Stuttgart mit Sorgen, Hamburger kehrt zurück

Von sid, dpad
Kann der VfB Stuttgart trotz Personalmangels auch gegen den FC Augsburg jubeln?
© Getty

Der VfB Stuttgart muss gegen den krassen Außenseiter FC Augsburg mit einer Rumpfabwehr auflaufen. Jos Luhukukay hofft indes, dass seine Mannschaft belohnt wird. Holger Stanislawski kehrt nach Hamburg zurück, allerdings nicht zum FC St. Pauli. Als Trainer von 1899 Hoffenheim ist der 42-Jährige am Sonntag zu Gast beim Hamburger SV.

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VfB Stuttgart - FC Augsburg (15.15 Uhr im LIVE-TICKER und bei Sky)

Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart drohen vor dem ersten schwäbischen Derby gegen Aufsteiger FC Augsburg am Sonntag die Rechtsverteidiger auszugehen. Nach dem Ausfall von Stefano Celozzi (Muskelfaserriss) ist auch der Einsatz des stark erkälteten Khalid Boulahrouz fraglich.

Kapitän Matthieu Delpierre, der nach monatelanger Pause unter der Woche ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, ist zudem noch "keine Alternative. Er soll in der Rückrunde wieder eingreifen", sagte Trainer Bruno Labbadia am Freitag in Stuttgart.

Auch hinter dem Einsatz des serbischen Nationalspielers Zdravko Kuzmanovic, der nach der Länderspielpause laut Labbadia "ein Jetlag-Problem" hat, steht noch ein Fragezeichen. Dennoch sei der Tabellensiebte gegen das Liga-Schlusslicht Favorit.

"Das sieht man schon an der Zahl der Nationalspieler. Wir wollen gewinnen", sagte Labbadia. Kleinreden wollte er die Mannschaft von Jos Luhukay aber nicht: "So schwach, wie sie in den letzten Wochen dargestellt wurden, sind sie nicht."

4000 Fans aus Augsburg werden ihre Mannschaft nach Stuttgart ins ausverkaufte Stadion begleiten. Trainer Luhukay muss dabei wie schon zuletzt vor zwei Wochen gegen den FC Bayern (1:2) auf seinen Stammtorhüter Simon Jentzsch (Fingeroperation) verzichten. Für ihn spielt wieder Mohamed Asif. Der Deutsch-Marokaner feierte zuletzt bei den Nordafrikanern sein Debüt in der Nationalmannschaft gegen Kamerun (1:1).
"Mohamed hat unser vollstes Vertrauen", sagte Luhukay. Der Niederländer möchte unbedingt in Stuttgart punkten, "damit der Abstand auf Platz 15 nicht weiter anwächst." Er hofft, dass seine Mannschaft "für den hohen Aufwand endlich mal belohnt wird."

Voraussichtliche Aufstellungen:

Stuttgart: Ulreich - Boulahrouz (Bauer), Niedermeier, Tasci, Molinaro - Kvist, Kuzmanovic - Harnik, Hajnal, Okazaki - Cacau. - Trainer: Labbadia

Augsburg: Amsif - Reinhardt, Callsen-Bracker, Langkamp, Verhaegh - Hosogai, Davids - Brinkmann, Baier, Werner - Mölders. - Trainer: Luhukay

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Hamburger SV - 1899 Hoffenheim (17.15 Uhr im LIVE-TICKER und bei Sky)

Der Hamburger Jung Holger Stanislawski kehrt heim: Am Sonntag (17.30 Uhr/Sky und Liga total!) gastiert der Cheftrainer von 1899 Hoffenheim beim Hamburger SV und damit in seiner Heimatstadt, in der er 18 Jahre als Spieler und Trainer beim HSV-Rivalen FC St. Pauli tätig war. Seit dieser Saison betreut der 42-Jährige die Kraichgauer.

"Das ist ein besonderes Spiel", bekannte der temperamentvolle Fußballlehrer, um aber gleich den Fokus auf das Spiel zu richten: "Der HSV steht deutlich mehr unter Druck als wir. Das soll aber nicht gleichbedeutend damit sein, dass sie den Sieg mehr wollen. Gerade wenn du unten stehst, brauchst du in den Heimspielen Siege." Im Februar dieses Jahres gelang ihm noch als Pauli-Trainer ein 1:0-Erfolg bei den Rothosen, doch dieser Erfolg erwies sich als Strohfeuer. Die Millerntor-Elf stieg am Ende ab.

In Hoffenheim findet "Stani" ganz andere Voraussetzungen vor, sein Team hat bereits 17 Punkte auf dem Konto und rangiert im Mittelfeld der Tabelle. Stanislawski: "Wir wollen uns die magische Grenze von 20 Punkten in der Hinserie erarbeiten. Aber der HSV wird sehr motiviert sein, sehr aggressiv spielen. Wir werden das Spiel annehmen und versuchen, offensiven Fußball zu spielen."

Die Länderspielpause hat er zu intensivem Training genutzt. Die Mannschaft habe gut mitgezogen. "Die Jungs, die hier geblieben sind, haben herausragend gut trainiert. Es hat uns super viel Spaß gemacht. Alle sehr griffig, alle sehr heiß, alle willens. Jeder will in den 16er-Kader, aber die Luft wird deutlich dünner. Es war sehr intensiv, aber gleichzeitig hat es auch unheimlich viel Spaß gemacht."

Schlagzeilen machte in der Pause vor allem Angreifer Peniel Mlapa, dem für die deutsche U21 in Griechenland (5:4) ein Dreierpack gelang. "Er war zu Saisonbeginn vor dem Tor immer ein bisschen nervös und hektisch. Er hat sich jetzt aber bewiesen und sich beim Trainerstab in den Fokus gespielt", äußerte der 1899-Coach.

Gegner HSV muss auf Mladen Petric nach einem Muskelfaserriss verzichten. "Bei ihm wird es noch nicht für einen Einsatz langen", sagte HSV-Trainer Thorsten Fink. Für den Kroaten Petric wird wohl der Schwede Marcus Berg in der Anfangsformation stehen. Dennoch gehen die Hamburger, die unter Fink in drei Bundesliga-Partien noch keinen Sieg, aber drei Unentschieden erzielen konnten, mit breiter Brust in das Spiel.

"Wir haben im Spiel gegen Leverkusen viel Selbstvertrauen gesammelt. Das sollten wir mitnehmen fürs Wochenende", sagte Fink mit Blick auf das 2:2 in Leverkusen, bei dem der HSV einen 0:2-Rückstand wettgemacht hatte. "Hoffenheim hat gute und vor allem schnelle Einzelspieler mit Obasi, Mlapa, Ibisevic und Babel. Aber sie sind nicht im absoluten Hoch, deswegen rechnen wir uns etwas aus", sagte Fink.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Hamburg: Drobny - Diekmeier, Westermann, Bruma, Aogo - Rincon, Kacar - Töre, Jansen - Berg, Guerrero. - Trainer: Fink

Hoffenheim: Starke - Beck, Vorsah, Compper, Braafheid - Rudy - Johnson, Salihovic - Obasi, Babel - Ibisevic. - Trainer: Stanislawski

Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)

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