
Ein international operierendes Wettsyndikat wollte offenbar Spiele in den deutschen Ligen manipulieren.
Sergio Lo Presti, Chefermittler im italienischen Wettskandal, sagte der "ARD-Sportschau", dass ein asiatisches Syndikat auch in Deutschland Spiele im Auge hatte. "Einige der Personen, gegen die wir ermitteln, haben sich sowohl mit Spielen der deutschen Meisterschaften als auch der italienischen beschäftigt und wollten einige dieser Spiele verschieben", sagte Lo Presti.
Ob Spiele in den beiden höchsten deutschen Spielklassen betroffen seien, wollte er wegen der laufenden Ermittlungen aber nicht sagen. Die italienischen Ermittler arbeiten eng mit der Staatsanwaltschaft Bochum zusammen, die sich in den vergangenen Jahren mit den Wettbetrugsskandalen in Deutschland befasst hatte. Der Kopf des asiatischen Syndikats wurde in Singapur lokalisiert.
Signori in Wettskandal verstrickt
In Italien gelten 50 bis 60 Spiele der obersten drei Ligen als verschoben.
Mehr als 100 Personen, über die Hälfte von ihnen aktuelle und ehemalige Fußballprofis, werden zu dem Betrugsnetzwerk gezählt.
Gegen 24 Beschuldigte wurden Haftbefehle ausgefertigt, neun unter Hausarrest gestellt. Unter ihnen befindet sich auch der dreimalige Torschützenkönig der Serie A, Giuseppe Signori.