Rückrundenauftakt kommt für Ribery zu früh

SID
Immerhin ohne Schuhe darf Franck Ribery mittlerweile wieder mit dem Ball tanzen
© Getty

Die Leidensgeschichte von Bayern-Star Franck Ribery setzt sich fort: Der Franzose wird den Münchnern beim Rückrundenstart gegen Hoffenheim am 15. Januar nicht zur Verfügung stehen.

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Louis van Gaal lobte die Entwicklung seiner Mannschaft und die Bedingungen im Trainingslager in Dubai - doch beim Thema Franck Ribery verfinsterte sich die Miene des Trainers von Bayern München sofort. Die fast schon unglaubliche Verletzungsmisere des Mittelfeldstars nervt van Gaal inzwischen nur noch.

"Ich bin sauer, dass er ein sehr gutes Trainingslager nicht mitgemacht hat. Wir hatten nicht die Möglichkeit, ihn zu integrieren. Das ist eine Enttäuschung", sagte van Gaal am Freitag und schloss einen Einsatz des 26 Jahre alten Franzosen beim Rückrundenstart des deutschen Fußball-Rekordmeisters am 15. Januar gegen 1899 Hoffenheim bereits kategorisch aus.

Rückkehr ins Training erst am Sonntag

"Er war in der Vorrunde drei Monate verletzt. Diese Woche wäre sehr wichtig für ihn gewesen, aber er konnte wieder nicht mitmachen. Das aufzuholen, wird sehr schwierig für ihn. Jetzt muss er wieder individuell trainieren", äußerte der Niederländer und verdeutlichte die Problematik.

Ribery stand schon in der Hinserie wegen einer Entzündung an der Patellasehne im Knie wochenlang nicht zur Verfügung.

Frühestens nach der Rückkehr der Bayern aus Dubai am Sonntag soll Ribery ins Training einsteigen können. Erst in "zwei bis drei Wochen" rechnet van Gaal mit seinem Problemfall dann wieder bei einem Spiel. Auch beim einzigen Test der Münchner am kommenden Dienstag beim FC Basel wird der Franzose deshalb nicht dabei sein.

Entzündung abgeklungen

Inzwischen ist laut van Gaal die Entzündung an den beiden großen Zehen von Ribery, der in den letzten Tagen zudem mit Gerüchten um seine sportliche Zukunft wieder einmal für Unruhe gesorgt hatte, zwar abgeklungen: "Das Nagelbett ist trocken."

Dennoch konnte der große Hoffnungsträger der Bayern am Freitag im Al Maktoum Stadion in Dubai nur eine leichte Laufeinheit in Socken absolvieren.

Entsprechend schwer fiel es van Gaal am Freitag auch, seine schlechte Laune zu verbergen. Abgesehen vom leidigen Thema Ribery war der 58-Jährige mit dem Verlauf der kurzen Vorbereitung aber dennoch "sehr zufrieden. Ich denke, dass wir schon sehr weit sind. So muss eine Vorbereitung sein", sagte van Gaal, der im Trainingslager bewusst auf Freundschaftsspiele verzichtet hatte: "Training ist wichtiger."

Robben macht keine Probleme

Wenigstens hatte der Trainer mit seinem zweiten Starspieler, Arjen Robben, in Dubai keine Probleme: "Ich bin mit seiner Entwicklung sehr zufrieden. Er hat alles auf einem sehr hohen Niveau mitgemacht, seine Werte sind sehr gut." Robben war wie Ribery in der Vorrunde wegen einer Knie-Operation längere Zeit ausgefallen.

Die Erwartungen von van Gaal für die Rückrunde sind klar. "Ich habe ein Ziel, meine Spieler und der ganze Klub auch: Meister werden. Daran arbeiten wir hart", sagte der Niederländer, dessen Team inzwischen als Tabellendritter nur noch zwei Punkte hinter Spitzenreiter Leverkusen und einen Zähler hinter Schalke zurückliegt.

Van Gaal mit aktuellem Kader zufrieden

Nach den Abgängen im Winter von Luca Toni (AS Rom), Breno, Andreas Ottl (beide 1. FC Nürnberg) und Alexander Baumjohann (Schalke 04) hat van Gaal nach eigener Aussage nun einen Kader, "bei dem alle Positionen mehr oder weniger doppelt besetzt sind und alle Spieler eine Perspektive haben. Vorher war das nicht so."

Van Gaal selbst ist nach erheblichen Startproblemen, die fast schon zu seiner Entlassung geführt hätten, bei den Bayern inzwischen unumstritten. Sportdirektor Christian Nerlinger lobte den Niederländer in Dubai einmal mehr als "Super-Fachmann".

Auch aus der Mannschaft kamen in den vergangenen Tagen nur positive Stimmen. "Unser Spiel hat Struktur, das ist ein enormer Unterschied zum vergangenen Jahr. Jeder Einzelne sieht, dass etwas vorangeht", meinte Nationalspieler Philipp Lahm. Kapitän Mark van Bommel lobte die "sehr zielgerichtete" Arbeit des früheren Barcelona-Trainers: "Hinter jeder Übung steckt eine Idee."

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