Ribery erneut verletzt

SID
Franck Ribery erzielte in 54 Bundesligaspielen 20 Tore für den FC Bayern München
© Getty

Franck Ribery hat sich erneut verletzt. Der Franzose musste das Training des FC Bayern München am Montag wegen Adduktorenproblemen abbrechen. Seine neue Rolle auf der Zehner-Position in der Mittelfeld-Raute der Bayern nimmt Ribery nur zähneknirschend an.
 

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Am letzten Samstag feierte Franck Ribery beim 1:1 des FC Bayern gegen Werder Bremen sein Comeback in der Bundesliga. Wochenlang zuvor hatte der Franzose mit allerlei Wehwehchen zu kämpfen.

Am Montag verletzte sich Ribery erneut. Er musste das Training wegen Adduktorenproblemen abbrechen. Dies sei aber eine reine Vorsichtsmaßnahme, teilte der FC Bayern mit.

Für das Testspiel der Münchner bei Gelb-Weiß Görlitz (Di., 18 Uhr) fällt Ribery jedoch aus.

"Fühle mich auf links wohler"

Ribery wird aber nicht nur aufgrund seiner Verletzungen immer mehr zum Sorgenkind des FC Bayern. Nach dem Spiel gegen Werder hatte er seinen Unmut über seine neue Rolle im Bayern-Mittelfeld kundgetan.

"Ich habe zwar diese Position zentral schon gespielt, ziehe es aber vor, auf links zu spielen. Ich fühle mich dort wohler, da habe ich mehr Platz. Von dort aus kann ich meine Dribblings machen, von dort aus kann ich gefährliche Situationen kreieren. Darüber will ich mit dem Trainer auch sprechen."

Noch sieht Louis van Gaal keinen Gesprächsbedarf und auch keinen Grund, von seinen Vorstellungen mit Ribery als Zehner abzurücken. Doch der 58 Jahre alte Niederländer hat sich in der vergangenen Woche in einem Interview erstmals schon ein Hintertürchen offen gelassen: "Wenn es nicht klappt, kann ich das System auch wieder ändern."

Einen Positions-Machtkampf mit Ribery will van Gaal offenbar vermeiden - zumal sich auch Franz Beckenbauer gegen den Trainer stellt. "Ich verstehe, dass der Franck lieber links spielen will. Dort hat er mehr Raum, kann seine Schnelligkeit ausspielen und den Gegner ausdribbeln. Das entspricht mehr seinen Möglichkeiten", sagte der Bayern-Präsident der "Bild"-Zeitung.

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Van Gaal vom Thema genervt

Worte, die van Gaal nicht gefallen dürften. Ohnehin wirkte der knorrige Bayern-Coach in den letzten Tagen genervt, wenn er auf das Thema Ribery angesprochen wurde.

Er beurteile keine Einzelspieler, sondern nur die Mannschaft, sagte er nach dem Bremen-Spiel, um dann aber doch eine wenig schmeichelhafte Analyse über die Leistung des Mittelfeldstars abzugeben: "Er hat eine sehr gute Aktion gehabt, aber auch viele Ballverluste. Ihm fehlt der Rhythmus."

Deshalb sei auch noch offen, ob Ribery am kommenden Samstag in Mainz in der Anfangsformation stehen werde, sagte van Gaal weiter. Ribery, der seine Knieverletzung überwunden hat und gegen Bremen in der 62. Minute eingewechselt wurde, sieht das naturgemäß anders: "Ich gehe davon aus, dass ich von Beginn an spiele."

Gomez: Sind besser mit Franck

Auch seine Kollegen setzen nach dem enttäuschenden Saisonstart mit zwei Unentschieden offensichtlich große Hoffnungen in den kleinen Franzosen. "Mit Franck wird unser Spiel viel flotter, viel aggressiver, viel gefährlicher", meinte Torjäger Mario Gomez.

"Es geht auch ohne ihn, aber besser mit ihm. Es hat uns gut getan, dass er wieder da ist", betonte Daniel van Buyten - zumal Riberys Vertreter Jose Ernesto Sosa oder Alexander Baumjohann auf der zentralen offensiven Mittelfeldposition bisher nicht überzeugen konnten.

Franck Ribery im Steckbrief