Locker in den Abstiegskampf

SID
Fußball, Bundesliga, Mönchengladbach
© dpa

Borussia Mönchengladbach steckt bereits nach dem 5. Bundesliga-Spieltag mitten im Kampf gegen den Abstieg. 5:12 Tore, nur drei Punkte und als 16. im Tabellenkeller - die Bilanz des Aufsteigers ist nach vier Niederlagen ernüchternd.

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"Wir haben keine großen Ansprüche, doch wo wir stehen, ist enttäuschend", meinte Borussia-Trainer Jos Luhukay nach dem 0:1 (0:1) gegen Hertha BSC und fügte nach einer keineswegs erstligareifen Leistung tapfer hinzu: "Was nicht ist, kann noch werden."

Der Niederländer hofft, dass es schon im DFB-Pokal beim Bundesliga-Letzten Energie Cottbus mit seiner verunsicherten Fohlen-Elf aufwärts geht.

"Diese Partie ist wichtig für den Verein. Die Mannschaft kann sich Selbstbewusstsein für das Spiel beim Hamburger SV holen", sagte Luhukay, der sein Team vor allem in der ersten Halbzeit auf Augenhöhe mit den Berlinern sah.

Kacar von so viel Freiheit überrascht

Bei zwei Pfostenschüssen durch den zurückgekehrten Kapitän Oliver Neuville fehlte zudem das Glück. Dagegen nutzte Hertha-Neuzugang Gojko Kacar (11. Minute) die schlechte Zuordnung in der Borussia-Deckung eiskalt zum Siegtor.

"Dass man in der Bundesliga so frei stehen kann, hat mich überrascht", wunderte sich der 21-jährige Serbe.

Gladbacher bleiben cool

Nach dem schwachen Saisonstart, der zunehmenden Kritik und dem wachsenden Druck wollen die Mönchengladbacher aber nicht in Panik verfallen.

"Wir lassen uns von außen keine Unruhe rein reden", sagte Verteidiger Alexander Voigt. "Wichtig ist, dass wir nach dem Spiel die Köpfe oben behalten und es am Dienstag in Cottbus besser machen."

Keinen Zweifel ließ er, dass man gegen Hertha nicht vor einer unlösbaren Aufgabe stand: "Das ist eine Mannschaft, die man schlagen kann und muss."

Auch Marko Marin wollte keine Aufgeregtheit nach der zweiten Heimpleite aufkommen lassen. "Natürlich läuft es in den ersten Spielen nicht gut für uns. Wir müssen jetzt einfach unsere Punkte holen. Ich mache mir da keine Sorgen", meinte der Jung-Nationalspieler.

"Sind auf einem guten Weg"

Trotz der frühen Führung musste Hertha-Manager Dieter Hoeneß nicht mehr wirklich um die drei Zähler bangen. "Richtig gefährdet waren wir nie, es war ein verdienter Sieg und nach den zuvor verschenkten Punkten sehr wichtig", meinte er.

Mit dem zweiten Saisonerfolg gelang den Berlinern, die vier Tage zuvor im UEFA-Cup gegen St. Patrick's Athletic (2:0) das Fundament für den Einzug in die Gruppenphase geschaffen hatten, der Sprung in die obere Tabellenhälfte.

"Wir haben heute etwas reifer gespielt als in den letzten Partien", urteilte Arne Friedrich, dessen Mannschaft zur nächsten Reifeprüfung im DFB-Pokal am Mittwoch bei Borussia Dortmund antreten muss.

Auch Berlins Trainer Lucien Favre erkannte nach holprigem Saisonstart Fortschritte: "Wir sind auf einem guten Weg."

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