Audi-Deal des FC Bayern auf dem Weg

SID
Audi-Deal winkt zur Freude von Bayern-Manager Uli Hoeneß
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Nach Informationen von Sport Bild online hat die DFL keine Einwände gegen einen Einstieg von Audi beim FC Bayern München. Dem Rekordmeister winken Einnahmen von 100 Millionen Euro.

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Der neue Sponsorvertrag soll bis 2013 jährlich 25 Millionen Euro bringen, der Deal mit Audi 100 Millionen Euro - der Rekordmeister FC Bayern München schwimmt im Geld.

Nach Informationen von Sport Bild online wird die DFL keine Einwände gegen den Einstieg des Automobilkonzerns erheben, der angeblich zehn Prozente der Anteile der FC Bayern AG erwerben will.

Inhaltlich wollte sich die DFL am Montag nicht äußern, Christian Müller, Geschäftsführer Finanzen und Lizenzierung, wies jedoch auf die Satzung der Liga hin: "Wir sehen keinen Anlass, uns derzeit zu diesen Meldungen konkret zu äußern. Statuarisch ist es so, dass es kein Verbot der mehrfachen Minderheitsbeteiligung gibt."

DFL: Schwellenwert zur Beteiligung an einem Klub liegt bei zehn Prozent

Weiter sagte Müller: "Für die beiden Eigentümer, deren Klubs von der 50+1-Regel ausgenommen sind, gibt es diesbezüglich keine Sonderregelung. Hinzu kommt: Der Ligaverband hat bereits 2004 als Orientierungspunkt für eine bedeutende Beteiligung an einem Klub mit Möglichkeit zur Einflussnahme einen Schwellenwert von 10 Prozent hinterlegt."

Laut Manager Uli Hoeneß soll das frische Geld wegen der niedrigen Festgeldzinsen "vorwiegend dazu genutzt werden, die Stadion-Kredite schneller zurückzuzahlen". Die ursprünglich auf 18 Jahre angelegte Finanzierung der 340 Millionen Euro teuren Allianz-Arena könne so möglicherweise auf zehn Jahre verkürzt werden.

"Ein schuldenfreies Stadion wäre natürlich ein Traum, dann sind wir der reichste Verein der Welt", sagte Hoeneß der Süddeutschen Zeitung.

Zusage von Hauptsponsor Deutsche Telekom

Das Stadion koste rund 30 Millionen Euro jährlich an Zins und Tilgung - "dieses Geld können wir dann ins Team stecken". Schon vor dieser Saison hatte der FC Bayern 75 Millionen Euro für die Verpflichtung von acht Neuzugängen wie Arjen Robben oder Mario Gomez ausgegeben.

Im Rücken hat Hoeneß die Zusage des Hauptsponsors Deutsche Telekom, der den zum Saisonende auslaufenden Vertrag "um drei Jahre und zu sehr ordentlichen Bedingungen" bis 2013 verlängern werde. Wie Sport Bild online aus Telekom-Kreisen erfuhr, zahlt der Konzern für den wertvollsten Sponsorvertrag im deutschen Klubfußball rund 25 Millionen Euro pro Jahr. Das wären 25 Prozent mehr als die bisher angeblich gezahlten 20 Millionen Euro.

Audi zweiter strategischer Partner nach adidas

Audi soll derweil der zweite strategische Partner beim FC Bayern werden, nachdem sich adidas 2002 für damals 77 Millionen Euro zehn Prozent Anteile der AG gesichert hatte.

"Danach gibt es sicher für viele Jahre einen Stopp", sagte Hoeneß. Er findet den Deal gut, weil "das ja jetzt kein Mann aus Saudi-Arabien oder Russland" sei, sondern ein seit Jahren bekannter Partner.

Das Unternehmen ist seit 2002 Sponsor bei Bayern München und stellt als Premium-Partner der Münchner für Profis und Verantwortliche die Dienstfahrzeuge. Das bisherige Engagement soll einen Wert von rund fünf Millionen Euro haben.

Bayern-Vorstand Karl Hopfner hatte sich im Vorfeld der Verhandlungen beim zuständigen DFL-Geschäftsführer Christian Müller informiert, ob der Verkauf an Audi erlaubt sei. 99 Prozent der Audi-Aktien sind im Besitz der Volkswagen AG.

VW gehören aber auch 100 Prozent der Anteile der VfL Wolfsburg Fußball GmbH. Laut DFL-Statuten darf ein Unternehmen aber nicht an zwei Klubs beteiligt sein. Doch hat die DFL in diesem Fall offensichtlich keine Bedenken, zumal Audi sich bereits seit Jahren als Sponsor beim FC Bayern engagiert.

Bayern wollen Deal noch nicht bestätigen

Die Bayern selbst wollen den Audi-Deal noch nicht offiziell bestätigen: "Es werden Gespräche geführt", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Hoeneß will die beiden Geschäfte am 27. November bei der Hauptversammlung des FC Bayern verkünden - dann will er sich als Nachfolger von Franz Beckenbauer auch zum Präsidenten küren lassen.

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