Rakitic: "Besser als Weltklasse"

Von Für SPOX in Gelsenkirchen: Sabrina Daube
Nach zwei Spielen auf der Bank durfte Rakitic (l.) gegen die Bayern beginnen und überzeugte
© Imago

Zuletzt saß er nur auf der Bank - doch beim 2:0 gegen die Bayern feierte Ivan Rakitic ein gutes Comeback. Der Kroate über Manuel Neuer, die zahlreichen Wechselgerüchte und ein angebliches Straftraining.

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Frage: Wie lässt sich erklären, dass Schalke nach einem 0:5 in Kaiserslautern gegen den FC Bayern 2:0 gewinnt?

Ivan Rakitic: Das ist schwer in Worte zu fassen. Wir mussten nach dem Kaiserslautern-Spiel eine Reaktion zeigen, weil jedem von uns klar war, dass wir es nicht bei der gezeigten Leistung belassen durften. Deswegen haben wir uns in der Woche als Mannschaft zusammengesetzt. Offenbar mit Erfolg: Wir waren gegen die Bayern voll da, haben Fußball garbeitet und am Ende verdient gewonnen. Das kann aber nur der erste Schritt gewesen sein.

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Frage: Schalke bestätigte den Ruf, in dieser Saison gegen Top-Mannschaften gut zu spielen. Doch wenn der Gegner nicht ganz so prominent ist, scheint ihre Mannschaft größere Probleme zu haben. Stimmt der Eindruck?

Rakitic: Nach den Resultaten zu urteilen, kann man das glauben. Aber wir geben wirklich in jedem Spiel alles. Jetzt liegt es an uns, den falschen Eindruck mit guten Leistungen bei den abschließenden Hinrunden-Spielen in Mainz und gegen Köln zu widerlegen.

Frage: Was war der Schlüssel für den Sieg über die Bayern?

Rakitic: Da gilt es, unseren Torwart Manuel Neuer hervorzuheben. Er war besser als Weltklasse.

Frage: Überzeugt haben auch Sie, nachdem Sie von Trainer Felix Magath zuletzt auf die Bank gesetzt wurden. Wann haben Sie erfahren, dass Sie in die Startelf zurückkehren?

Rakitic: In der Mannschaftsbesprechung kurz vor der Abfahrt in die Arena. Aber generell ist es eigentlich unerheblich, wann ich von so etwas erfahre, weil ich mich ohnehin immer so vobereite, als ob ich spielen würde. Der Trainer weiß, dass ich bereit bin, mich für die Mannschaft zu opfern. Ich bin froh, dass ich das Vertrauen zurückgezahlt habe.

Frage: Dennoch zeichnet sich Ihr Weggang von Schalke ab. Es wird auch offen über einen Verkauf im Winter spekuliert.

Rakitic: Ich möchte nicht zu viel darüber sprechen: Ich bin auf Schalke und ich hoffe, lange hier bleiben zu dürfen.

Frage: Aber was war mit den Worten Ihres Beraters Michel Urscheler, wonach Sie den bis 2011 befristeten Vertrag nicht verlängern werden?

Rakitic: Für mich verantwortlich ist mein Bruder Dejan. Er kümmert sich um meine Angelegenheiten.

Dejan Rakitic im SPOX-Interview: Ivan kennt seinen Marktwert

Frage: Geht das konkreter?

Rakitic: Nein, denn die Personalie Rakitic ist uninteressant. Das Einzige, das zählt, ist Schalke und dass wir unten rauskommen müssen.

Frage: Zieht auch tatsächlich die gesamte Mannschaft an einem Strang, nachdem Magath seine Gangart verschärft hat?

Rakitic: Nach dem 0:5 in Kaiserslautern haben wir uns zusammengesetzt und uns über alles unterhalten, was in der Woche passiert ist. Wir wollten gegen die Bayern ein Zeichen setzen und zeigen, dass wir hinter dem Verein stehen.

Frage: Die Trainingseinheit, bei der jeder Spieler trotz Minusgrade in kurzen Hosen, dafür aber ohne Mütze und Handschuhe auflief, sorgte für Schlagzeilen. Was war der Hintergrund? Hat es Magath verordnet?

Rakitic: Nein, nein. Maßgabe ist, dass wir alle einheitlich trainieren. Weil viele Spieler nicht gerne mit langen Hosen spielen, haben wir halt alle kurze Hosen angezogen. Und es ist ja auch nicht so schlimm: Nur in den ersten fünf bis zehn Minuten ist es ein wenig kalt, nach dem Aufwärmen ist aber alles in Ordnung. Man darf nicht alles glauben, was so erzählt wird.

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