich kann zu 100 Prozent ausschließen, dass ich Trainer werden will. Erstens haben wir einen überragenden Trainer und wir können keine Experimente machen. Der Zeitpunkt über Gespräche mit Jupp Heynckes wird um den Jahreswechsel sein. Die Gespräche werden mit ihm an einem Tisch und nicht in der Öffentlichkeit stattfinden."

...Schalke: "Ich sehe Schalke mit viel Respekt. Sie hatten ja ein bisschen den Nimbus, gegen die Großen nicht gewinnen zu können. Das haben sie jetzt geschafft. Es wird auch sehr gut gearbeitet dort mit Huub Stevens, Clemens Tönnies und Peter Peters - das ist schon ein sehr gutes Paket."

...die Champions-League-Partie gegen Lille: "Da wir nicht hinterher anfangen wollen zu rechnen, sollten wir vorher versuchen, das Spiel zu gewinnen. In der Fortführung des Weges, der in Düsseldorf begonnen hat. Wir haben jetzt sehr viele Spiele, da können wir uns keine Schwächen mehr erlauben - vor allem in der Champions League."

...Arjen Robben: "Ich kann nicht seriös beantworten, wann er wieder fit ist. Wir sollten aufhören zu sagen: Jetzt ist er morgen da, jetzt ist er übermorgen da... Wenn Arjen das Gefühl hat, er fühlt sich wohl, ist er ein Profi, der eher gebremst werden als angeschoben werden muss. Insofern sollten wir ihm da Zeit geben."

...Mario Gomez: "Ist heute im Individualtraining abgegangen. Er hat ja einen überragenden Körper, das sah da gut aus. Wir sollten ihm Zeit geben, aber nicht nur weil es läuft, abwarten. Wir werden alle brauchen."

...Javi Martinez: "Er bekommt mehr Einsatzzeit, wenn der Trainer es für richtig erachtet. Man muss bei ihm beachten, dass er keine Vorbereitung hatte, weil er bei der Europameisterschaft und dann direkt bei Olympia war. Diese Dinge arbeiten wir jetzt sukzessive auf."

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