"Wir haben einen Freund verloren"

SID
Hannover-Fans zeigen ihre Trauer mit einem großen Banner
© Getty

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft und Bundesligist Hannover 96 haben am Samstag in großen Traueranzeigen Nationaltorwart Robert Enke gedacht, der am Dienstag Selbstmord begangen hatte.

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Einen Tag vor der Trauerfeier im Stadion von Hannover bezeichneten sowohl die Nationalmannschaft als auch Enkes langjähriger Arbeitgeber den Verstorbenen als einen besonderen Menschen und außergewöhnlichen Sportler. Die Anzeige der Nationalmannschaft zeichneten Bundestrainer Joachim Löw, Teammanager Oliver Bierhoff und Mannschaftskapitän Michael Ballack, der Enke seit seinem 13. Lebensjahr kannte.

Die beiden Anzeigen im Wortlaut

Deutsche Nationalmannschaft

"Die Spieler, die Sportliche Leitung und die Betreuer der Nationalmannschaft trauern um Robert Enke. - Wir sind alle geschockt. Uns fehlen die Worte. Bei uns herrscht Fassungslosigkeit und Bestürzung. Er wird noch lange anhalten, dieser Zustand der stillen Trauer über diesen unbegreiflichen, viel zu frühen Tod.

Unsere Gedanken sind bei Roberts Frau und seiner Familie. Robert hat viele begeistert, berührt und bewegt. Mit seiner Lebensgeschichte und mit seiner Karriere als Fußballprofi, die ihn auf vielen Umwegen bis in das Tor der deutschen Nationalmannschaft führte. Robert war ein außergewöhnlicher Sportler, ein wunderbarer Mensch.

Mit ihm haben wir einen guten Freund verloren. Niemand von uns fühlt sich in der Lage, in dieser Situation einfach zur Tagesordnung überzugehen. Das ist ein Moment, bei dem man auch im Fußball innehalten muss. Wir alle werden Robert Enke nicht vergessen und in guter Erinnerung behalten."

Hannover 96

"Wir müssen annehmen, was unannehmbar ist. Wir mussten abgeben, was wir festhalten wollten. - Robert Enke - Menschen wie Robert sind wie Sterne. Sie strahlen hell, auch wenn es für alle dunkelste Nacht ist. Sie sterben nicht, sondern leben in unserem Herzen weiter. Wir trauern um einen besonderen Menschen, der uns mit seinem Wesen bereichert hat und für uns alle ein menschliches Vorbild war und bleibt. Unser ganzen Mitgefühl gilt seiner Frau Teresa und seiner Tochter Leila."

Über 50.000 Menschen zur Trauerfeier erwartet