"Bild am Sonntag"-Kolumnist Günter Netzer hat für Philipp Lahms öffentliche Kritik an seinem Verein FC Bayern München wenig übrig.
Den Inhalt von Lahms Aussagen - der sich vor allem auf eine fehlende Philosophie in der Zusammenstellung des Kaders bezog - lässt Netzer in seiner Kritik außen vor.
Ihm missfalle der öffentliche Weg, den Lahm gegangen ist. Er sei verwundert, dass Lahm "keinen Versuch unternommen hat, die Dinge intern mit Rummenigge, Hoeneß oder dem Trainer anzusprechen."
"Lahm hat Volkes Seele bedient"
Der Gang über die Medien sei "nicht nur inakzeptabel, sondern auch unprofessionell." Netzer weiter: "Lahm hat mit dem Interview Volkes Seele bedient."
Dies sei "ein missglückter und untauglicher Versuch, die von der Öffentlichkeit und dem Deutschen Journalisten-Verband so gelobte Mündigkeit eines Fußballers unter Beweis zu stellen."
Auch die Unterstützung, die Lahm nach seinem Interview von Seiten der Journalisten erhalten habe, verwundere ihn: "Man stelle sich vor, sie würden öffentliche Kritik an ihren Intendanten, Chefredakteuren oder den Unternehmen äußern. Das würde unweigerlich zu einer Abmahnung oder sogar fristlosen Kündigung führen."
Netzer betont aber auch, dass er eigenverantwortlich handelnde Profis durchaus wichtig findet: "Ein interner Beitrag zur Lösung der augenblicklichen Bayern-Probleme ist höchst willkommen."
