Gladbachs Königstransfer für die Königsklasse

SID
Granit Xhaka (l.) im Trikot vom FC Basel gegen Manchester Uniteds Ryan Giggs (r.)
© Getty

Max Eberl hat Wort gehalten. Freundlich lächelnd hatte der Manager von Borussia Mönchengladbach immer wieder erklärt, man werde sich adäquat verstärken. Die Millionen für Marco Reus und Dante zielgerichtet in die Mannschaft investieren. Der erste Deal ist nun unter Dach und Fach.

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Granit Xhaka wechselt zur neuen Saison vom Schweizer Meister FC Basel zum Tabellenvierten der abgelaufenen Bundesliga-Saison. Nach dem wochenlangen Hickhack um das Mittelfeld-Talent wird der 19-Jährige für eine Ablöse im hohen einstelligen Millionenbereich wohl noch in dieser Woche seine Unterschrift unter einen Vierjahresvertrag setzen.

Doch was bedeutet der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte für die Borussia im Detail? Zum einen ist der Klub bei der mühsamen Suche nach einem Ersatz für Roman Neustädter endlich fündig geworden.

Kreativer Kopf für das Mittelfeld

Xhaka soll im defensiven Mittelfeld die Fäden ziehen. Ein kreativer Kopf für die Schaltzentrale vor der Abwehr. Keine Ergänzung, sondern eine Verstärkung des Kaders, mit dem der Verein die Champions League anpeilt.

"Der Junge würde gut zu uns passen", hatte Eberl erklärt. Heißt, dass der 19-Jährige nicht nur Fußball spielen kann, sondern auch auf dem Boden geblieben ist. Stars kann die Borussia zwar gebrauchen, aber keine Selbstdarsteller. Schließlich war das Kollektiv mit ein Garant für den sportlichen Höhenflug.

Zum anderen zeigt der Deal, dass die Gladbacher beim Buhlen um europäische Talente inzwischen offenbar auf Augenhöhe mit anderen Vereinen agieren können. Nicht nur der Hamburger SV, auch andere europäische Topklubs buhlten um die Dienste Xhakas, der sich aber schon vor Wochen für die Borussia entschieden hatte.

"Bei den Spielern, für die wir uns interessieren, konkurrieren wir mit namhaften Spitzenklubs aus dem In- und Ausland, das macht die Sache nicht unbedingt einfacher", sagte Eberl. Und dass die meisten Vereine wissen, dass die Gladbacher 22 Millionen Euro zur Verfügung haben, wohl auch nicht.

Weitere Kandidaten auf der Liste

Allerdings trägt auch die gezielte Scoutingarbeit Früchte. Seit 2009 steht Xhaka auf dem Zettel des fünfmaligen Meisters, schon seit Anfang 2011 stand der Verein im Kontakt mit dem Schweizer. Neben Xhaka stehen noch weitere Hochkaräter auf dem Wunschzettel der Gladbacher.

Für die wie Xhaka aber wohl auch ein hoher einstelliger Millionenbetrag fällig werden wird. Für Dante hat man Mapou Yanga-Mbiwa aus Montpellier im Auge, im Angriff könnten die Torjäger Luuk de Jong (Twente Enschede) oder Bas Dost (SC Heerneveen) die Lücke schließen, die Reus hinterlassen hat.

Und damit auch gleichzeitig die letzte Baustelle schließen, die dann noch offen wäre. Der 2013 auslaufende Vertrag mit Trainer Lucien Favre soll möglichst bald verlängert werden. Auch wenn der Schweizer immer wieder die fehlende Kontinuität in Deutschland kritisierte - noch ziert sich der 54-Jährige, das bis 2015 datierte Schriftstück zu unterschreiben.

Denn Favre will auf die dringend notwendigen Transfers warten. Wenn Eberl weiter Wort hält, sollte relativ bald alles fix sein. "Unser Ziel ist es, wie in den Vorjahren zum Trainingsstart am 2. Juli den Kader möglichst komplett zu haben."

Granit Xhaka im Steckbrief

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