Soldo wird neuer Trainer in Köln

SID
Soldo bestritt für den VfB Stuttgart 301 Bundesligaspiele
© Getty

Der Nachfolger von Christoph Daum in Köln ist gefunden. Der Kroate Zvonimir Soldo hat das Rennen um die vakante Position als 34. FC-Coach gemacht.

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Nach dem unrühmlichen Abgang von "Lautsprecher" Christoph Daum setzt der 1. FC Köln zukünftig auf den einstigen Musterprofi Zvonimir Soldo.

Dies gab der Verein am Freitagmorgen bekannt. Der Kroate Soldo soll einen Zweijahresvertrag erhalten.

"Soldo: "War überrascht"

Damit hat auch der letzte Bundesligist nach der rasanten Trainer-Rotation einen neuen Übungsleiter für die kommende Spielzeit gefunden.

"Ich war sehr überrascht vom Anruf des FC. Ich habe hier meine Trainerausbildung gemacht, hatte viel Spaß und habe gesehen, welchen Wert der FC für die Leute hat", sagte Soldo, der von FC-Manager Michael Meier präsentiert wurde.

Slomka bleibt erneut auf der Strecke

Der ehemalige Schalker Trainer Mirko Slomka, der in Köln genauso wie bei anderen Klubs gehandelt worden war, blieb damit erneut außen vor.

Eine Verpflichtung des früheren französischen Nationaltrainers Gerard Houllier hatte sich bereits am Mittwoch zerschlagen.

Soldo ist damit der 34. Trainer in der Kölner Vereinsgeschichte seit Einführung der Bundesliga im Jahr 1963. Für den 41-Jährigen ist es die erste Trainerstation in Deutschland.

Henke wird Co-Trainer

Co-Trainer von Zvonimir Soldo wird Michael Henke. Henke haben die Kölner aus einem Vertrag als Scout bei Bayern München herausgekauft.

Der 52-Jährige, zuletzt bei den Münchnern als Chefanalytiker und Leiter der Spielbeobachtung tätig, war unter anderem von 1989 bis 1998 Co-Trainer bei Borussia Dortmund sowie von 1998 bis 2004 und in der Saison 2007/2008 Co-Trainer beim FC Bayern München.

Bis 2008 bei Dinamo Zagreb

Soldo war bis 2008 Cheftrainer von Dinamo Zagreb. Mit dem Klub gewann er die kroatische Meisterschaft und den Pokal, anschließend verkündete er seinen Rücktritt.

Ein Unbekannter ist der frühere Defensivspezialist in Deutschland aber keineswegs. 1996 war Soldo von Croatia Zagreb zum VfB Stuttgart gekommen, holte in seiner ersten Saison gleich den DFB-Pokal mit den Schwaben und scheiterte ein Jahr später im Pokal der Pokalsieger mit dem VfB erst im Endspiel am FC Chelsea (0:1).

Bis 2006 bestritt der WM-Dritte von 1998 insgesamt 301 Bundesligaspiele für Stuttgart. Für den früheren DFB- und VfB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder war der Kroate "das Markenzeichen des VfB und der Prototyp des Musterprofis".

Köln wollte schon den Spieler Soldo

Dies blieb auch FC-Manager Meier in Erinnerung, der Soldo bereits zu dessen aktiver Zeit nach Köln lotsen wollte. Zu einem Wechsel war es aber nicht gekommen.

Im zweiten Anlauf ist es nun offenbar doch zu einer Übereinkunft gekommen. In Köln soll Soldo das Erbe von Daum fortführen. Der Erfolgstrainer hatte den FC zurück in die Bundesliga geführt und mit Platz zwölf eine ruhige Saison fernab der Abstiegsplätze absolviert.

Aufgrund der besseren Perspektive zieht es Daum, der eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag nutzte, aber wieder zurück in die Türkei.

Beim Renommierklub Fenerbahce, wo er die Nachfolge von Spaniens Europameister-Trainer Luis Aragones antreten dürfte, soll der 55-Jährige einen Drei-Jahres-Vertrag erhalten und per annum 3,5 Millionen Euro netto verdienen. Bei den Rheinländern soll er zuletzt rund 2,5 Millionen Euro brutto kassiert haben.

Stimmung schlägt gegen Daum um

Der plötzliche Abschied von Daum hatte in Köln hohe Wellen geschlagen. Die Stimmung gegen ihn und seine Familie in der Domstadt sei sehr aggressiv.

"Das Reizklima ist unfassbar. Es ist höchste Zeit, dass jemand die Reißleine zieht. Meine Kinder werden in der Schule attackiert, angemacht, angefeindet - einfach krank", sagte Daum der Bild-Zeitung.

Seine Kinder Jean-Paul (8) und Cara-Jolie (4), die in Köln-Hochkirchen die Internationale St. George School besuchen, müssten heftige Repressalien erdulden. "Sie werden attackiert und angemacht, nicht nur von Mitschülern, sondern sogar von Erwachsenen", berichtete Daum.

Soldo offenbar mit Köln einig