Schäfer entfacht Zoff mit der Hertha

SID
Raphael Schäfer wechselte 2008 vom VfB Stuttgart nach Nürnberg
© Getty

Raphael Schäfer steht im Fokus des Streits zwischen Nürnberg und der Hertha. FCN-Sportdirektor Martin Bader ist erzürnt über die von Berlin ausgelösten Ermittlungen.

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Hertha BSC Berlin hat im Zuge des Skandalspiels gegen den 1. FC Nürnberg (1:2) vor zwei Wochen Ermittlungen gegen Raphael Schäfer ausgelöst und den Abstiegskampf-Rivalen damit erzürnt.

"Hertha will damit von den eigenen Unzulänglichkeiten ablenken. Wenn es das Stilmittel der Zukunft ist, dem anderen Verein möglichst großen Schaden zuzufügen, dann gute Nacht", sagte Sportdirektor Martin Bader.

Hertha hatte in einer Stellungnahme zu den Ausschreitungen am 13. März auf obszöne Gesten des Torhüters in Richtung des Hertha-Fanblocks unmittelbar nach dem Schlusspfiff hingewiesen. Daraufhin hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes Ermittlungen eingeleitet.

"Wenn Hertha das als Mittel im Abstiegskampf macht, dann hat das eine neue Qualität. Es ist einmalig in der Bundesliga, dass ein Verein jemanden derart anschwärzt", sagte Bader dem "Kicker".

Er gehe aber nicht von einer Sperre aus.

Schäfer musste bereits Vier-Spiele-Sperre absitzen

Schäfer hatte in dieser Saison bereits vor der Winterpause wegen einer Tätlichkeit gegen den Wolfsburger Zvjezdan Misimovic eine Vier-Spiele-Sperre abgesessen.

Der 31-Jährige sollte in der Verhandlung gegen Hertha als Zeuge aussagen, machte jedoch von seinem Verweigerungsrecht Gebrauch.

Hertha war bei der Urteilsverkündung mit einem blauen Auge davongekommen.

Das Tabellenschlusslicht muss sein übernächstes Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am 10. April unter einem Teil-Ausschluss der Öffentlichkeit austragen.

Der Klub darf maximal 25.000 Karten an die eigenen Anhänger verkaufen, die Ostkurve bleibt geschlossen. Außerdem muss der Verein 50.000 Euro an das Fanprojekt der Landessportjugend Berlin zahlen. Hertha beziffert den finanziellen Schaden auf 350.000 Euro.

Ostkurve geschlossen

Nach der Berliner Niederlage im Kellerduell waren etwa 100 Hertha-Anhänger in den Innenraum gestürmt und hatten mit Stangen auf Werbebanden und Trainerbänke eingeschlagen.

Insgesamt war es bei den Ausschreitungen zu 30 Festnahmen gekommen, Verletzte hatte es nicht gegeben. Hertha hat bereits 23 Randalierer mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt.

Voraussichtliche Aufstellung: Hertha BSC - Borussia Dortmund